- Abschlussbericht
- Das gefiel der Redaktion
- Erfahrungen Leser
- Aktuellster Eintrag
- Zwischenfazit: Stärken und Schwächen
- Logbuch-Einträge aller Fahrten
- Daten, Ausstattung, Preis des Test-Wohnmobils
- Fazit
Der Carado T 448 unterzieht sich dem härtesten Test, den die promobil-Redaktion zu bieten hat: Den Dauertest. Ein Jahr lang wird er vom gesamten Team getestet: Bis zu 40.000 Kilometer oder mehr bekommen diese Fahrzeuge in dem Zeitraum verpasst, fast jeder in der Redaktion wird mit ihm unterwegs sein. Vor allem durch die Länge des Testzeitraums können wir eventuelle Mängel aufdecken – oder besonders gelungene Aspekte des Fahrens, Wohnens, Transports, etc. in der Praxis erleben.
Abschlussbericht Carado T 448
Als Erstes gebührt unser Dank allen Lesern, die sich in so großer Zahl am Ablauf und Ergebnis des Dauertests beteiligt haben. Sei es durch Kommentare zu den erstmals eingerichteten Facebook- und Internet-Blogs des "Carlos" getauften Carado T 448. Aber auch durch Zuschriften per E-Mail und Brief – über die einjährige Testdauer gingen 46, teils sehr detaillierte Erfahrungsberichte ein, die den Abschlussartikel auf eine breite Basis stellen. Das ist übrigens die absolut höchste Zahl an Rückmeldungen, die wir jemals zu einem Dauertestmodell erhalten haben – darum sei ein wenig Statistik bei der Auswertung erlaubt.
Das mit Abstand beliebteste Modell unter den Einsendern ist der Carado T 447 – Parallelmodelle der Schwestermarke Sunlight wurden jeweils addiert. Nach dem längsten folgt das kürzeste Einzelbettenmodell T 337 auf Platz zwei, gefolgt vom Querbettwagen T 334. Der dritte Einzelbetten-Grundriss – der T 448 aus dem Dauertest – kommt knapp dahinter auf den vierten Rang. Der Rest der Zuschriften verteilt sich auf sieben weitere T-Modelle – und zeigt damit ganz nebenbei die große Auswahl im Carado-Programm.
Enorme Zustimmung der Leser
Genau 30 von 46 Lesern merkten von sich aus an, dass sie überwiegend oder sogar sehr zufrieden sind mit ihrem Fahrzeug – eine enorme Zustimmung! Untermauert wird dieses positive Bild von 16 Mal Lob für die gute Raumaufteilung, 14 Bekundungen, das gleiche Modell wieder kaufen zu wollen, zwölfmal wurde ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis konstatiert, zehn positive Kommentare zum Händler- und Hersteller-Service abgegeben sowie neunmal Anerkennung für die gute Verarbeitung. Wohlgemerkt, es handelt sich um frei formulierte Rückmeldungen ohne Vorgaben.
Dessen ungeachtet kristallisierte sich aus den Zuschriften aber auch eine ganze Reihe von typischen Schwachstellen heraus. Ein fast schon kurioser, gleichwohl nerviger Mangel tritt nur bei Regenwetter auf: Wasser tropft von der Abschlussleiste oben an der Heckwand hinunter auf den Leuchtenträger und verursacht vernehmliche Plopp-Geräusche, die natürlich vor allem bei Nacht die Schläfer in den Heckbetten um die Ruhe bringen können. Elf Leser monierten dies in ihren Zuschriften – seltsamerweise fiel keinem der Nutzer des Dauertestwagens dieser Umstand auf. Vielleicht war bei den rund 80 Übernachtungen während des Jahres tatsächlich keine Regennacht dabei. Da herstellerseitig offenbar keine Lösungsmöglichkeit angeboten wird, haben sich manche Leser mit selbstgebastelten Regenrinnen beholfen.
Für Winterbetrieb ungeeignet

Apropos Nachteile bei bestimmten Wetterlagen – Leser wie Redaktion sind sich einig, dass der Carado T weniger gut für den Wintereinsatz geeignet ist. Martin Schulte-Beckhausen schreibt: "Im Winterbetrieb, ja, ja, ich weiß, der Carado ist eigentlich kein Winterfahrzeug, kommt vorne an der Dinette zu wenig warme Luft an."
Die Truma-Heizung – immerhin serienmäßig eine Combi 6 – ist im Heck unter den Betten installiert, was die Wege zum Bereich des größten Wärmebedarfs, dem Fahrerhaus und der Sitzgruppe, naturgemäß lang macht. Zudem scheint die Warmluftrohrverlegung nicht optimal ausgeführt zu sein. Einzelne Leser berichten von einer verbesserten Wirkung durch einen nachträglich geänderten Verlauf.
Die Heckgarage bekommt vergleichsweise viel Warmluft ab. Da der Garagenboden allerdings nur aus einer, zwar robusten, aber unisolierten Siebdruckplatte besteht, bilden sich auf dem Boden regelrechte Kondenswasserpfützen, die bei starken Minusgraden zu Eisplatten gefrieren. Um die Bordtechnik vor Frosteinfluss zu schützen, wird optional eine Isolierung des Abwassertanks angeboten – jedoch keine Beheizung. Diese Option, die auch der Dauertestwagen aufwies, nutzt hier allerdings nur wenig: Denn die Abwasserzuläufe des Waschbeckens und der Duschwanne sind ebenso unterflur ohne Dämmung verlegt wie auch die Siphons. In denen bleibt funktionsgemäß Wasser stehen – und friert dann natürlich ein.
Einzelbetten bequem

Die Raumaufteilung insgesamt und die Betten im Besonderen bekommen überwiegend Lob von den Lesern. Jasmin und Karlheinz Riethmann meinen sogar zu ihrem T 337: "Das Bett ist super groß und bequem – wir schlafen sogar noch besser als zu Hause." Auch die Redaktionsmitglieder nutzten die Einzelbetten im Heck des T 448 gerne und ebenso die einfache und solide Erweiterungsmöglichkeit zum großen Querbett.
Beim Familienurlaub zu viert kam auch das Hubbett zum Einsatz. Neben dem prinzipiellen Nachteil, das Bett täglich auf- und abbauen zu müssen, sind es vor allem die etwas knappen Maße und die nachgiebige Unterfederung, die es vor allem für Kinder geeignet machen. Neben dem optionalen Hubbett rüstete sich der Dauertestwagen durch den Bettumbausatz für die Sitzgruppe und einen weiteren Gurtplatz sogar für Reisen zu fünft. Auch wenn diese Ausbaustufe in diesem Jahr selten zum Einsatz kam, erwiesen sich Bett und Sitz als bequem genug für eine gelegentliche Nutzung. Allerdings müssen dabei mehrere, relativ sperrige Teile mitgeführt werden.
Ansonsten machte sich die großzügige L-Sitzgruppe mit langer Seitenbank gegenüber als abendlicher Treffpunkt zum Stellplatzplausch beliebt. Ein paar Leser monierten nur den etwas weichen, bald durchgesessenen Polsterschaum und sorgten für Ersatz. Ähnlich viele Zuschriften berichten zudem von einem knarzenden Fußboden am Sitzgruppenpodest und an anderen Stellen – was sich beim Dauertestwagen allerdings nicht bestätigte.
Größe und Ausstattung der Küche findet überwiegend Lob bei Lesern wie Redakteuren. Am Kocher gefällt der solide Rost, jedoch passen größere Töpfe und Pfannen nicht optimal darauf. Das führte im Dauertester zu einem angeschmolzenen und dann verformten Regler eines Brenners. Auch das Fehlen einer Zündhilfe sorgte für Kritik.
Bei wenigen Leserexemplaren wurde die Spüle wegen Rostansatz getauscht. Mehr Probleme gab es mit den Kühlschränken. Insgesamt sieben Leser beklagen neben Fehlfunktionen und Defekten auch die komplizierte Bedienung und die winzige Kontroll-LED des Thetford-Geräts. Redaktionsnutzer lobten dagegen die gute Größe und dass 1,5-LiterFlaschen hineinpassen.
Bei den Winkelküchen-Modellen kommentierten viele Nutzer den Stauraum im tiefen Küchenschenkel. "Toll" ist das enorme Fassungsvermögen der beiden Fächer – "schwierig" dagegen der Zugriff auf die hinteren Ecken an der Seitenwand. Versierte Bastler wie Jörg Hobohm behalfen sich mit selbst eingebauten Schubladen und Auszügen. Genauso ambivalent ist auch die Stimmungslage zu den großen Kleider- und Wäscheschränken unter den Fußenden der Einzelbetten. Ganz besonders umständlich wird der Zugriff, wenn die Betterweiterung eingesetzt ist. Deren Leiter kommt außerdem mit der Badtür ins Gehege, was beim nächtlichen Toilettengang zu störenden Geräuschen führen kann – zumal es kein Nachtlicht gibt, das man vom Bett aus schalten könnte.
Duschen kann zum Problem werden
Das Bad mit integrierter Dusche im T 448 ist nicht riesig, aber Toilette und Waschbecken lassen sich vernünftig nutzen. Bei Modellen mit separater Dusche beklagen einige Leser das zu kleine Bad, das Sitzen auf der Toilette praktisch nur mit offener Tür erlaubt. In der Dauertest-Variante entsteht die Duschkabine durch Verschwenken der Waschtischwand. Das Resultat überzeugt mit erstaunlicher Geräumigkeit. Allerdings setzte ausgiebiges Abbrausen immer wieder den Gang unter Wasser. Steffen Heyder kennt dieses Problem und fand die Ursache in schlecht sitzenden Dichtungen am Wannenablauf.

