Also, seit wir diesen Schrittzähler haben, macht ja alles noch viel mehr Spaß. Die Stadtmauer von Dubrovnik zum Beispiel: Sie ist etwas mehr als zwei Kilometer lang und führt komplett um die Altstadt. Das ist großartig, denn man geht über dieses schöne Bauwerk und hat immer wieder die tollsten Ausblicke: aufs Meer, auf den Hafen, auf die Gassen und auf die grandiose Dachlandschaft der alten Stadt. Stehen bleiben, ein Foto von den Dächern machen und noch ein Foto vom Hafen und noch eins von der netten Japanerin, die mit dem Selfie-Stick sich, den Wachturm und das Häusermeer aufnimmt und sofort auf Facebook postet. Einmal rum in zwei Stunden – und zack: 3.452 Schritte mehr auf dem Zähler.
Die schönsten Orte Dalmatiens für Wohnmobil-Fahrer
Die Altstadt von Dubrovnik ist das unbestrittene und alles überragende Highlight dieser Wohnmobil-Tour durch das südliche Dalmatien. Sie zählt seit 1979 zum Unesco Welterbe und ist, wenn wir das mal so anmerken dürfen, sicher eine der schönsten Städte der Welt.
Dubrovnik hatte es nicht leicht in der Vergangenheit, der Ort weckte allerlei Begehrlichkeiten. Doch nur während der Jugoslawien-Kriege Anfang der 90er Jahre wurde die Stadt schwer in Mitleidenschaft gezogen, am Ende waren viele Häuser der Altstadt zerstört. Unvorstellbar, dass in dieser wunderbaren Gegend vor Kurzem noch ein schrecklicher Krieg herrschte. Heute sieht man nicht mehr viel davon, allenfalls die vielen neuen Dächer in der Altstadt erinnern noch daran – und jetzt ist es eine große Freude, auf der Stadtmauer, die zur Landseite hin drei bis sechs Meter breit ist, zu gehen und zu staunen.
Ein Bummel durchs alte Zentrum steht nun auf dem Programm. Bei Sonnenuntergang gibt es mehrere Rituale, die man feiern könnte – einen Sundowner draußen am Hafen nehmen zum Beispiel, in der Vorsaison weht dort ein kühles Lüftchen, ein Gitarrenspieler sorgt für den richtigen Sound. In den schmalen Gassen der Altstadt trifft man immer wieder auf Reisegruppen von den Kreuzfahrtschiffen, die vor Anker liegen. Die Gruppen sind meist durchnummeriert, immer eine Busladung voll trottet brav hinter dem Guide her.
Einen Stellplatz gibt es in Dubrovnik leider nicht, wie so oft in Kroatien. Der Campingplatz Solitudo ist zwar relativ teuer (etwa 39 Euro in der Nebensaison für Mobil + zwei Personen), aber die Sanitäranlagen sind okay, und die Bushaltestelle ist nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt. Von dort fahren die Busse der Linie 6 alle zehn Minuten zum Pile-Stadttor, vom frühen Morgen bis spät in die Nacht. Könnte also nicht besser angebunden sein.
Abends herrscht in Dubrovnik eine ganz besondere Stimmung. Auf den Terrassen vor den Restaurants hat man die freie Auswahl: Es gibt zum Dinner entweder ein Klavierkonzert oder klassische Gitarre oder Rock der 70er Jahre. Oder, und das ist vielleicht der Geheimtipp: Es gibt auch lauschige Ecken und Plätze, auf denen man ganz ohne Musik den gegrillten Fisch genießen kann.
Auf Stellplatz-Suche entlang der kroatischen Küste
Begonnen hatten wir diese Reise in Split, etwa 230 Kilometer weiter im Norden. Von dort aus nach Dubrovnik fährt man meist auf der Uferstraße direkt über dem Meer mit tollen Ausblicken. Die Makarska-Riviera ist ohnehin einer der schönsten Küstenabschnitte in Kroatien. Es gibt hier Felsbuchten und helle Kies-Strände. Brela gilt als schönster Ort der Region. Doch Brela will keine Reisemobile – leider steht erst ein paar hundert Meter, nachdem wir von der Küstenstraße bergab Richtung Ortschaft gefahren sind, ein Schild mit dick durchgestrichenem Wohnmobil. Wir drehen also um und finden im nächsten Ort, in Baška Voda, einen schönen großen und freien Parkplatz direkt am Meer. Vorteil der Nebensaison: Das Meer ist warm genug zum Baden, und es gibt noch Parkplätze direkt am Strand.
