Der Boom im Segment der Campingbusse drängte zuletzt eine andere kompakte Bauart in den Hintergrund: schmale und deshalb besonders handliche Teilintegrierte. Diese sogenannten "Vans" feiern auf den Frühjahrsmessen 2019 ihr Comeback und machen bei Carado und Hobby überdies durch höchst attraktive Preise auf sich aufmerksam.
Carado Van 132
Der Grundpreis von 35.999 Euro einschließlich einem Citroën-Motor mit 130 PS lässt aufhorchen. Selbst wenn man zwei unvermeidliche Pakete für 3448 Euro dazubucht, gehört der Carado Van 132 zu den günstigsten Teilintegrierten.

Mit sechs Meter Länge, 3,45 Meter Radstand und einer Durchfahrtsbreite wie ein Campingbus gehört er außerdem zu den handlichsten. Das Raumgefühl liegt irgendwo zwischen Teilintegriertem und Campingbus. Als kleine Einschränkung der ohnehin recht schmalen Sitzgruppe ist der Kleiderschrank direkt hinter dem Beifahrersitz eingebaut, wo er wiederum sehr leicht zu erreichen ist. Etwas mehr Platz in diesem Bereich hat das längere Einzelbettenmodell. Beide gibt es baugleich auch als Sunlight.
äußerst handliche Abmessungen
großer, gut erreichbarer Kleiderschrank
verwinkelte Garage
wenig Stehhöhe im Bad
Bank und Tisch zu tief gegenüber Vordersitzen
Hobby Optima Ontour V65 GE
Die norddeutsche Marke gilt als Spezialist für Komplettangebote und macht mit dem Optima Ontour Edition keine Ausnahme. Der Grundpreis von 50.600 Euro ist für ein Modell im Startersegment aber nicht gerade günstig.

Dafür ist die Ausstattung reichhaltig: Das Angebot umfasst unter anderem eine Markise, ein Navi oder eine 22-Zoll-TV-Anlage – hier ist wirklich alles inklusive. Der Preis gilt für die Querbettversion V65 GF genauso wie für den gezeigten V65 GE. Beide Modelle sind 6,78 Meter lang und nur 2,16 Meter breit. Das erlaubt verkürzte Außenspiegel, was die Durchfahrtsbreite verringert. Erstmals baut Hobby auf den Citroën Jumper, hier mit 130 PS.
handliches Aufbauformat
breite Aufbautür
große Garage
viele Hängeschränke
geräumiger Kühlschrank
erweiterbare Küchenarbeitsfläche
kaum Individualisierungsmöglichkeiten
erschwert zugängliche Kleiderschränke
nur 1,86 Meter langes Bett auf der Beifahrerseite
offene Ablagen in der Küche
Weitere neue kompakte Teilintegrierte
Viele Hersteller bringen ebenfalls kompakte Teilintegrierte auf den Markt. Nicht alle davon zählen direkt in die wendige Van-Klasse, da viele doch auf die bewährte Fahrzeugbreite ab 2,30 Metern setzen. Doch auffällig häufig bringen Hersteller 2019 sehr kurze Fahrzeuge heraus. Die Preise der T-Modelle, die auf Basisfahrzeugen verschiedener Hersteller stehen, rangieren von 36.000 bis 60.000 Euro.
Sunlight ist die Schwesternmarke von Carado – und das Schwesternmodell des Carado Van ist der ebenfalls von Capron in Sachsen hergestellte Sunlight Van V 60 und Sunlight Van V 66. Der Preis für die beiden Modelle startet wie bei Carado bei 35.999 Euro. Als Basisfahrzeug dient auch hier der Citroën Jumper. Aufbautechnik und Grundriss-Gestaltung sind vollkommen identisch, die Auswahl an Möbeldekoren, Polsterstoffen und die optische Anmutung der Fahrzeuge unterscheidet sich aber.
Der Challenger Mageo 170 ist ein kurzer neuer Teilintegrierter, bei dem Kunden sich das Basisfahrzeug aussuchen können: Challenger baut ihn entweder auf Basis des Fiat Ducato oder des Ford Transit. Auf Fiat-Basis hat er eine Länge von 5,96 Metern, auf Ford-Basis misst er 5,99 Metern. Allerdings zählt er mit einer Breite von 2,35 Metern nicht mehr zu den teilintegrierten Vans. Die Besonderheiten an seinem Grundriss sind das Heckbad und das Hubbett über der L-Sitzgruppe als Haupt-Liegefläche. Der Preis: 47.490 Euro.
Eine weitere kompakte Neuheit ist der Knaus Van TI Plus. Der Teilinintegrierte von Knaus nutzt den MAN TGE – das Schwestermodell des VW Crafter – als Basis und kann dementsprechend mit modernen Assistenzsystemen ausgerüstet werden. Mit 2,20 Metern Fahrzeugbreite ist er vergleichsweise schmal, die Fahrzeuglänge von 6,99 Metern ermöglicht einen Grundriss mit Lämgseinzelbetten sowie einen Grundriss mit Querbett und viel Bewegungsfreiraum. Mit einem Grundpreis von 64.990 Euro ist der Knaus aber nicht gerade günstig.
Die Marke Mooveo hat ebenfalls einen sehr kurzen Teilintegrierten auf den Markt gebracht. Ganz neu ist er nicht, denn Mooveo hieß zuvor Bavaria, wurde aber Ende 2018 umbenannt (wir berichteten). Der Mooveo TEI-60 FB ist mit 5,99 Metern Länge ein T-Modell der Sechs-Meter-Klasse und hat quasi Campingbus-Größe. Allerdings ist hier die Fahrzeugbreite mit 2,32 Metern nicht ganz so schlank und somit auch kein Van. Er basiert auf dem Citroën Jumper und sein Preis startet bei 44.200 Euro.