Kalkuliert man die große, gut nutzbare Heckgarage mit ein, ist die Stauraumsituation des T 448 selbst mit vier Personen noch okay, und auch mit der Zuladung kann man zurechtkommen. Das Leserecho zu diesem Punkt ist ebenfalls überwiegend positiv. Gleiches gilt für die Verarbeitung insgesamt. Lediglich bei den Möbelverschlüssen, die nicht selten früher oder später zu hakeln beginnen, gibt es mit sieben Rückmeldungen eine Häufung.
Und wie schlägt sich die Ducato-Basis? "Wir sind zufrieden" ist auch hier die häufigste Aussage. Den Carado von Ottmar Tutsch ereilte allerdings das gleiche Schicksal wie den Dauertestwagen: liegengeblieben mit abgerutschtem Turboschlauch. Fiat hat die entsprechenden Bauserien inzwischen zur Nachbesserung in die Werkstätten gerufen. Ebenso blieben auch manche Leserexemplare nicht von Marderschäden verschont. Ansonsten gefiel der Ducato auf über 32 000 km mit Zuverlässigkeit und mäßigem Verbrauch: rund 11 Liter pro 100 km.
Das gefiel der Redaktion besonders
Stefan Weidenfeld: "Der Carado zeigt, dass auch ein Einsteigermodell mit bequemen Betten aufwarten kann. Ich jedenfalls, habe hier sehr gut geschlafen. Und die simple, aber solide Erweiterungsmöglichkeit gibt die gewünschte Flexibilität für verschiedene Situationen."
Thomas Gerhardt: "Die Heckgarage schluckt reichlich sperriges Gepäck, das man an den Zurrschienen gut sichern kann. Und auch für den Kleinkram gibt es genügend Fächer. Im Wintereinsatz etwas problematisch ist allerdings der unisolierte Garagenboden."
Sophia Pfisterer: "Den großen Kühlschrank, in den selbst 1,5-Liter-Flaschen reinpassen, finde ich klasse. Bei unserer Kroatien-Tour kühlte das Gerät auch bei über 30° C Außentemperatur noch ganz ordentlich und das Gefrierfach machte Eiswürfel."
Martin Ehrenfeuchter: "Die Möglichkeit, durch einen Extrasitz und den Bettumbausatz für die Sitzgruppe sogar zu fünft unterwegs zu sein, ist eine tolle Sache. Allerdings muss man dafür einige sperrige Zusatzteile mitführen – das kostet Stauraum."
Ismene Brandenburg: "Für Kinder und leichte Erwachsene ist das Hubbett ganz okay – für schwere Personen sollte die Unterfederung stärker sein. Zum abendlichen Schmökern wären zwei Lesespots statt der einfachen Deckenlampe angenehmer."
Christian Becker: "Für einen gut sieben Meter langen Teilintegrierten wie den Carado T 448 ist der 150-PS-Motor nach meiner Meinung die Idealbesetzung. Er ist kräftig und elastisch genug für alle Fahrsituationen, und der Aufpreis bleibt noch im Rahmen."
Jürgen Bartosch: "Der Kleider- und der Wäscheschrank gegenüber haben ein enormes Fassungsvermögen. Um an den Schrankinhalt dranzukommen, muss man allerdings förmlich hineinkriechen."
Erfahrungen der Leser
"Ich sehe mit freuden der nächsten Saison entgegen" Martin Seidl schreibt, dass er den Kauf seines T 348 nie bereut habe, weil er das Preis-Leistungs-Verhältnis großartig findet, wenn man auf den "Schnickschnack" verzichten könne, den ähnliche, wesentlich teurere Fahrzeuge oft dabei hätten. Einziges Problem bislang: mit der Zeit immer schlechter schließende Verschlüsse an den Schubladen und Türen. Als Ursache entdeckte er ermüdete Federelemente aus Plastik statt Metall. Immerhin: Ersatzteile erhielt er problemlos.
"Gut an dem Fahrzeug gefällt mir das geringe Gewicht" – sagt Jens Brüggemann über seinen Carado T 448. Ein Problem, das beim baugleichen Dauertest-Carado auftrat, ist aber auch ihm nicht fremd: Wasser dringt bei Regen in die Rückleuchten und kann zu Kontaktkorrosion und Ausfall führen. Ebenfalls kein Einzelfall: Beulen auf dem GfK-Dach, knarzende Stellen am Fußboden und undichte Leitungsdurchführungen oben am Frischwassertank, sodass bei vollem Tank unterwegs Wasser austreten und in die Sitztruhe fließen kann.
"In der Werkstatt hätte ich sicher einen vollen Stundensatz gezahlt – nur um eine Sicherung für ein paar cent zu erneuern" In Jörg Hobohms Sunlight T 69 L war die Schutzsicherung der Sat-Schüssel durchgebrannt – der versierte Techniker wollte sie mal eben selbst tauschen. Doch um dranzukommen, musste nicht nur das Sat-Steuergerät selbst, sondern auch noch der Fernseher samt Halterung abmontiert werden – sehr umständlich. Außerdem führte er an seinem Fahrzeug rund dreißig kleinere und größere Verbesserungsmaßnahmen durch: Im – auch beim Dauertestwagen – kritisierten, tiefen und damit schlecht zugänglichen Küchenunterschrank baute er zum Beispiel zwei große Auszüge ein. Das von mehreren Lesern monierte Tropfgeräusch auf dem Heckleuchtenträger stellte er durch eine selbstgebastelte Regenrinne ab.
"Der Kühlschrank ist ein Beispiel für Design schlägt Funktion" Die gute Raumaufteilung, die bequemen Längsbetten, den ebenen Boden zum Fahrerhaus, den sauber ausgeführten Möbelbau und das unkritische Fahrverhalten nennt Eduard Hausfelder als Vorteile seines gut ein Jahr alten Carado T 337. Die Markise scheint aber nicht nur bei seinem Fahrzeug zu niedrig montiert zu sein und kommt sich deshalb mit der Aufbautür in die Quere – wie andere Zuschriften belegen. Weiter kritisiert er das wellige GfK-Dach und den 113-Liter-Thetford-Kühlschrank, der zum einen nur sehr mühsam ables- und bedienbar ist und zum anderen – wegen seiner schwarzen Hochglanzfront – sich als sehr pflegeintensiv erweist. Eduard Hausfelder
"Problem der ganzen Sache waren Bauteile für Cent-Beträge" Im Sunlight T 68 von Steffen Heyder gab es nach dem Duschen eine Überschwemmung im Gang – genau wie beim Dauertest-Carado. Er ging der Sache auf den Grund und fand heraus, dass der Duschwannenablauf nicht sauber montiert war, sodass die Dichtungen nicht wirksam arbeiten konnten und Wasser danebenlief. Zwei neue Dichtungen aus dem Baumarkt penibel eingesetzt und das Duschen ging wieder problemlos.
"Wenn Sie mehr über meinen Alptraumkauf wissen wollen ..." – als einer von wenigen lässt Thomas Kellner kein gutes Haar an seinem Carado T 448. Offenbar hat er ein Exemplar erwischt, bei dem in der Produktion einiges schiefging. Er reklamierte etwa Dellen und eine falsch angebaute Querstrebe am Heck, ein Navi mit Fehlfunktionen und verbogene Kühlschranklüftungsgitter.
"Alles in allem Jammern auf hohem Niveau, denn wir kommen vom VW-Bus ohne Heizung und WC" – meint Bernd Henckel über die Mängel und Nachteile, die er an seinem gebrauchten T 449 festgestellt hat: wenig Platz auf der Toilette, fehlendes Leselicht im Fahrerhaus, zu weiche Sitzpolster, Knarzgeräusche vom Boden, beim Wintercamping zu wenig Warmluft an der Sitzgruppe und Eisbildung am unisolierten Garagenboden sowie ein ungeschickt platziertes Heizungsbedienteil. Er lobt vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die geringe Geräuschkulisse beim Fahren. Sein Carado-Fazit: "Wir würden ihn wieder kaufen."
"Obwohl unser Carado schon weit über 120.000 Kilometer auf teils sehr schlechten Straßen gefahren ist, gab es nur wenige Reparaturen" Einem ganz besonderen Härtetest unterziehen Kerstin und Thomas Meyer ihren Carado T 337 – einer Weltreise. Der erste Teil führte sie rund ein Jahr lang in einem weiten Bogen durch Asien bis nach China und Thailand. Nach kurzem Heimataufenthalt sind sie inzwischen in Amerika unterwegs: Die Route soll von Alaska bis nach Feuerland verlaufen – zur Zeit entdecken sie Mexiko. Das einzig größere Problem ergab sich auf der ersten Tour durch den Motorrad-Heckträger, der am Chassis und am Garagenboden verschraubt war. Durch die Belastungen auf teils schlechten Straßen riss die Verbindung zwischen Boden und Wänden. Zurück in Dresden, wurde der Garagenboden darum erneuert und der Motorradträger vorsorglich abgebaut.
26.06.2018: Eine Markise für Carlos
von Benjamin Köbler-Linsner, promobil Redakteur

