Fahrzeuge jenseits der 300.000-Euro-Marke mutieren üblicherweise immer mehr zu Immobilien, weil zum einen die schiere Größe das Erleben von Abwegen immer abwegiger macht. Zum anderen lastet die in dieser Liga übliche Luxusausstattung schwer auf den Blattfedern, was die Geländegängigkeit ebenfalls einschränkt. Nicht so beim Mercedes Zetros 6 x 6 von Extrem Fahrzeugtechnik.
Offroad-Wohnmobil mit hoher Traktion
Geschäftsführer Ralf Heinemann hat mit dem Zetros ein Fahrzeug konzipiert, das konsequent auf Traktionsmaximierung ausgelegt ist. Das zeigen etwa die sechs 16.00er Reifen, die mit ihren 136 Zentimetern Durchmesser für Vortrieb in allen Lebenslagen sorgen.
Auffällig ist auch die horizontal auf etwa einem Meter Höhe leicht nach innen gekantete Alu-Sandwichkabine aus eigener Fertigung. Sie verleiht dem massigen Fahrzeug eine gefälligere Optik und reduziert zudem die Gefahr, in Kontakt mit überhängenden Felsen zu treten. Weiteres Indiz, dass hier ein Leichtbaufanatiker am Werke war, sind die für diese Fahrzeugklasse völlig untypischen Seitz-S4-Fenster.
Großer Allrad-Camper mit Leichtbau-Wohnkonzept
Auch im Fahrzeuginneren zieht sich das außen begonnene Konzept weiter durch. Leichtbaumöbel, wie sie auch im Monolith des baden-württembergischen Partnerbetriebs verwendet werden, und der spartanische Ausbaustil zeugen von konsequenter Umsetzung der Fahrzeugidee. Einziger Luxus sind die komplett zu öffnende Heckwand und das großzügige Bad. Damit sollten die satten 330 PS und 1.300 Nm Drehmoment des Zetros-Aggregats keinesfalls überfordert werden.
Ein bisschen inkonsequent ist das Fahrzeug dann aber doch. Denn hätte man das Ganze auf einen Zweiachser eingedampft, dann könnte man auch serpentinenreiche Bergpässe und palmengesäumte Flussoasen befahren. Das sieht auch Ralf Heinemann so und will deshalb bei der nächsten Messe einen kleinen, wendigen, hoch geländegängigen Allrad-Sprinter präsentieren. Mit dem soll all das machbar sein, was dem rund 350.000 Euro teuren Zetros-Extrem-Mobil verwehrt bleibt.