Bürstner bringt mit dem Lyseo Time T ebenfalls einen günstigen, aber nicht besonders kompakten Teilintegrierten heraus. Mit 2,32 Metern Breite ist das T-Modell aber nicht gerade schmal. Der Bürstner Lyseo Time auf Basis des Citroën Jumper kostet ab 51.490 Euro und ordnet sich in der unteren Mittelklasse ein. An den Start geht er mit vier Grundrissen mit Fahrzeuglängen zwischen 6,98 und 7,41 Metern. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bewährte kompakte T-Modelle
Natürlich sind diese vier oben genannten Fahrzeuge nicht die einzigen Kompakt-TIs. Weitere schlanke Teilintegrierte, die schon länger auf dem Markt sind, zeigen wir hier:
Adria: Der Adria Compact Plus SLS basiert auf dem Fiat Ducato, hat eine Länge von 5,99 Metern und ist 2,12 Meter breit. Sein Grundpreis: 57.999 Euro.
Hymer: Der Hymer Exsis-T ist das Einsteiger-Mobil in die aufgebauten Mobile der Marke und hat 2019 die promobil Leserwahl gewonnen. Der kürzeste Exsis-T 374 ist 5,99 Meter lang und 2,22 Meter breit. Preis: ab 56.990 Euro.
LMC: Der LMC Breezer Passion Van basiert auf dem Fiat Ducato und ist mit einer Breite von 2,22 ein Van-Klasse-Vertreter bei den T-Modellen. Grundpreis: 57.990 Euro.
Weinsberg: Den Weinsberg Caracompact gibt es mit Einzel- oder Querbetten als 600 MEG oder 600 MG. Beide Fahrzeuge sind 6,74 Meter lang, 2,20 Meter breit und kosten ab 49.990 Euro.
Fazit
T-Modelle sind seit jeher die Brot-und-Butter-Modelle der Branche: Nicht besonders sexy, aber vor allem bei Einsteigern beliebt. 2019 könnten ihre kompakten Vertreter wieder für mehr Furore sorgen – vor allem dank neuer Basisfahrzeuge und attraktiver Preise. Wir bleiben gespannt, ob diese aufgebauten Mobile, die auf Wohnkomfort und Wendigkeit gleichermaßen setzen, den Campingbusssen in ihrer Beliebtheit den Rang ablaufen können.