Kurz vor dem Start der Urlaubszeit, spendierten wir unserem Carlos eine Markise. Aufgrund der Länge des Carados entschieden wir uns für eine 4,5 Meter lange Fiamma F45S. Statt mit den üblichen Adaptersets, bei denen drei bis vier einzelne Metallplatten an die Seitenwand geschraubt werden, befestigten wir den Sonnenschutz mit einer Schiene am Fahrzeug.
Die Montageschiene ist genauso lang, wie der Markisenkasten selbst. Das hat den Vorteil, dass der Techniker nur die Position der beiden Enden anzeichnen muss, damit die Schiene gerade anliegt. Außerdem sammelt sich zwischen Seitenwand und Markise kein Schmutz, da die Ränder der Markise lückenlos mit Dichtmasse überzogen sind.

Zwei Durchgangsschrauben ragen an unauffälligen Stellen über dem Heckbett und vorderem Hubbett ins Fahrzeuginnere. Sie sind mit Gegenplatten fixiert und tragen einen Großteil des Markisen-Gewichts. 16 kleinere Schrauben fixieren die Schiene an der Seitenwand. Der Adapter war in weniger als zwei Stunden montiert. Dennoch mussten wir Carlos über Nacht in der Werkstatt lassen, damit die Dichtmasse, die gleichzeitig als Kleber dient, vollständig trocknen konnte. Am darauffolgenden Tag musste dann nur noch der Markisenkasten an der Schiene festgeschraubt werden.
19.03.2018: Zum Verlags-Skicup nach Gaschurn
von Dina Dervisevic, Redakteurin MOTORRAD-Online

Meine erste Erfahrung mit Carlos: Er hat meine Lieblingsschuhe ruiniert. An der Beinfreiheit nach vorn ist von Beifahrerseite nichts auszusetzen. Stelle ich meine Beine aber im 90-Grad-Winkel nach unten auf, ist die Gefahr groß, sich an der harten und rauen Kunststoffabdeckung die Schuhe zu ruinieren – sehr ärgerlich.
Mit drei weiteren Kolleginnen von der Motor Presse ging's vergangenen Donnerstag zum Skicup des Verlags. Zwei Tage lang haben wir die Pisten und Hütten von Gaschurn unsicher gemacht, beim Motor-Presse-Skirennen Preise abgeräumt und eine wunderbare Schneeschuhwanderung an der Bieler Höhe genossen. Praktisch war vor allem die große Heckgarage für Gepäck und Ski-Equipment: Neben der eigenen Ausrüstung konnten wir sogar für Kollegen, die in Pkws anreisten, Skier und Stiefel verstauen.

Ebenfalls positiv: Den Rückspiegel kann man mangels Heckfenster zwar nur als Schminkspiegel nutzen, dafür gibt's aber die Birdview auf dem Navigationsbildschirm, d.h. Carlos wird aus der Vogelperspektive abgebildet. Mit diesem Überblick sind großartige Parkmanöver und beeindruckende Rangieraktionen möglich. Danach lässig aussteigen, möglichst routiniertes 'das-mach-ich-jeden-Tag-Gesicht' auflegen und den Schaulustigen die Kameras verschweigen: Fertig ist der sogenannte "Bossmove". Damit hätte Carlos mein Herz schon fast wieder zurückerobert. Allerdings – und zum Glück! – ist dieses Feature nachgerüstet.
Doch wenn's dann vorwärts geht, hilft auch die Birdview nichts mehr, dann wechselt der Fahrer von der Luft zur See. Zusätzlich zum Führerschein der Klasse B empfielt sich für die Autobahnfahrt das Seepferdchen. Je nach Straßenzustand und Wetterlage fühlt es sich für mich als Wohnmobil-Neuling ab ca. Tempo 100 an, als lägen die Vorderräder nicht satt auf dem Asphalt, sondern würden zu schwimmen beginnen. Mit zunehmendem Tempo wird das Gefühl immer unangenehmer. Dabei hatten wir extra das schwerste Gepäck von 4 Personen nicht in den Laderaum, sondern vor die hintere Achse gepackt.
Apropos 4 Personen: Da ich Fahrer, Beifahrer und Fondgast war, hier noch ein paar Anmerkungen zum Sitzkomfort in der zweiten Reihe. Die weiche Sitzbank am Tisch bietet keinerlei Seitenhalt, weshalb eine ausfahrbare Armlehne sehr schön gewesen wäre. Je nach Seegang werden einige Muskeln beansprucht, um den Oberkörper in der Vertikalen zu halten. Vor allem auf der Rückfahrt mit Muskelkater war das ganz schön lästig.
Zwischenfazit: Stärken und Schwächen im Überblick
Update vom 23.2.2018: Nachdem der Teilintegrierte bereits acht Monaten in der Redaktion verbracht hat, wagen wir ein kurzes Zwischenfazit. Der Großteil des promobil-Teams war sehr zufrieden mit dem Carado T 448, egal ob sie mit der Familie, Partner oder alleine unterwegs waren.

Einige Details sollte Carado an seinem Modell aber auf jeden Fall noch verbessern, beispielsweise die schlichte Fahrerhausverdunklung, die Einteilung mancher Stauräume oder die Warmluftverteilung der Heizung und die Platzierung des Bedienknopfs. Sind die Einzelbetten zum großen Bett vereint, kommt man nämlich nur umständlich an die Steuerungseinheit.
Der Grundriss mit dem Hubbett ist nur eingeschränkt familientauglich, da die Sitzgruppe nicht mehr nutzbar ist, wenn das vordere Bett herabgelassen ist. Das ist allerdings konzeptbedingt. Dennoch: Beide Betten wurden von allen Testern als relativ bequem empfunden und Küche und Bad bieten genügend Raum.
Hier nochmals alle Stärken und Schwächen im Überblick:
Fahren
auch Anfänger kommen gut mit den Maßen des Fahrzeugs klar
mit dem 148-PS-Motor ist man stets gut motorisiert
optionaler 5. Gurtplatz
nachgerüstete 360-Grad-Kamera und Rückfahr-Kamera
Routenführung und Stauanzeige des Navigationsgerät teilweise fehlerhaft
etwas anfällig für Seitenwinde
laute Abrollgeräusche und schlechter Nassgrip mit Goodyear-Winterreifen
Schlafen
Hubbett dank Tellerfedern auch recht bequem
5-6 Schlafplätze möglich
Stauraum
große Heckgarage
Stauräume in Küche und unter Heckbetten teils sehr tief und schlecht zugänglich
Aufbau/Ausstattung
viele praktische Details
Radio auch im Stand nutzbar
Fahrerhausverdunklung nur mit Vorhang
(Stolper-)Stufe zwischen Küche und Wohnraum
keine Markise
kein Isofix auf Rückbank
teilweise schlechter Radioempfang
Küche
sehr großer Kühlschrank
Bedienknöpfe zu nah an Kocherflammen
Badezimmer
fest eingebaute Toilette
Wasser aus Dusche kann in den Flur fließen
Ver- und Entsorgung
Bedienelemente nicht zentral angeordnet
karges Kontrollbord
Wintertauglichkeit
isolierter Abwassertank für geringen Aufpreis
bei Frosttemperaturen wird Sitzgruppe nicht gleichmäßig warm
Badwaschbeckenablauf kann einfrieren
Eisschicht-Bildung auf unisoliertem Garagenboden
Probleme/Pannen:
- Knopf am Gasherd zerschmilzt beim Kochen mit drei großen Pfannen
- Vertauschte Stecker am nachgerüsteten Naviceiver
- Turboschlauch rutscht ab
- Marderschaden
Logbuch-Einträge der Redaktion über alle Testfahrten
Wie läuft der Dauertest des Carado T 448? Hier updated das promobil-Team regelmäßig den Test des Teilintegrierten.
13.03.2018: Erstlingsfahrt nach Holland
von Florian Greiner, promobil Digital

