Pechschwarz zeigt sich der Sand an jenen Uferstellen, wo sich der Schilfgürtel am Lago di Bolsena lichtet. Ihm ist es zu verdanken, dass der See im Sommer Badewannen-Wonne erreicht, 28 Grad Wassertemperatur sind die Regel, 30 keine Seltenheit. Dem schwarzen Lavasand verdankt der See ebenso wie die fast kreisrunde Gestalt seinen vulkanischen Ursprung. Das Gewässer ist nämlich – wie seine ebenfalls in Latium liegenden Geschwister Lago di Bracciano und Lago di Vico – ein voll gelaufener Krater. Der Bolsena-See bringt es auf ansehnliche 114 Quadratkilometer Wasserfläche und 151 Meter Tiefe. Als Augenweide sind zwei felsige Inseln in den See gestreut. Sie heißen Isola Bisentina und Isola Materna, befinden sich heute in Privatbesitz und sind umrankt von einem grausigen Mythos aus der Vandalenzeit. Hier soll die Tochter des Gotenkönigs Theoderich beim Baden ersäuft worden sein. Ähnlich erging es zu Bolsena auch der später heilig gesprochenen Cristina. Das elfjährige Mädchen musste das Martyrium der römischen Herrscher erdulden, weil es nicht vom christlichen Glauben ablassen wollte. Als man sie nicht verbrennen konnte, wurde sie schließlich gnadenlos ertränkt. Die im Laufe mehrerer Jahrhunderte um- und angebaute Basilika über ihrer in den Fels geschlagenen Grabstätte ist ein kunsthistorisches Kleinod und gleichzeitig ein frommes Pilgerziel. Alljährlich Ende Juli wird der Heiligen in einer mehrtägigen Prozession gedacht, bei der kostümierte Laiendarsteller ihren Leidensweg nachzeichnen. Das Spektakel endet mit einem grandiosen Feuerwerk, das sich im See spiegelt.
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Schade, wârr ein super Platz