Zur kommenden Saison gibt's einige aufsehenerregende Neuheiten bei den Allrad-Wohnmobile vom Expeditionsmobil über einen Alkoven bis zum Campingbus.
Zur kommenden Saison gibt's einige aufsehenerregende Neuheiten bei den Allrad-Wohnmobile vom Expeditionsmobil über einen Alkoven bis zum Campingbus.
Viele kennen Kerkamm bislang nur als Handels- und Servicebetrieb für Fernreisemobile. Jetzt gehen die Elmshorner auch unter die Hersteller, bauen derzeit etwa ein Fahrzeug im Monat. Solche wie den Ex 515 auf MAN TGM 4x4: In dem 5,15 Meter langen Kabinenquader ist Platz für ein Querbett im Heck, Bad, Kleiderschrank, Sitzgruppe und Küche; an sich wirkt das Ganze erst mal schlicht und gar nicht außergewöhnlich. Doch es ist die Vorstellung von der ganz großen Tour, die die ungeheure Faszination solcher Fahrzeuge ausmacht.
Und natürlich sind es die vielen Details. Die Sandwichwände allein sind 57 Millimeter dick isoliert und tragen GfK außen und innen. Gelagert ist die Kabine elastisch, damit das Chassis sich verschränken kann, ohne dass sich der Koffer mitverwindet. Im Ausbau kommen nur hochwertige, robuste Materialien zum Einsatz: Corian, Echtholz, HPL. Die Duschwanne besteht aus Edelstahl, die Fenster aus Echtglas, Türen und Klappen haben massive Metallrahmen und Mehrfachverriegelungen.
Tankgrößen, ob für Diesel oder Wasser, sind grundsätzlich Verhandlungssache, je nachdem, wie unabhängig man sein möchte. Ab rund 200.000 Euro geht es in dieser Klasse los.
Lange angekündigt war der Allradantrieb für den Ford Transit. Und trotzdem ist der Karmann Dexter 560 4x4 eine Überraschung. Dabei wirkt der Bus ganz unscheinbar, ist ohne Höherlegung oder Stollenreifen eher von der braven Sorte. An Traktion für Schlechtwege oder aufgeweichte Wiesen mangelt es dennoch nicht im Geringsten.
Abgeleitet ist der Allradantrieb beim Transit vom Hecktriebler, er lässt sich sowohl mit der 130- als auch der 170-PS-Variante des 2,0-Liter-Ecoblue-Dieselmotors kombinieren. Ein großer Vorteil gegenüber den Systemen von Mercedes oder Fiat-Dangel ist der viel günstigere Aufpreis. Fertig ausgebaut kostet der Karmann Dexter 560 mit praxisgerechter Serienausstattung 51.980 Euro. Dass der Allradantrieb gegenüber dem Fronttriebler rund zehn Zentimeter Stehhöhe kostet, ist im Dexter 4x4 nicht zu merken. In manchen Bereichen wirkt der 5,98 m lange und 2,74 m hohe Campingbus jedoch etwas weniger geräumig als ein vergleichbar großer Ducato-Ausbau.
Das Bett im Heck erreicht keine 1,90 m Länge, ist aber immerhin 1,35 m breit. Rückbank und Cockpitsessel stehen recht nah beieinander, doch dafür gibt es zusätzlich einen Seitensitz mit niedriger Lehne in der Schiebetüröffnung. Im Sanitärraum dagegen ist ausreichend Ellenbogenfreiheit vorhanden, um auch die integrierte Dusche nutzen zu können. Ein cleveres Detail findet sich im Heckstauraum: Ein Zwischenboden schafft hier ein Extrafach, etwa für die Campingmöbel.
Das ist ein Trumm, und wie es so dasteht, knapp vier Meter hoch auf dem Mercedes Zetros mit sechs angetriebenen Rädern, wirkt es sehr weltreisekompetent. Doch die martialische Optik lässt kaum etwas erahnen von den Finessen der 20 Fuß (6,10 m) langen Wohnbox, die als Seecontainer auch ohne Basis verschifft werden kann und dank gigantischer Wassertanks, riesiger Lithiumakkus und des Solar-gepflasterten Dachs völlig autark funktioniert. Eine Waschmaschine und ein Induktionskocher fahren serienmäßig mit. Die Bedienung erfolgt über eine Smart-Home-Haussteuerung via Tablet. Die Bliss-Mobil-Container gibt es von 3,36 bis 7,01 Meter Länge. Der 20-Fuß-Body ist ab 326 700 Euro zu haben.
Ein markiges Offroad-Paket für rund 20.000 Euro macht aus dem Amundsen 540 ein echtes Allradtier. Den Dangel-Umbau samt Differenzialsperre unterstützen abseits befestigter Wege auch eine Höherlegung und 18-Zoll-All-Terrain-Reifen auf speziellen Beadlock-Felgen. Die zahlreichen Trägersysteme und Zusatzscheinwerfer gehören ebenfalls zum Paket. Den kurzen Amundsen hat Westfalia nicht ohne Grund ausgesucht. Der ist schön leicht – den Allrad für den Ducato gibt es nur mit dem schwächeren 130-PS-Diesel.
Aufgrund seines Werksallrads ist der Mercedes Sprinter beliebt bei Reisemobilisten, die Asphaltstraßen auch mal hinter sich lassen wollen. Eine interessante Kombination hat Robel im Angebot: das neue Alkovenmodell K 630 HLB. Die gemütliche Rundsitzgruppe im Heck ergänzen Einzelbetten im Alkoven. Um das Mobil kompakt zu halten – die Gesamtlänge beträgt nur 6,29 Meter –, hat Robel ein Bad mit integrierter Dusche eingebaut. Das angeschrägte Heck vergrößert den Böschungswinkel in unbefestigtem Geläuf. Grundpreis mit Allrad: rund 96 000 Euro. Die sinnvolle Auflastung auf 5 Tonnen geht extra.