Kann man an einem Wochenende vom Camping-Anfänger zum Camping-Experten werden? Wahrscheinlich nicht. Aber zum Camping-Fan! Mit drei Freunden habe ich ein Wochenende lang alle Facetten von Carlos kennengelernt. So ging es am Freitagabend nach Rotterdam mit verschiedenen Zwischenstationen auf der Strecke.
Die erste Etappe auf der Autobahn startete mit Regen. Auf der nassen Fahrbahn sind die Abrollgeräusche relativ laut. Zusätzlich machen die Dichtungen der Aufbautür bei jeder Bodenwelle störende Quietschgeräusche. Durch die große Angriffsfläche an den Seitenwänden muss ich bei Seitenwind ziemlich viel gegenlenken, daran gewöhne ich mich aber recht schnell.
Die vorderen Sitze sind bequem, die Sitzposition aber ziemlich hoch. So kann ich als große Person (1,93 m) die Geschwindigkeit nicht immer genau ablesen, denn die Sonnenblenden verdecken die Sicht auf die Skalierung. Auf den hinteren Plätzen können auch Erwachsene angenehm sitzen. Das einzig Negative dabei ist, dass die Gurtschnallen das Sitzpolster nach vorne schieben – somit war bei jeder Pause Sitzpolster-Zurechtrücken angesagt.
Unsere erste Station war der Reisemobilstellplatz "3H" in Heinsberg kurz vor der niederländischen Grenze. Dort angekommen, schließen wir zunächst extern Strom an und machen das Reisemobil fertig für die Nacht. Die Heizung haben wir zum Schlafen zunächst ausgeschaltet. Der Wohnraum kühlt innerhalb weniger Stunden unverhofft schnell aus, deshalb mussten wir die Heizung wieder einschalten. Das Ergebnis am frühen Morgen: Die beiden Damen, die im Hubbett schliefen, wachen schweißgebadet auf. Die warme Luft hatte sich oben gesammelt, im hinteren Teil bei den Einzelbetten war es dagegen nicht sonderlich warm.

Nach dem Frühstück mit Blick auf den See haben wir Carlos schnell wieder abfahrbereit gemacht. Um alle Aspekte des Campings einmal auszutesten und um in Holland bei Bedarf unabhängig zu sein, füllten wir den Wassertank auf und leerten den Abwassertank sowie die Kassetten-Toilette.
Mit angenehmen 120 km/h ging es weiter über niederländische Autobahnen bis Rotterdam. Vom Stellplatz Noordvest Schiedam kommt man in 10 Minuten mit der Metro in die Innenstadt und profitiert zusätzlich von der ruhigen und idyllischen Lage am kleinen Fluss.
Nach einer Stadtbesichtigung hatten wir keine Energie mehr zum Kochen. Somit haben wir kurzerhand unter Angabe unseres Kennzeichens eine Pizza zum Stellplatz bestellt. 45 Minuten später wurde uns die Pizza direkt vor die Wohnmobiltür geliefert – praktisch!
In dieser Nacht haben wir das Wohnmobil abends noch einmal ordentlich aufgeheizt und die Heizung dann über Nacht ausgemacht. Keinem der vier Neu-Reisemobilisten wurde es kalt in dieser Nacht und alle schliefen sehr gut. Nur beim Frühstücken mussten wir uns dicke Pullis anziehen, bis Carlos wieder auf die richtige Temperatur aufgeheizt war.
Das Problem mit der Heizung nachts hätten wir auch ganz einfach lösen können: Der Teilintegrierte hat wohl eine Truma inet-Box an Bord. Mit dem Smartphone kann man via Bluetooth oder SMS die Zeitschaltuhr-Funktion für die Heizung ganz easy einrichten. Ganz schön vernetzt, dieser Carlos!
Am nächsten Morgen ging es wieder zurück Richtung Deutschland. Der letzte Zwischenstopp war schließlich Koblenz. Carlos parkten wir am Straßenrand und machten uns auf zum Deutschen Eck. Nach einer kurzen Stärkung in der Innenstadt von Koblenz ging es wieder zurück nach Stuttgart.
Wir alle würden mit Carlos jederzeit wieder für ein Wochenende oder gerne auch länger wegfahren.
20.02.2018: Carlos unter der Haube
von Jürgen Bartosch, stellv. Chefredakteur promobil

Die Faschingsferien verbrachte Carlos im Allgäu, genauer gesagt in Oberjoch. Der einsetzende Schneefall sorgte nicht nur dafür, dass Ski- und Snowboard-Fans auf ihre Kosten kamen, sondern Carlos auch mit einer dicken weißen Haube eingehüllt wurde.
Bei Dauerfrost mit nächtlichen Tiefstwerten von unter Minus 15 Grad zeigte sich aber auch, dass diese Bedingungen nicht gerade das Lieblingsterrain des Carado-Teilintegrierten sind. Die starke Truma-Heizung im Heck mühte sich zwar redlich, schaffte es aber nicht optimal die Sitzgruppe vorn gleichmäßig zu temperieren. Vor allem ins unisolierte Fahrerhaus wird zu wenig Warmluft geblasen. Auch in der Heckgarage reicht der Wärmeeintrag der Heizung nicht aus, eingeschleppte Feuchtigkeit daran zu hindern am ungedämmten Garagenboden festzufrieren.
Immerhin teilweise frostsicher erwies sich die Wasseranlage mit dem optional isolierten Abwassertank. Das Küchenspülbecken, dessen Ablaufrohr direkt im Abwassersammler mündet, floss ohne Probleme ab. Das Badwaschbecken jedoch entleerte sich anfangs noch zögerlich, aber dann überhaupt nicht mehr. Beim Blick unter den Wagenboden wurde die Ursache schnell klar: In den unterflur montierten, unisolierten Siphons von Waschbecken und Duschwanne bleibt notwendigerweise Wasser stehen und friert dann früher oder später ein. Dann geht nichts mehr durch, bis die Außentemperaturen wieder über null Grad liegen.
Doch das hält mich und meine Carlos-Test-Besatzung, echte Wintercamper, nicht davon ab, sich im Carlos auch bei strammen Minusgraden wohlzufühlen. Zumal sich die Wasseranlage inklusive des optional isolierten Abwassertanks als frostsicher erwies. Für Stromnachschub war auf dem Campingplatz ohnehin gesorgt.

Testhalber haben wir den Landstrom für eine Nacht und einen Tag abgeklemmt, um die Tauglichkeit einer mobilen Solarzelle von Solara zu testen. Das durchdachte Set aus Isoliermatte, zweiteiligem Solarmodul, Diebstahlsicherung und Laderegler schaffte es über den sonnigen Tag hinweg tatsächlich einen Gutteil des Stromverbrauchs wieder aufzufüllen.
Zwei Vorkommnisse trübten die Winterfreude allerdings noch – ganz unabhängig von den Außentemperaturen: Das Wasser im Badwaschbecken floss anfangs schlecht, dann gar nicht mehr ab. An den Siphon kommt man zu Reinigungszwecken aber nicht so leicht heran, weil er hinter Verkleidungsteilen verborgen ist.

Das zweite, kleine Malheur ereignete sich in der Küche: Der Dreiflammkocher erfreut zwar eigentlich mit relativ großen Flammen und einem soliden Topfträger. Also nutzen wir bei unserem Wintercamping-Trip alle Platten gleichzeitig, um die Vier-Personen-Besatzung zu versorgen. Das Ergebnis enttäuscht: Wenn man den Platz tatsächlich für große Pfannen oder Töpfe nutzt, kann es dazu führen, dass so viel Hitze zur Seite abgelenkt wird, dass die Regelknöpfe aus Kunststoff sich zu verformen beginnen.
Ein kleiner Werkstattaufenthalt sollte in den nächsten Wochen diese beiden Punkte aber schnell beheben.
Logbuch-Eintrag 11.02.2018: Schweizer Alpen im Winter
von Christian Becker, promobil Redakteur
Diese Woche hatte Carlos einen ganz besonderen Job. Es ging zum Winterreifentest in die Schweiz, genauer nach Ulrichen. Schon der Weg zum Testgelände war spannend. Da der Furkapass noch im tiefen Winterschlaf ruht, gab es zwei Optionen. Entweder einen Umweg von weit über einer Stunde fahren, oder aber die kurze Zugpassage von Realp nach Oberwald. Die kostet zwar 33 CHF, bringt uns aber komfortabel bis kurz vor das Reifentestgelände. Also heißt es für Carlos: Augen zu (Spiegel einklappen) und durch. Tatsächlich sieht es auf den Bildern noch enger aus als es letztendlich ist. Dennoch hinterlässt die Auffahrt auf den Zug ein mulmiges Gefühl und wir sind froh heil wieder vom Autoanhänger herunter zu sein.

