Die Freude bei Jasmin und Dieter Ortlieb sowie Heinz Golbach über den Gewinn bei der Aktion „Wo sind die ältesten Hymer?“ war groß.Wie viele andere Leser waren sie dem Aufruf in promobil-Ausgabe 2/2007 gefolgt und und hatten Fotos und Unterlagen zu ihrem Hymer-Oldie eingesandt. Nach Sichtung des eingegangen Materials stand fest: mit der Erstzulassung am 28. Juli 1972 ist der Hymer der Ortliebs das älteste unter den teilnehmenden Fahrzeugen. Heinz Golbach fuhr mit 401.748 Kilometern ebenfalls an die Spitze der Aktion.
Geburtstags-Parts bei Hymer
Der Höhepunkt des 50-jährigen Bestehens der Firma Hymer ist die große Geburtstagsfeier vom 29. Mai bis 1. Juni 2008 auf der Messe in Friedrichshafen. Doch auch in Bad Waldsee öffnen sich die Hallentore der Produktion und von Zubehörspezialist Movera für die Gäste.Abends gibt es auf der Bühne im Festzelt ein interessantes Rahmenprogramm mit diversen Künstlern. Der Weg ins Bett ist anschließend nicht weit, denn Hymer bietet in unmittelbarer Nähe rund 3000 Stellplätze. Der Platz kostet für die gesamte Dauer 15 Euro und das Programm inklusive Verzehrgutscheine 50 Euro. Eine schnelle Anmeldung ist erforderlich. Info: www.hymerwird50.de.
Der älteste Hymer

Der Oldie, der teilnahm, befindet sich seit vier Jahren im Besitz von Familie Ortlieb. Sie besaßen bereits zuvor zwei Reisemobile. Den Tipp für das Hymer-Mobil gab ein Arbeitskollege. Ein Fahrzeug mit viel Platz ist für die beiden nicht unwichtig, denn sie haben sieben Kinder. Die fahren mittlerweile zwar nicht mehr alle mit, dafür ist Hund Chiro ständiger Gast auf Reisen. Fast jedes Wochenende sind sie mit dem alten Schätzchen vor allem in Deutschland unterwegs. Gerne besuchen sie auch Treffen, wo sie schnell von anderen Reisemobilfahrern umringt sind.
Für das kommende Frühjahr haben sich die beiden vorgenommen, den Hymer zu restaurieren, denn ihr Traum ist es, demnächst mit dem Fahrzeug zum Baikalsee zu reisen. Pläne für die rund 40.000 Kilometer lande Route schmieden sie bereits eifrig. Doch zunächst geht es im Frühjahr zum Jubiläumstreffen nach Friedrichshafen.
Von Casablanca bis „Mis Chrötli“
Nicht nur aus Deutschland schicken uns Reisemobilisten Unterlagen über ihre Oldies. Aus Marokko meldete sich zum Beispiel Mohammed Chitaoui. Dieser promobil-Leser beteiligte sich mit seinem Fahrzeug aus dem Jahr 1977 von Casablanca aus an der Aktion. Bei seinen Fahrten nach Spanien ist ihm vielleicht unerkannt Colin Cairns Geddes mal entgegengekommen. Geddes schrieb aus dem spanischen Alicante. Auf einem Campingplatz in Spanien interessierten sich deutsche Reisemobilfahrer für sein Hymermobil 650 CL aus dem Jahr 1981. Sie berichteten ihm von dem Gewinnspiel und ermutigten ihn zur Teilnahme. Auch wenn er nicht gewonnen hat, so bereichert er mit seinen
Fahrzeugbildern dennoch diese Geschichte.
Auch die übrigen Teilnehmer, die aus Platzgründen leider nicht vorgestellt werden können, gingen nicht leer aus. Sie erhielten zum Dank für ihre Einsendung jeweils ein Exemplar der Hymer-Chronik. Spannend waren häufig auch die Geschichten, die zu den Unterlagen mitgeliefert wurden. So nennt Ernst Graber aus der Schweiz sein Hymermobil liebevoll „Mis Chrötli“, was keinesfalls ein Kosename für Schrotthaufen ist, sondern vielmehr „meine Schildkröte“ bedeutet.

Dann waren da noch Fahrzeuge, die durch ihre Optik auffielen. Sei es durch eine extravagante Innenausstattung mit maritimem Flair, wie die Landjacht von Familie Schwarz, oder ein mit Airbrush sehr individuell gestaltetes Hymer-Fahrzeug. Häufig fand sich auch der Hinweis: „Ich vermute zwar, dass mein Fahrzeug weder das älteste noch das mit den meisten Kilometern ist, dennoch möchte ich es Ihnen gerne zeigen, da es für mich etwas ganz Besonderes ist.“ Gerade solche Briefe zeigen immer wieder, dass viele Reisemobilisten über all die Jahre auch eine Beziehung zu ihrem Fahrzeug entwickeln.
Es kam auch vor, dass einige Leser einen Tausch „Alt gegen Neu“ vorschlugen und ihr Fahrzeug der Firma Hymer damit für Museumszwecke zur Verfügung stellen wollten. Doch eigentlich gehören sie noch nicht zum alten Eisen, sondern auf die Straßen und Stellplätze.
Der Hymer mit der größten Laufleistung
Auch Heinz Golbach ist zur Hymer-Jubiläumsveranstaltung eingeladen. Er schickte den Hymer mit der größten Laufleistung ins Rennern.Golbach hat sein Hymermobil mit Erstzulassung 1979 im Jahr 1984 erworben und seitdem viele schöne Touren unternommen. Dabei ließ ihn sein Gefährt nie im Stich, lediglich bei Kilometerstand 368.000 ließ er vorsichtshalber mal den Motor überholen. Die Substanz seines Reisemobils auf Mercedes-Basis ist gut, doch es wird zunehmend schwerer, an Ersatzteile zu kommen. Der Einzelfahrer ist das ganze Jahr hindurch immer wieder mal mit seinem Hymer unterwegs. Die hohe Laufleistung kommt vor allem durch Fahrten nach Spanien und Marokko zustande.