Zu den Besonderheiten, die man bei einem Schwedenurlaub mit dem Reisemobil beachten muss, gehört der Umstand, dass es an vielen Parkplätzen entlang der Hauptstraßen Toiletten mit Latrinen für die Entsorgung der WC-Kassetten gibt, manchmal sogar mit Wasseranschlüssen außen. Dafür hat nicht jeder offizielle Stellplatz die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, die man aus Mitteleuropa gewohnt ist. So zum Beispiel in Kalmar, wo es gegenüber von Gästehafen und Tourismusbüro einen Stellplatz gibt für 18 Reisemobile mit Strom, W-LAN, Sauna, Duschen und Toiletten – aber ohne Entsorgung von Kassette und Abwasser sowie ohne die Versorgung mit Frischwasser. Ins Servicegebäude des Gästehafens mit den komfortablen sanitären Einrichtungen muss man über die Straße gehen.
Der Stellplatz ist der abgegrenzte vordere Teil eines großen gebührenpflichtigen Parkplatzes. Die Mobile stehen auf Asphalt in zwei Reihen mit genügend Platz dazwischen, sodass auch große Fahrzeuge rangieren können. Zwischen den Mobilen gibt es ausreichend Platz für Tische und Stühle. Der Verkehrslärm von der stark befahrenen Straße Ölandskajen ist in der vorderen Reihe allerdings nicht zu überhören.
Zwei Ziele haben die meisten Besucher von Kalmar im Visier: die sechs Kilometer lange Brücke nach Öland und das Schloss, das meist vor oder nach einem Ferienaufenthalt auf der Insel Öland besucht wird. „Kalmar Slot“ ist das größte Renaissance-Schloss Nordeuropas. Mit seinen vier Ecktürmen, den dicken Außenmauern, den Wällen und dem Burggraben, der die Halbinsel vom Festland trennt, wirkt es immer noch sehr wehrhaft. Dabei hat es ein sehr wechselhaftes Schicksal gehabt. Nachdem es im Lauf seiner mehr als 800 Jahre währenden Geschichte 22 Mal erfolglos belagert worden war, diente es als Gefängnis und nach der Einführung des Brennmonopols als Schnapsbrennerei. Dabei hielten die dicken Mauern erneut ungebetene Besucher fern. Von der einst prächtigen Inneneinrichtung des Schlosses, das zeitweise sogar vom Abbruch bedroht war, hat sich nichts erhalten.
In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Stadtpark im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Einen Besuch wert ist auch die Altstadt mit dem Stadttor Västerport, dem Dom und etlichen hübschen Holzhäusern. Ein kleines Einkaufszentrum mit Restaurants findet sich keine 100 Meter stadteinwärts. Die großen Einkaufszentren der 37 000-Einwohner-Stadt liegen außerhalb an der Zufahrt zur gebührenfreien Öland-Brücke. Hier gibt es auch einen riesigen Ikea, in dem man erstaunlich viele deutsche Besucher antreffen kann, die wohl mal ein „Original“ sehen wollen.
Wer nur das Schloss besuchen will und mit keinem großen Mobil unterwegs ist, findet einen kostenlosen Parkplatz für etwa zehn Reisemobile näher am Schloss im Stensviksvägen. Der ist weniger bekannt als der Stellplatz am Gästehafen.
Alle Infos zum Stellplatz in Kalmar/Småland
Standort: Stellplatz Ölandskajen, Ölandskajen 9, S-39126 Kalmar
Stellplatz: Gebührenpflichtiger Stellplatz für 18 Mobile auf dem Parkplatz gegenüber des Tourismusbüros im Hafenbereich. Markierter Bereich auf ebenem, betoniertem Untergrund. Verkehrslärm hörbar. Stadtzentrum 500 m, knapp 100 m zu einem kleinen Einkaufszentrum. Auch für große Mobile geeignet. Haustiere erlaubt. W-LAN. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: Keine Möglichkeit vorhanden.
Gebühren: 160 SKr. pro Nacht und Mobil. Strom: 40 SKr.
Freizeit: Besichtigung des Schlosses und der Altstadt, zusätzlicher Reisemobilparkplatz in Schlossnähe im Stensviksvägen.
GPS: 56°39’37’’N, 16°21’40’’O
Informationen: Touristinformation, Telefon 00 46/4 80 41 77 00, E-Mail info@kalmar.se, Hafenmeister jan.hammarkvist@kalmar.com, www.kalmar.se