Landtagswahl Schleswig-Holstein 2017
Wohnmobil tourt als Wahlkabine übers Land

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Kein Scherz: Seit dem 1. April 2017 fährt ein Wohnmobil als Außenstelle der Gemeinde übers Land. Es soll die Bürger zum Wählen zu motivieren - sie können direkt im Fahrzeug ihre Stimme abgeben.

Wohnmobil mit Wahlkabine
Foto: Steinweg

In der Schleswig-Holsteinischen Gemeinde Bordesholm ist aus einem Wohnmobil derzeit als Wahlmobil unterwegs. In einem Pilotprojekt fährt ein Carado A 631 mit zwei Gemeindemitarbeitern übers Land und wirbt nicht nur für die Teilnahme an der Landtagswahl am 7. Mai - hier können die Bürger direkt wählen gehen.

Ein Wohnmobil mit Wahlkabine

In der Sitzgruppe des Alkoven warten zwei Mitarbeiter mit dem Wählerverzeichnis auf Wahlberechtigte ab 16 Jahren. Diese können direkt ihre Stimme im hinteren Teil des Wohnmobils per Briefwahl abgeben. 

Im Heck des Wahlmobils ist hinter einem Vorhang ein Stehtisch aufgebaut, auf dem Wähler die Unterlagen ausbreiten und ihr Kreuzchen machen können. Eine Wahlbenachrichtigung müssen potenzielle Wähler nicht mitbringen. Zur Identifikation reicht der Personalausweis.

Insgesamt 108 Briefwahlzettel wurden am ersten Tag der Aktion abgegeben. "Das war ein ganz illustrer Tag," sagt Manfred Osbahr, der als Gemeindemitarbeiter im Wahlmobil unterwegs ist. "Viele Menschen waren neugierig und haben reingeschaut. Die meisten Wähler haben spontan mitgemacht, weil sie so beispielsweise die Zeit überbrücken konnten, während sie auf den Zug gewartet haben."

Führt das Wahlmobil zum Wahl(beteiligungs)erfolg?

Mit dieser Aktion will der Landtag von Schleswig-Holstein für eine höhere Wahlbeteiligung sorgen und Nicht-Wähler mobilisieren. Das Amt Bordesholm wurde ausgesucht, da es recht weitläufig und ländlich geprägt ist. Nach der Aktion wird der Landtag bewerten, ob sich eine Fortsetzung lohnt. Wie und ob die Wohnmobil-Wähler anders wählen, soll nicht erhoben werden.

Das Wahlmobil ist an allen Samstagen bis zur Wahl, außer Ostersamstag, in der Gemeinde Bordesholm unterwegs.