Während der spanische Entdecker damals auf seiner Expedition einen westlichen Weg nach Ostasien suchte schippert heute ein kleines Fahrgastschiff gleichen Namens über die Vechte von Nordhorn nach Lingen. Wo einst schwer beladene Lastkähne den Bentheimer Sandstein in die nahen Niederlande beförderten, fahren heute auch noch zwei offene Boote Touristen durch die Innenstadt. Möglich machen dies die beiden Arme der Vechte, von denen die Nordhorner Innenstadt umschlossen ist. Nordhorn erlebte im 19. Jahrhundert eine stürmische Entwicklung. Anno 1839 entstand die erste mechanische Weberei, um 1900 zählte die Stadt mal 3.000 Einwohner, aktuell sind es rund 52.000. Nordhorn befindet sich im Umbruch. Mit der Wasserstadt Povel gibt es einen neuen Stadtteil – das Sterben der Textilindustrie hinterließ mitten im Zentrum eine 18 Hektar große Brache, die sich allmählich mit neuem Leben füllt. Heute ist Nordhorn vor allem eine Einkaufsstadt.
Die Stadt im äußeren Südwesten Niedersachsens, direkt an der Grenze zu den Niederlanden und nahe zum Bundesland Nordrhein-Westfalen gelegen, führte aufgrund ihrer geografischen Lage auf einer Talsandfläche südlich des Bourtanger Moors und kleinerer emsländischer Moorgebiete bereits im Mittelalter ein umtriebiges Leben am stark frequentierten ostwestlichen Heer- und Fernhandelsweg von Bremen nach Amsterdam.
Die nächste Großstadt auf niederländischer Seite ist Enschede, das etwa 33 Kilometer südwestlich von Nordhorn liegt. Auf deutscher Seite sind Münster, etwa 78 Kilometer südöstlich, und Osnabrück, etwa 80 Kilometer östlich, die nächsten Großstädte. Die Landschaft um und in Nordhorn wird geprägt durch die Vechte, den Vechtesee, durch den die Vechte fließt, und die Kanäle Süd-Nord-Kanal, Nordhorn-Almelo-Kanal und Ems-Vechte-Kanal.
Genau hier am Vechtesee liegt der große Wohnmobilstellplatz mit Platz für 40 Mobile. Die großzügige Anlage ist durch hölzerne Planken in drei Bereiche gegliedert, und die Fahrzeuge stehen entlang der asphaltierten Fahrwege in Längsrichtung auf ebenem Schotterrasen. Auch große Fahrzeuge, manchmal mit Anhänger, haben hier keine Rangierprobleme. Umgeben ist die Anlage von niedrigem Baumbestand, der auch die Fahrwege auflockert. Schon an der Einfahrt begrüßt eine ausführliche Infotafel die Gäste auf diesem ruhigen Platz und weist darauf hin, dass man bis zur Innenstadt nur zehn Minuten zu Fuß unterwegs ist. Ebenfalls gleich neben der Einfahrt wartet die Holiday-Clean-Station auf die Fahrzeuge zur Ver- und Entsorgung, und der Parkscheinautomat bietet für fünf Euro pro Tag und Mobil ein Ticket an. Allerdings erfährt man auch auf der Infotafel, dass hier der Aufenthalt auf drei Tage limitiert ist.
Ausflüge und Aktivitäten
Doch diese Zeit reicht für ein erlebnisreiches Wochenende aus, an dem man die Stadt erkunden kann. Die „Wasserstadt Nordhorn“ ist ideal für einen Tagesausflug oder einen Kurzurlaub mit dem Besuch der wald- und wasserreichen Landschaft. Gäste und Einheimische sind im ganzjährig geöffneten Tierpark oder bei einer Bootsfahrt willkommen. Auch für „Luftabenteuer“ ist die Stadt Nordhorn zu haben. Vom Segel- und Motorflugplatz Nordhorn-Klausheide aus besteht die Möglichkeit, die Gegend aus der Luft zu erkunden. Ein Erlebnishöhepunkt ist eine Ballonfahrt. In den zahlreichen Kulturstätten bietet die Stadt viel: Museen, Kulturveranstaltungen und Ausstellungen sind für jeden Geschmack gerüstet. Stadt- und Schifffahrts-Museum und die Live-Dauerausstellung „Textile Arbeitswelten“ präsentieren sich museal, die Städtische Galerie künstlerisch und die „Alte Weberei“ interdisziplinär. Der Konzert- und Theatersaal sowie die Kornmühle, die Stadtbibliothek und die Musikschule ergänzen das kulturelle Angebot vielfältig. Nicht vergessen darf man, dem Tierpark einen Besuch abzustatten, der sich in vielerlei Hinsicht von klassischen Zoos unterscheidet. Auf dem ehemaligen Parkplatzgelände ist der historische Vechtehof entstanden, in dem vom Aussterben bedrohte, überwiegend regionale Haustierrassen ein neues Zuhause gefunden haben. Der kleine Museumsbauernhof beherbergt heute schwarzbunte Niederungsrinder, Bentheimer Landschafe, bunte Bentheimer Schweine, Kraienköppe, Cröllwitzer Puten und Twentse Landgänse. Besonders erfreut die Besucher das brütende Storchenpaar auf dem Dach des Stallgebäudes.
Zurück zum Stellplatz-Standort am Vechtesee, der ursprünglich einmal zum Schutz vor Hochwasser entstanden ist. Heute ist er ein Erholungszentrum, das von einem rund zwei Kilometer langen Weg umrundet wird. Im Sommer gibt’s einen Tretbootverleih; auch andere Wassersportarten wie Paddeln, Surfen oder Segeln haben hier ihre Heimat, ebenso die Ausflugsboote „Vechtestromer“ oder „Vechtesonne“, die von hier aus in die Wasserstadt starten.
Alle Infos zum Stellplatz am Vechtesee
Adresse: Stellplatz am Vechtesee, Heseper Weg/Seeuferstraße; 48529 Nordhorn
Stellplatz: Gebührenpflichtiger Stellplatz für 40 Mobile direkt am See. Großzügig gestaltete Anlage, durch hölzerne Barrieren in 3 Bereiche gegliedert. Ebener Untergrund aus Schotterrasen, kein Schatten, beleuchtet. Info-Tafel am Platz. Auch für große Fahrzeuge geeignet. Haustiere sind gestattet. Ruhige, zentrale Lage, 10 Gehminuten zur Innenstadt. Maximaler Aufenthalt: 3 Nächte. Ganzjährig nutzbar.
Ent-/Versorgung: Holiday-Clean-Anlage.
Gebühren: 5 Euro promobil/24 Std. Strom (12 Anschl.): 1 Euro/5 Std. Wasser: 1 Euro/80 Ltr.
Freizeit: Stadtführungen, Radwandern (Fahrradverleih 500 m), Bootsfahrten 500 m. Nordhorner Tierpark 1,5 km, Museum Nordhorn. Ballonfahrten.
Informationen: Stadtmarketing, Telefon 05921/80390, E-Mail info@vvv-nordhorn.de, www.vvv-nordhorn.de
GPS: 52°26’11’’N, 07°04’53’’O
Umweltzone: keine (Stand: Februar 2014)