Also Fahrrad raus und los. Die Tour nach Brela ist herrlich, direkt an der Uferpromenade, hin zu wirklich schönen hellen Stränden mit glasklarem Wasser, das in karibischem Türkis leuchtet. In Brela sehen wir dann, warum es wirklich sinnvoll ist, nicht mit dem Reisemobil in die Altstadt zu fahren – alles ist wahnsinnig eng und definitiv nicht für große Gefährte geeignet. Das Durchfahrtsverbot hat uns so die schönste Radtour der Reise beschert.
Makarska selbst, der Ort, der diesem Küstenabschnitt den Namen gab, ist ein quirliges Städtchen mit schönem Hafen und mit einem großen Park oberhalb der Steilküste, wo man gut ausruhen oder joggen kann. Das Beste an Makarska aber sind die vielen Restaurants, von denen einige Stühle und Tische direkt am Strand oder auf einem Bootssteg aufstellen. Wenn Sie also schon immer mal ein ganz besonderes Abendessen nach dem schönen Motto „näher dran wär drin“ haben wollten: Makarska ist der richtige Ort dazu.
Unser Schrittzähler läuft derweil auf Hochtouren bei dieser Kroatien-Reise. Egal ob an Stadt- oder Strandtagen: Wir haben am Abend immer mehr als 15.000 Schritte auf der Uhr. Fast unbemerkt, denn es gibt einfach so viel zu entdecken.
Mit der Fähre von Insel zu Insel
Die Rückreise Richtung Norden treten wir über die Inseln an: Von Orebic aus geht die Fähre in einer knappen halben Stunde hinüber nach Korcula. Ein tolles Eiland, prima zum Wandern, gut zum Fahrradfahren und gesegnet mit einigen wirklich schönen Stränden. Die Hauptstadt, die der Insel den Namen gibt, hat ein schönes, altes Zentrum. Weiter über Hvar nach Brac kann man leider nicht direkt reisen, zum Zeitpunkt unserer Tour gibt es keine Fähren zwischen den Inseln, die groß genug sind für unser Mobil. Also von Vela Luka, auf der Westseite von Korcula, nach Split, eine schöne Schifffahrt vorbei an den anderen Inseln. Von Split aus gibt es wiederum genug alternative Möglichkeiten, auch schnelle Fähren nach Hvar und nach Brac, wo das berühmte Goldene Horn von Bol wartet, einer der zahlreichen Traumstrände an der kroatischen Adria.
promobil-Tipps für Dalmatien
Mediterran & Lecker: Hauchzarte Scheiben dalmatinischen Schinkens (Prsut), schwarze Oliven, selbst gebackenes Weißbrot und ausgezeichnete Rotweine von der Halbinsel Pelješac – die dalmatinische Küche ist eindeutig mediterran geprägt. Olivenöl, Knoblauch, Kräuter und Gewürze kommen oft und reichlich zum Einsatz. Viele Gerichte werden gedünstet oder gegrillt. Eine besondere Spezialität der Region sind die zahlreichen Gerichte aus Fisch und Meeresfrüchten. Besonders empfehlenswert ist Brudet, ein Eintopf aus verschiedenen, in Olivenöl, Wein, Zwiebeln und Knoblauch gesottenen Fischsorten. Unverwechselbar in Farbe und Geschmack ist das schwarze Risotto, bei dessen Zubereitung die Tinte von Kalmaren und Tintenfischen für das gewisse Extra sorgt. Als Beilage wird Polenta aus Maisgrieß oder mit viel Knoblauch gewürzter Mangold gereicht.
Die Makarska-Riviera: Weiße Sandstrände, versteckte Buchten, massige Felsformationen, Weingärten und Olivenhaine im Hinterland: Die Makarska-Riviera, der etwa 60 Kilometer lange Küstenabschnitt zwischen Brela im Norden und Gradac im Süden zählt zu den schönsten Regionen an der dalmatinischen Küste. Es ist der Kontrast zwischen den Stränden und den hoch aufragenden Hängen des Biokovo-Massivs, der den besonderen Reiz dieser Gegend ausmacht. Und natürlich die lebendigen Küstenorte. Es gibt dort immer lässige Urlaubsatmosphäre, Restaurants am Wasser und jede Menge Wassersportmöglichkeiten. Einige der Orte haben ein höher gelegenes Pendant direkt unter den Felswänden. Dort kann man heute noch die Zufluchtsstätten besichtigen, in denen die Küstenbewohner über Jahrhunderte Schutz vor Angriffen von Piraten fanden. Während der Fahrt auf der Küstenstraße hat man eigentlich immer eine der drei Inseln Brac, Hvar oder Korcula im Blick.