Dann beginnt der harte Testzyklus. Fahren, Reifen wechseln, Fahren, Reifen wechseln und das stundenlang bis in die Nacht. Aber mittendrin findet sich auch mal die Zeit, ein bisschen Spaß im Schnee zu haben. Und Carlos schlägt sich da richtig gut. Schon erstaunlich, was aktuelle Winterreifen alles können. Für den Fall der Fälle waren Schneeketten an Bord. Hier blieb es aber nur bei einer Trocken-Übung damit die Montage im Ernstfall schnell funktioniert. Denn trotz gewaltiger Schneemassen in den Schweizer Alpen konnten die Ketten in der Heckgarage bleiben.
Logbuch-Eintrag 14.12.2017: Recherche im Emsland
von Thomas Cernak, freier Autor
Carlos hat mich auf meiner Recherchereise vom 11. bis 13. Dezember durchs Emsland begleitet. Er hat dabei folgende Eindrücke bei mir hinterlassen: Die nur Stunden zuvor montierten neuen Winterreifen verursachen ein deutlich vernehmbares Abrollgeräusch, bei Regen dringen vereinzelte Tropfen durchs Panoramadach. Die Farbgebung des Möbeldekors und der Stoffe sowie die Muster empfinde ich als wenig aufregend. Die Verarbeitung wirkt solide, was auch für die Fensterrollos gilt. Ab und an meldet das Display einen zu geringen Ölstand, was aber – wie ich hörte – vermutlich auf einem defekten Sensor beruht. Sehr positiv fiel mir das Birdview-System auf, das i-Tüpfelchen wäre ein noch besserer Bildschirm.
Logbuch-Eintrag 09.11.2017: Familientest mit Punktabzug
von Ingo Wagner, CARAVANING Chefredakteur

Zum ersten Kennenlernen mit Carlos, dem im Dauertest laufenden Carado T 448, habe ich die ganze Familie eingeladen – meine Frau und unsere siebenjährigen Zwillinge Lotte und Oskar. Eine Woche werden wir gemeinsam verbringen, in dieser Zeit Berlin, Potsdam und Riesa ansteuern. Carlos empfängt uns freundlich, bietet uns zu einer großen Liegefläche erweiterbare Einzelbetten im Heck, ein Hubbett und eine große Heckgarage an, die wir mit vier Fahrrädern beladen.
Weil wir mit dem Packen schneller fertig sind als gedacht, kommen wir noch am Samstagnachmittag los und nach knapp sieben Stunden Reise im stürmischen Potsdam an. Carlos parken wir auf dem Stellplatz am Volkspark in sicherer Entfernung zu den sich bedrohlich im Wind biegenden Weiden. Lotte und Oskar beziehen das feudale Heckbett, weil sich Mama und Papa zur Feier des Kurzurlaubsafangs noch einen 2007er-Barolo genehmigen wollen. Das ist ein echter Nachteil von Teilintegrierten mit Hubbett über der Sitzgruppe: Wer nicht zeitgleich mit dem Nachwuchs ins die Falle gehen möchte, muss ihm dauerhaft oder zumindest temporär die Suite über der Heckgarage überlassen. Ansonsten ist die Polstergarnitur, bestehend aus der Sitzbank (mit ständig herausrutschendem Sitzpolster), Seitensofa und den gedrehten Vordersitzen, nicht mehr nutzbar. Wohl aus Preisgründen verzichtet Carado auf Scheibenverdunklungen und installiert stattdessen einen simplen Fahrerhausvorhang, der schlaff an den gedrehten Vordersitzen und einem damit fast über den Schultern hängt.
Müde von Fahrt und Wein senken wir das Hubbett des Carado T 448 ab, hängen die Leiter daran ein (Mist, kaum mehr ein Durchkommen nach vorn!), legen ein Kind hinein und teilen uns in der ersten Nacht die Betten mit je einem Zwerg. Dabei erweisen sich die Einzelbettmatratzen als bequemste Nachtlager, gefolgt vom sehr ordentlichen Hubbett und der Mittelbahn des per Auszug und Einlegepolster vergrößerten Heckbetts.

Weil der Bettauszug im Heckbett die Aufstiegsstufen überragt, muss man auch hier eine Leiter einhängen. Jene wiederum begrenzt den Öffnungswinkel der Badtür, was im Familien-Campingalltag lästig ist. Das Bad selbst erfüllt seine Funktion zuverlässig – bis zu jenem Moment, in dem man die Dusche nutzt. Irgendwo zwischen den klappbaren Duschwänden hindurch bahnt sich das Wasser einen Weg in den Mittelgang und damit auch in den Holzkorpus der Nasszelle.
Auch die Winkelküche funktioniert gut, abgesehen vom extrem tiefen Schrank unter der Spüle, in dem man nach den hinten Dingen förmlich tauchen muss und dessen Tür zwar aber ein Pushlock, nicht aber über das dazugehörigen Schließblech verfügt. Das zusätzliche Magnetschloss muss es also richten.
Auch die Anordnung und Größe der Innen-Stauräume genügt den Anforderungen einer Familie nur teilweise. Zwar hängen an der Unterseite des Hubbettes zwei Hängeschränke, doch die sind ziemlich flach. Und um an jene im Heck heranzukommen, muss man immer aufs Bett steigen. Zudem sind sie unten unnötig flach und oben tief, weshalb einem fast immer etwas entgegenfällt, wenn man sie öffnet. Der Kleiderschrank unter dem Fußende des rechten Einzelbettes ist passabel groß. Gegenüber steht über der kräftigen Heizung ein nicht unterteiltes Fach in Wühltischgröße zur Verfügung. Und so gräbt man auch nach den Sachen. Durch das im Testwagen verbaute Gestell für einen fünften Steck-Sitzplatz plus die Möglichkeit, auch im Parterre ein Zusatzbett zu bauen, fällt die Sitztruhe des Seitensofas als Stauraum quasi aus. Zu umständlich ist der Zugriff auf darin gelagerte Schuhe.
Absolut hilfreich im Verkehrsgetümmel Berlins und natürlich bei der Parkplatzsuche ist die eingebaute Bird-View-Kamera von Dometic. Mit ihrer Hilfe haben wir uns inmitten Charlottenburgs sicher in einen Parkplatz am Straßenrand gefädelt.
Nach einer Woche fällt das Fazit zweischneidig aus: Der Carado T 448 ist ein solider und fast klapperfreier Reisewagen für zwei. Familien aber zwingt das Hubbett-Konzept zu viele Kompromisse auf.
Logbuch-Eintrag 23.10.2017: Familientest bestanden
von Jochen Knecht, Leiter Digitale Medien
Freiheit, haben wir uns sagen lassen, sei ein hohes Gut in der Reisemobilisten-Szene. Finden wir als Familie sympathisch. Die Nummer mit dem Urlaub ohne Grenzen gab’s bei uns bislang aber nur ohne fahrbare Zweiraumwohnung drumherum. Das ist jetzt Geschichte. Denn nach den allerersten fünf Tagen Reisemobilurlaub im Allgemeinen und mit Carlos im Besonderen müssen wir unseren Kindern (4,5 Jahre und 22 Monate) mit keiner anderen Urlaubsform mehr kommen.

Dabei waren wir "nur" mal kurz im Allgäu. Auf dem Campingplatz am Hopfensee. 5-Sterne-Luxus-Camping und Carlos mittendrin. Wahrscheinlich so etwas wie der Sündenfall für "echte Reisemobilisten". Mindestens aber Freiheit für Weicheier. Und doch irgendwie genau die richtige Wahl fürs erste Mal.
Carlos macht es uns als Reisemobil-Anfänger-Familie leicht. Staufächer gibt’s genug, es müssen also weder Kuscheltiere noch sonstiger anderer Krimskrams zu Hause bleiben, ohne den kleine Kinder auf gar keinen Fall auf Tour gehen. Die riesige Heck-Garage des Carado T 448 schluckt neben Stromkabel, Entsorgungs-Schläuchen und Bordwerkzeug auch noch den kompletten Fahrradanhänger, einen Camping-Tisch, vier Stühle und ein Kinderfahrrad.

Nicht schön: Die Sitzbank kann nicht mit Isofix-Kindersitzen bestückt werden. Dafür mag es Gründe geben. Als Familienvater werde ich aber wahrscheinlich keinen Einzigen akzeptieren können, sorry. Auch nicht schön: Die ungefähr fünf Zentimeter hohe Stufe zwischen Küche und Sitzgruppe. Natürlich unbeleuchtet und, ganz ehrlich, immer im Weg. Auch nach fünf Tagen sind da alle Familienmitglieder regelmäßig ins Schlingern gekommen. Muss das sein?
Weltklasse: Der große Kühlschrank mit Tiefkühlfach. Einmal einkaufen, für eine Woche Ruhe. Auch der Rest der Küche passt. Doppelt so viel Arbeitsfläche wäre schön. Das gilt aber auch in der Küche zu Hause. Die Feineinstellung der Gasflammen ist zwar ein bisschen sehr digital (große Flamme, kleine Flamme, fertig), aber so richtig schlimm ist das nicht.
Richtig Bammel hatten wir vor dem Thema Chemie-Klo. Weil igittibäh und so. Kann ja vorher keiner wissen, wie einfach das in der Realität funktioniert, selbst ohne Camping-Butler, der Entleerung und Reinigung für einen übernimmt.

