Die Wirkung eines „Tapetenwechsels“ wollte sich der Unternehmensberater und Managercoach Wim Schreuders gerne für seine Arbeit zunutze machen. Und dass man besonders beim Campen in der Natur den Kopf ganz schnell frei bekommt, weiß er aus eigener Urlaubserfahrung. Daraus entstand die Idee, sich ein Fahrzeug bauen zu lassen, mit dem er Einzel-, aber auch Team-Coachings irgendwo am Meer oder im Wald durchführen konnte.
Stauber Wohnmobil als Seminar- und Coaching-Bus
Ein großzügiges Wohnmobil erschien ihm als geeignete Basis. Doch wie sollten die bis zu acht Teilnehmer mit ans Ziel kommen, ohne dass zusätzliche Fahrzeuge nötig sind? Schreuders sprach mit mehreren Individual-Herstellern und fand schließlich in Stauber Motorhomes den geeigneten Partner.
Gemeinsam entwickelten sie einen Integrierten auf Basis Iveco Daily, der dank Slide-Out vorn eine Sitzgruppe bietet, die bis zu acht Personen aufnehmen kann – zusammen mit dem Fahrerhaus aber nur vier Gurtplätze bietet. Fünf weitere Fahrplätze wurden darum im Heck installiert, wo sich mit einem Doppeltisch ein zusätzlicher Seminarraum findet.
Im hinteren Bereich ist das Dach des Aufbaus erhöht, so konnte dort – ohne Stehhöhenverlust – ein komfortables Hubbett eingebaut werden, das auf Geschäftsreisen als Hotelzimmerersatz oder dem Eignerpaar für Urlaubsreisen als Schlafstatt dient. Ein Bad mit Festtanktoilette, separater Dusche und automatisch startendem Radio und eine kompakte Küche mit Induktionskochfeld und Kaffeemaschine finden sich in der Fahrzeugmitte.
Technik und Ausstattung im „Coach-Coach“
Die technische Ausstattung ist standesgemäß aufgerüstet. Das 7,2-t-Daily-Fahrgestell ist bestückt mit dem 205-PS-Motor gepaart mit der Achtgangautomatik, einer Vollluftfederung und einer automatischen Hubstützenanlage. Die Bordtechnik kann auf eine 1.000-W-Solaranlage und 1.000 Ah Batteriekapazität zurückgreifen, aus denen sich zwei 3-kW-Wechselrichter speisen. Ein Gastank mit 120 Liter versorgt den Außenkocher und -grill ebenso wie die Alde-Warmwasser-Fußbodenheizung.
Da Schreuders keinen wuchtigen Liner wollte, sondern einen Integrierten mit bequemem Einstieg und Fahrertür, beginnt der Doppelboden erst hinter der Küche und beherbergt vor allem die großen Tanks und einen Heckstauraum. Vorn wurde der Fahrerplatz mit Armaturenbrett erhalten, und auch in der neu entwickelten Frontmaske integrierte man geschickt die Original-Scheinwerfer und andere Bauteile vom Bug des Daily.
Zwei dezent auf dem Dach platzierte, elektrisch betriebene Sechs-Meter-Markisen sorgen rechts und links für Schatten – und gewissen Schutz für den Slide-out. Schreuders war vom Fortgang der rund einjährigen Bauzeit so begeistert, dass er mehr als 30 Mal die 300-km-Strecke vom heimischen Utrecht nach Goddert auf sich nahm, um das Wachstum seines Babys live mitzuerleben. Rund 220.000 Euro (ohne Steuern) kostete das kürzlich fertiggestellte, rund 8,5 Meter lange Individualmobil am Ende. Schreuders taufte es auf den Namen „Coach-Coach“: der Trainer-Bus.
Machen Sie mit!
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