Der Nutzfahrzeug-Report 2017 des TÜV zeigte auf, dass über 20 Prozent der LKW die Hauptuntersuchungen nicht bestehen und teils schwere Mängel aufweisen.
Der Nutzfahrzeug-Report 2017 des TÜV zeigte auf, dass über 20 Prozent der LKW die Hauptuntersuchungen nicht bestehen und teils schwere Mängel aufweisen.
Der TÜV-Verband vdTÜV hat im Nutzfahrzeuge-Report eine Million Hauptuntersuchungen ausgewertet. Insbesondere Kleintransporter und leichtere Nutzfahrzeuge, die älter als fünf Jahre sind, schneiden bei den Untersuchungen schlecht ab. Bei 21,7 Prozent der Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen wurden bei der Hauptuntersuchung erhebliche Mängel festgestellt. Transporter und LKW zwischen 7,5 und 18 Tonnen schnitten mit 22,8 Prozent sogar noch schlechter ab. Mit 18,1 Prozent weisen die LKW über 18 Tonnen am seltensten Mängel auf.
Die häufigsten Probleme der Nutzfahrzeuge sind defekte Scheinwerfer, Ölverlust an Motor und Antrieb sowie Probleme mit den Bremsen. Diese Mängel sind sowohl sicherheits- als auch umweltrelevant. Bei rund 11 Prozent der Transporter stellten die TÜV-Experten bei fünf Jahre alten Fahrzeugen erhebliche Mängel an der hinteren Beleuchtung fest. Noch gefährlicher wird es, wenn das Fahrzeug Öl-Lecks vorweist und das Öl ungehindert austritt und so nicht nur die Umwelt verschmutzt, sondern auch schlimme Fahrzeugbrände verursachen kann. Etwa 5 Prozent aller LKW und Transporter wiesen bei der Hauptuntersuchungen diese schwerwiegenden Lecks auf.
Bei den kleinen Transportern, die fünf Jahre oder älter sind, machten sich vor allem Mängel an den Bremsen bemerkbar. „Gemessen an den hohen Geschwindigkeiten dieser Fahrzeuge oder ihrem Einsatz im belebten Stadtverkehr sehen wir hier ein Sicherheitsrisiko“, sagt Richard Goebelt, Leiter des Bereiches Mobilität des VdTÜV. Wegen dieser Mängel erhielten insgesamt 18,8 Prozent der Nutzfahrzeuge keine Plakette.
Regelmäßige Inspektionen und Wartung zahlt sich aus, das zeigen die Ergebnisse der schweren LKW über 18 Tonnen. „Die Mängelquoten sind bei den schwerden LKW niedriger, weil die Flottenbetreiber durch vorausschauende Wartung ihre Fahrzeuge auf der Straße halten müssen“, sagt Goebelt. Nutzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen müssen, genau wie PKW, alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. LKW müssen jährlich zur HU.
Der vdTÜV sieht neue digitale Technologien und Assistenzsysteme als Chance die Verkehrssicherheit zu erhöhen und mehr Effizienz in die Logistik zu bringen. Allerdings zeigen vermehrte Cyber-Angriffe auch die Gefahren vernetzter digitaler Systeme. Deswegen fordert der Verband eine konsequente Weiterentwicklung der Typgenehmigungsverfahren und auch der periodischen Hauptuntersuchung, damit die künftigen digitalen Systeme sicher genutzt werden können.