Sehr lustig ist übrigens der Verbots-Aufkleber, der Carado-Kunden darauf hinweist, dass das wirklich großartige Matratzenlager im Heck für Kinder bis sechs Jahre tabu ist. Unseren 22 Monate alten Sohn hat’s nicht wirklich interessiert. Er hat mit uns da hinten verboten gut geschlafen und die Leiter ins Heck sehr schnell als perfekten Spielplatz für sich entdeckt. Aus Gründen der Produkthaftung ist der Aufkleber sicher richtig und wichtig. Als Nutzer darf man das Ding aber schon albern finden.
Was wir uns sonst wünschen? Eine Markise, um den Vorplatz des Carado ein bisschen besser nutzen zu können. Und ein bisschen stabilere Verdunklungs-Rollos. Die fühlen sich nämlich schon ein bisschen wackelig an.
Unser Fazit nach 5 Tagen 5-Sterne-Camping: Gerne immer wieder Carlos. Mit Kind und Kegel. Die nächste Tour ist schon geplant, viel länger und garniert mit deutlich weniger Campingplatz-Sternen. Freiheit für Fortgeschrittene, wenn man so will.
Logbuch-Eintrag 9.10.2017: Zeitreise ins Mittelalter
von Redakteur Benjamin Köbler-Linsner
Wenn ich an diesem Wochenende eines gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass man nie genügend Adapter für den Frischwasserschlauch dabei haben kann. Am späten Abend kamen wir auf dem Stellplatz am Goldschmitt-Technik-Center in Walldürn an und wollten uns mit Frischwasser versorgen. Leider waren beide Gardena-Anschlusstücke zu groß. So verbrachten wir eine Nacht ohne gefüllte Wassertanks und nutzen für den morgendlichen Kaffee sowie zum Zähneputzen vorübergehend Flaschenwasser.

Am nächsten Morgen steuerten wir den Stellplatz am Basilikaplatz in Waldürn an. Dort hofften wir einen entsprechend dimensionierten Wasserhahn für unseren Schlauch vorzufinden. Doch auf dem Weg dorthin leitete uns der Blaupunkt-Atlantis-Naviceiver in die Irre. Obwohl die Routenpräferenz auf Maße und Gewicht unseres Carlos festgelegt ist, lotste uns das Navigationsgerät in eine Straße, die wir aufgrund unseres Gewichts nicht hätten befahren dürften. Wir fanden jedoch bald einen anderen Weg und konnten dank passendem Wasserhahn endlich Frischwasser tanken.
Das eigentliche Ziel unseres Wochenendausfluges befindet sich am Ortsrand des beschaulichen Osterburkens. Wer will, kann hier das ganze Jahr über eine Zeitreise ins Mittelalter unternehmen. Adventon heißt der so genannte Histotainment-Park im Neckar-Odenwald-Kreis. Von 7. bis 8. Oktober 2017 fand hier ein großes Herbstfest mit Schlacht und Feldlager statt. Meine Freundin Jana und ich besuchen das ganze Jahre über historische Veranstaltungen und sind als Teil der Szene auch entsprechend gewandet. Die Übernachtung im Wohnmobil ist in Verbindung mit diesem Hobby ideal, möchte man auf so manchen modernen Komfort nicht verzichten. Adventon erlaubt gegen eine Gebühr von 6 Euro die Übernachtung auf dem Parkplatz. Toiletten und Waschräume können auf dem Areal des Parks genutzt werden.
Logbuch-Eintrag 4.10.2017: Schnelle Lösung für das Naviceiver-Problem
von Redakteur Benjamin Köbler-Linsner
Die von Kollege Kohstall erwähnten Naviceiver-Probleme trübten die Fahrfreude aller Redaktionsmitglieder. Es musste also schnell eine Lösung gefunden werden. Wir schilderten die Schwierigkeiten einem Produktmanager der Firma Dometic – denn diese ist für den Naviceiver vom Typ "Blaupunkt Atlantis Waeco Edition" verantwortlich.

Der Hinweis "meist müssen wir nach einem Tankstopp die Grundeinstellungen für die Navigation neu eingeben" führte den Fachmann auf die richtige Fährte: ein starker Spannungsverlust sorgt dafür, dass sämtliche Basiswerte des Naviceivers verloren gehen und das Gerät auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wird.
Die Ursache: Die Kabel für Zündungsstrom und Dauerstrom waren im Iso-Stecker vertauscht. Dadurch konnte der Naviceiver auch nur bei aktivierter Zündung benutzt werden. Seit der Reparatur müssen wir einige Kritikpunkte am dem Blaupunkt Atlantis zurücknehmen. Das Gerät behält nun alle eingespeicherten Radiosender und auch die bisher übermäßig lange Wartezeit nach dem Systemstart gehört der Vergangenheit an. Kaum ist die Zündung aktiviert, zeigt der Monitor das Hauptmenü – Ladebalken ade!
Logbuch-Eintrag 27.09.2017: Ärger mit dem Naviceiver
von Redakteur Ulrich Kohstall
Für zügige Dienstfahrten ist Carlos ein überraschend guter Begleiter. Allein und ohne Gepäck an Bord kommt man mit den Carado Teilintegrierten dank 150 PS flott vorwärts und auch die Geräuschkulisse hält sich bei höheren Geschwindigkeiten in vertretbaren Grenzen. Die passende Ergänzung dazu: ein hochklassiges Radio-Navigationssystem. Im Dauertester unterhält das Blaupunkt Atlantis, weist gleichzeitig den Weg und ist mit einem 360-Grad-Kamerasystem gekoppelt, welches das Einparken spielerisch leicht macht.
Mein erster Eindruck: Das Blaupunkt Atlantis ist optisch gut ins Armaturenbrett integriert, die Bedienung der Grundfunktionen klappt intuitiv ohne lange Anleitung und der Touchscreen gefällt durch seine scharfe Darstellung, die spontane Reaktion und wenig störende Spiegelungen an hellen Tagen. Wie bei praktisch allen Nachrüst-Naviceivern sind es aber auch hier Kleinigkeiten, die ganz schön nerven können. Der Radioempfang schwächelt, woran die Antenne vielleicht eine Mitschuld hat.
Bevor man das Navi nutzen kann, braucht man erst einmal Geduld, denn es lässt sich beim Hochfahren viel Zeit. Enttäuschend auch, dass ein 2017 eingebautes Navi einige Neubaustrecken der vergangenen Jahre noch nicht kennt. Offenbar braucht das nagelneue Gerät dringend ein Update.
Vertrauen verspielte das Blaupunkt-Gerät außerdem, als es eine störungsfreie Strecke ansagte und mich geradewegs in einen zehn Kilometer langen Autobahnstau lotste, der längst auf allen Radiokanälen durchgesagt wurde. Nur dank Smartphone und Google Maps fand sich eine passende Umfahrung.
Hinzu kommen ein paar andere Ungereimtheiten: Das Gerät merkt sich nur eingespeicherte Radiofrequenzen, nicht aber die Sendernamen. Einmal verlangte es nach einer kurzen Pause plötzlich einen kompletten Setup. Inklusive Sprachauswahl und Fahrzeugdaten-Eingabe ist das eine recht langwierige Aktion.
Wir werden die Anschlüsse noch einmal überprüfen. Mit Sicherheit lohnt sich auch ein Blick auf die in vielen Untermenüs versteckten Einstellungen: In der Morgendämmerung sieht es auf dem Monitor finster aus. Da verlässt man sich beim Rangieren dann doch besser auf die Außenspiegel als auf das (an sich geniale) Rundumkamera-System.
Carlos ist für mein erstes Mal verantwortlich: Der erste Urlaub mit einem richtigen Wohnmobil. Bislang war ich nur mit dem Auto oder einem selbstausgebauten Campingbus unterwegs. Mit dem Carado T 448, dem kleinen Wikinger in meinem Bauch und meinem Verlobten ging es für 10 Tage ganz romantisch nach Südfrankreich.

Das Fahrgefühl war super. Man merkt Carlos seine 7,38-Meter Länge kaum an, er fährt sich fast wie ein Pkw. Außer, wenn es eng wird: Beispielsweise in der Schlucht von Verdon oder beim Rangieren auf den Stellplätzen. Da haben wir als Wohnmobil-Einsteiger immer etwas langsamer machen müssen.
Praktisch fand ich an dem Teilintegrierten das Bad und die Toilette. Anders als ich es sonst vom Camping gewohnt bin, musste ich nicht nachts in die Dunkelheit raus, sondern konnte alles im Fahrzeug erledigen. Nur das mit der Cassetten-Entleerung finde ich nicht ganz so praktisch...
Südfrankreich ist eine wirklich empfehlenswerte Region für einen Wohnmobil-Urlaub. Besonders hinreißend war der Camping Les Pins, wo wir direkt am See übernachten konnten. Die Stellplätze hier sind groß und auch sonst: Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten spätsommerlichen Seite und der Urlaub war viel zu schnell wieder vorbei.
Nachdem Carlos mit meinen beiden Kolleginnen Lisa und Sophia bereits den Süden erkundet hatte, ging er mit mir in gegengesetzte Richtung – nach Ostfriesland. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Dortmund und dem holländischen Roermond (ein Besuch des kleinen Städtchens an der Maas lohnt nicht nur wegen des Designer-Outlets) führte uns unsere Route nach Leer.
Bis hierhin erfolgte die Fahrt größtenteils über die Autobahn. Der 150 PS starke Diesel des Carado T448 machte hier keine Schwierigkeiten, weniger Leistung sollte die Maschine allerdings nicht haben. Bei starkem Wind oder bei Überholvorgängen ist Vorsicht geboten. Der große Überhang bietet viel Angriffsfläche für Seitenwinde, was häufiges Gegensteuern mit sich bringt.

Ab Leer verlief unsere Reise, wie man es von einem Wohnmobilurlaub erwartet: Spätestens nach zwei Tagen wechselten wir den Stellplatz und fuhren das nächste Etappenziel an. Über Emden ging es nach Esens, Bensersiel, Norddeich und Greetsiel bis Wilhelmshaven.
Besonders beeindruckt an dem geräumigen Carado T448 haben mich die praktischen Details. Angefangen von der an der Frontscheibe angebrachten Kunststofflasche, welche als Tickethalten auf dem Stellplatz dient. Auch bei den Schränken hat Carado clever mitgedacht: Die Türe des großen Küchenschranks wird von einem Magneten gehalten. Damit hält sie auch, wenn der Push-Lock-Verschluss nicht eingedrückt ist. Eine Kleinigkeit, die sich im Alltag als wirklich praktisch erweist. Mir fiel zudem der superpraktische Handtuchhalter auf. Dieser befindet sich an der Decke der Nasszelle und lässt sich unter dem Dachfenster herunterklappen.
Sind die beiden Einzelbetten im Heck mit dem Mittelteil verbunden, entsteht zwar eine sehr große Liegefäche, aber auch ein Nachteil: das CP+-Bedienteil von Truma verschwindet unter dem Bett und lässt sich praktisch nicht mehr bedienen. Das war insbesondere störend, da meine Freundin und ich die Betten zu Beginn der Reise verbunden und das Verbindungsstück zwischendurch nicht mehr entfernt hatten. Schmutzanfällig sind die weißen Schrankfronten. Insbesondere im Küchenbereich waren regelmäßig Schlieren und Flecken zu sehen. Unterwegs probierten wir auch einiges Zubehör aus. Darüber haben wir auch live bei facebook berichtet.
Carlos hat der Urlaub so gut gefallen, dass er am Ende gar nicht mehr zurück wollte. Bis Daheim gab es keine Probleme, doch auf dem Weg von meiner Wohnung zur Redaktion ertönte ein Warnton und die Motorkontrollleuchte signalisierte ein Problem. Mit verringerter Leistung erreichten wir doch noch unser Ziel.
Eine Analyse des Fehlerspeichers gab einen ersten Hinweis: "Turbodruck zu niedrig". Der bereits geflickte Turboschlauch war diesmal jedoch nicht die Quelle des Übels. Ein genauer Blick in den Motorraum zeigte: Diesen Schaden haben wir einem Marder zu verdanken, der einen Unterdruckschlauch angenagt hatte.
Da nächste Woche bereits Grafikerin Maddalena mit Carlos verreisen möchte, musste eine schnelle Lösung gefunden werden. Jetzt sorgt ein Klebeband erfolgreich dafür, dass der Schlauch dicht hält.
Logbuch-Eintrag 07.08.2017: Urlaubsliebe und Rangierkünste
von Redakteurin Sophia Pfisterer
Ich vermisse ihn jetzt schon, meine neue Urlaubsliebe namens Carlos. Kollegin Lisa übergab mir am Samstagabend das Test-Wohnmobil, bei dem sie bis dato alle Kinderkrankheiten ausgemerzt hatte (siehe unten). Und bereits am Sonntagmorgen waren wir auf dem Weg Richtung Süden – zurück dahin, wo Carlos hergekommen war: Ins malerische Rovinj in Istrien.

Der Carado T 448 leistete hervorragende Dienste, erwies sich als zuverlässiger Reisepartner und machte weder Anstalten in puncto Bordtechnik oder Fahrverhalten. Er ließ sich sogar so handlich fahren, dass wir an der österreichischen Mautstation einmal fast vergaßen, uns in der Wohnmobil-Reihe anzustellen, sondern in die recht enge Gasse für Autos fuhren. Das ging gerade nochmal gut.
Ganz entspannt ging es dagegen beim Rangieren auf dem Campingplatz zu: Kaum ist der Rückwärtsgang eingelegt, springen die 360-Grad-Birdview-Kamera und das Video-Display an – Rangieren wie im Computerspiel! So spielend leicht wie Supermario gegen den Endgegner Bowser Junior gewinnt, ließ sich Supercarlos ohne Einweiser von mir in eine tückische Lücke bugsieren. Die Stellplatz-Nachbarn haben nicht schlecht gestaunt, als ich nach zwei perfekten Zügen ganz entspannt ausstieg und zufrieden den 25-Zentimeter-Abstand zur Felsmauer am Heck begutachtete.

Ein besonders cooles Feature bei 30 Grad im Schatten ist außerdem der großzügige Kühlschrank und das praktische Staufach darunter. In beiden lassen sich selbst die kroatischen 2-Liter-Riesen-Bierflaschen unterbringen. Auch das Tiefkühlfach in dem Carado-Teilintegrierten arbeitete wie am Schnürchen und lieferte nach 24... naja, 36 Stunden Kühlung perfekte Eiswürfel. Zugegebenermaßen, sehr große Eiswürfel. Daran will man im Urlaub ja nicht sparen.
Der einzige Aufreger unterwegs war die De-facto-Aufhebung des Schengen-Abkommens. An allen Grenzübergängen, vor allem zurück von Süden Richtung Norden mussten wir teilweise stundenlang Schlange stehen, nur damit ein gelangweilter, hitzegeplagter Grenzpolizist unsere Ausweise nicht einmal für eine Sekunde anschaut. Oh, liebe EU, vermissen wir dich erst dann, wenn du dich selbst abschaffst?
Logbuch-Eintrag 26.7.2017: Kroatien, die Zweite
Redakteurin Sophia ist ebenfalls in Kroatien unterwegs und genießt die lauen Sommernächte. Auf dem promobil Instagram-Channel können Sie die Reise verfolgen.
Die erste richtige Urlaubsreise mit Carlos wird von einer Panne auf der Heimreise überschattet. Nach einem wunderschönen und erholsamen Urlaub in Kroatien passiert es: Kurz hinter München gibt es einen heftigen Ruck und Carlos verliert rapide an Geschwindigkeit. Wenn man aufs Gaspedal tritt, kommt einfach keine Beschleunigung mehr. Ich werde natürlich sofort panisch und mir schießen 1.000 Gedanken in den Kopf: "Oh nein, jetzt habe ich als Erste den Dauertester und mache ihn gleich kaputt! Mist, meine Kollegin Sophia wollte doch morgen gleich weiterfahren. Was ist, wenn wir abgeschleppt werden müssen? Wie kommen wir heim? Was werden wohl meine Kollegen von promobil dazu sagen? Hoffentlich werde ich jetzt nicht gefeuert!"

Nachdem ich alle Kollegen in Panik angerufen habe (und natürlich genau dann niemand an sein Handy geht!) kommt endlich der erlösende Rückruf von CARAVANING-Chefredakteur Ingo, der mir rät einen Blick auf den Turboschlauch zu werfen. Und tatsächlich liegt hier auch das Problem: die Befestigung hat sich einfach gelöst und der Turboschlauch ist abgerutscht. Alleine und ohne Werkzeug können wir die Schelle am Schlauch nicht mehr befestigen. Nachdem ich mich dann wieder etwas beruhigt habe, rufen wir den ADAC an. Nach über einer Stunde dann endlich die Erlösung: Neue Schraubschelle am Turboschlauch und den Fehler aus dem Bordcomputer gelöscht. Dann kann es endlich heim gehen!
Haben Sie auch schon schlechte Erfahrungen mit dem Turboschlauch im Fiat-Ducato gemacht? Vielleicht gerade bei einem nagelneuen Modell? Dann schreiben Sie uns in den Kommentaren einfach Ihre Erfahrungen.

Abgesehen von der unschönen Heimfahrt, hatten mein Freund und ich aber eine sehr schöne Woche zu zweit im Carado T 448. Wir haben uns die Einzelbetten zu einem großen Bett zusammengebastelt, was zwar zu ein paar unbequemen Ritzen führt, aber ansonsten viel Platz bietet. In der Dusche konnte man gut stehen, ohne sich überall anzuschlagen und die Toilette ist bei Nichtbenutzung praktisch zur Seite gedreht. Da es draußen doch sehr heiß war, haben wir die meiste Zeit vor dem Fahrzeug verbracht.
Fast jeden Abend haben wir gegrillt, weswegen wir den Herd noch gar nicht getestet haben. Allerdings floss auch erst am Ende der Woche das Gas durch die Leitungen. Zuvor haben wir den Herd einfach nicht zum Laufen gebracht. Dank der Carado-Hotline erlebten wir dann noch einen echten Aha-Moment. (Tipp:) Da das Fahrzeug nagelneu ist und zuvor noch nie benutzt wurde, befand sich Luft in den Gasleitungen, die da erst einmal raus muss. Dafür muss man Herd und Kühlschrank einfach ein paar Mal aus- und einschalten.
Jetzt ist Carlos schon wieder unterwegs nach Kroatien mit meiner Kollegin Sophia aus der Online-Redaktion. Mal sehen, was sie nach ihrer Woche über den Teilintegrierten zu berichten hat.
Logbuch-Eintrag 17.7.2017: Carlos erster Urlaub
"Peace out", sagt Trainee Lisa. Sie nimmt Carlos mit auf seine erste große Tour. Soviel vorab: Es geht Richtung Süden – und er ist ganz social auf Instagram unterwegs.
Logbuch-Eintrag 12.7.2017: Carlos bekommt Birdview
von Zubehör-Redakteur Benjamin Köbler-Linsner
Nur wenige Tage nach Carlos Ankunft in unserem Fuhrpark ging es auch schon auf die erste große Tour. Rund 420 Kilometer nach Holzwickede bei Dortmund – ohne Radio. Und es gab einen guten Grund, warum Carado darauf verzichtete, ein Radiogerät in die Mittelkonsole des T 448 einzubauen: Als eines der ersten Wohnmobile überhaupt, wurde unser Carlos mit dem neuen Kamerasystem CAM360 von Dometic ausgestattet.
Dieses "Birdview"-System besteht aus vier Kameras und einer Recheneinheit, die die einzelnen Aufnahmen zu einem 360-Grad-Gesamtbild zusammenfügt. Beim Rangieren sehen wir den Carado T448 nun aus der Vogelperspektive.

Ursprünglich hatten die Techniker vom Fachbetrieb Syro Reisemobile (http://syro-reisemobile.de/) zwei Tage für den Einbau veranschlagt. Da bei der Verlegung der Kabel ausschließlich bereits vorhandene Kabelkanäle genutzt werden konnten, war der Einbau des Kamerasystems Dometic CAM360 bereits nach einem Arbeitstag abgeschlossen. Einen ausführlichen Bericht über das Birdview-System werden wir in promobil Ausgabe 9/17 veröffentlichen.
Während der ersten Fahrt mit dem neuen Dauertester zeigt Carlos auch einige Eigenschaften. Der teilintegrierte Carado T 448 fällt durch sein moderates Motorengeräusch positiv auf. Auf dem Streckenabschnitt durch das hügelige Siegerland (wo ich wegen zahlreichen Staus ein Stück über die Bundesstraße gelotst wurde), war der 150 PS starke Fiat-Motor ordentlich gefordert. Eine schwächere Motorisierung wäre für Carlos keine gute Wahl gewesen.
Für Verwirrung sorgt der mittlere Rückspiegel. Ungewollt wandert mein rechtes Auge regelmäßig auf den Spiegel, nur um darin ein Stück von Bett und Schrankwand zu erblicken. Der zusätzliche dritte Spiegel mag nützlich sein, wenn im hinteren Teil des Wohnmobils Passagiere, insbesondere Kinder, mitfahren. Ihn jedoch andernfalls zu ignorieren, bedarf offenbar etwas Übung.
Logbuch-Eintrag 7.7.2017: Ankunft in der Redaktion
Der 7.7.17 – was für ein tolles Datum, um den Bund fürs Leben zu schließen, oder eben den Bund auf Zeit: Heute wurde der Carado T 448 bei promobil angeliefert und vor dem Verlagsgebäude der Motor Presse Stuttgart vom ganzen Team willkommen geheißen. In den kommenden 12 Monaten wird das Wohnmobil der ständige Begleiter der Redaktion werden: Zahlreiche Testfahrten sind bereits im Sommer geplant.

Schnell war klar, der Teilintegrierte aus dem Capron-Werk aus Neustadt/Sachsen braucht einen Namen. Viele waren im Gespräch, doch ein Blick genügte und wir wussten: Der feurigen Sachse soll den Namen Carlos tragen.
Redakteurin Sophia drehte schon eine Runde mit Carlos um den Block und ist von der Sitzposition begeistert: "Wow, ich sitze schön weit oben und habe dadurch auch als Unter-1,60-Meter-Mensch eine tolle Übersicht." Zu denken gibt uns die Abwasser-Entsorgung: Mit einem Vierkantschlüssel muss man unter dem Fahrzeug herumfummeln, um Grauwasser abzulassen. "Ob das wohl gut funktioniert," sagt Trainee Lisa mit skeptischem Blick. Auch Redakteur Tommy hegt einige Zweifel: "Ich bin mal gespannt, wie ich in dem relativ engen Bad mit meinen 1,89 Metern duschen kann..."
Redakteur Ulrich ist erstaunt über die Marmor-Optik von Tisch und Küche: "Sowas gab's vor Ewigkeiten schon mal, galt dann aber als Gelsenkirchener Barock. Aber Retro scheint ja wieder im Kommen zu sein." Zubehör-Experte und Redakteur Benjamin sagt Carlos auf Anhieb zu: "Vor allem durch die Anordnung der Winkelküche wirkt er sehr geräumig und luftig." Benjamin wird den Carado 448 übers Wochenende gleich entführen und plant schon eine erste Einbaugeschichte... Mehr darüber erfahren Sie demnächst hier.
Eine kurze Wohnmobil-Entstehungsgeschichte aus dem Carado-Werk finden Sie in der Bildergalerie.

Der Carado T 488 ist ein günstiger Teilintegrierter mit Einzelbetten im Heck und einem zusätzlichen Hubbett. Insgesamt 4 Personen sollen in diesem Fahrzeug bequem schlafen und reisen können. Die Küche ist L-förmig angeordnet, das Badezimmer ist kompakt und hat eine Dusche und WC. Angetrieben wird der Testwagen mit einem Diesel-Motor Euro 6, damit sollten wir auch bei Feinstaubalarm an unserem Standort Stuttgart und anderen Metropolen problemlos fahren dürfen.
Basisinfos
Länge/Höhe/Breite: 7,38 / 2,91 / 2,33 m
Innenhöhe (laut Hersteller): 2,10 m
zulässiges Gesamtgewicht: 3.500 kg
Leergewicht/Zuladung (laut Hersteller): 2.815 kg / 680 kg
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 2,3 Multijet, Tiefrahmen, 96 kW (130 PS)
Zulässige Personenzahl: 4
Preise/Ausstattung
Grundpreis: 45.399 Euro
Serienausstattung: ABS, Tagfahrlicht, Fahrerairbag, elektrische Türverrigelung mit Fernbedienung, elektrische Trittstufe, Fliegenschutztür, Ausstellfenster mit Rollos und Fliegenschutz, AGM-Wohnraumbatterie (95 Ah)
Wohnraum
Liegeflächen Hubbett (Herstellerangaben): 195x140 cm
Liegefächen Mitte (Herstellerangaben): 210x100 cm
Liegeflächen Heck (Herstellerangaben): 205x80/190x80 bzw. 205/190x210 cm
Bordtechnik
Kühlschrank / davon Frosterfach: 113 / 14 L
Wasservorrat inkl. Boiler: 112 L (20 L)
Abwassertank: 92 L
WC: Thetford-Cassettentoilette C 260
Heizung: Truma Combi 6
Die Baureihe: Carado T (2018)
Das Carado-Fahrzeugprogramm umfasst neun Teilintegrierte. Fünf davon sind wahlweise mit Hubbett über der Sitzgruppe erhältlich. Die Modelle haben mit Hubbett 2,10, ohne Hubbett 1,95 Meter Innenhöhe. Es gibt je zwei Grundrisse mit Queens-, Doppellängs- und mit Querdoppelbett. In drei Modellen befinden sich Einzelbetten im Heck, dazu gehört der promobil-Testwagen Carado T 448.
Das kompakteste Modell ist der Carado T 132 mit Querbett und 5,98 Metern Länge. Die längsten Modelle sind der T 447 mit Einzelbetten und der T 449 mit Queensbett. Die Fahrzeuglänge von 7,43 Metern entsteht durch den Grundriss mit Raumbad, der WC und Dusche auf die beiden Fahrzeugseiten verteilt. Das dritte Einzelbetten-Modell der Baureihe, der T 337 bleibt unter der 7-Meter-Marke: Es hat ohne Hubbett und dank kompaktem Bad und einfacher Küchenzeile nur 6,93 Meter Länge.
Das günstigste Modell der Carado-T-Baureihe ist bereits ab 39.164 Euro erhältlich.
Fazit
Er ist weder besonders schick noch perfekt konstruiert und kann auch nicht mit viel Ausstattung glänzen. Aber was überzeugt so viele Carado- und Sunlight-Käufer von ihrem Fahrzeug, dass sie es jederzeit wieder kaufen würden? Zufriedenheit entsteht dort, wo Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen werden. Das ist bei günstigen Modellen sicher etwas einfacher als bei teureren, aber auch dort muss man liefern. Sicher gibt es auch bei Carado mal ein Exemplar, bei dem "der Wurm drin ist", aber der allergrößte Teil der Leserrückmeldungen ist erstaunlich positiv. Und auch das Dauertest-Resümee ist klar: Leistung und Preis stehen in gutem Verhältnis.
Carado T | |
Grundpreis | 45.399,00 € |
Aufbau | Teilintegriert |
Maße | 738 x 233 x 291 mm |
Leistung | 96 kW / 130 PS |
Motor | 2,3 l Multijet |
Sitze mit Gurt | 4 bis 5 |
Schlafplätze | 2 bis 5 |