Flexcamper aus Niedersachsen wurde 2016 gegründet und verkauft seine Ausbaulösungen erst seit diesem Jahr auf dem Markt. Gründer Stephan Kniebetsch stört es, dass Wohnmobile immer größer, aufwendiger und teurer werden und möchte sich beim Campingfahrzeug wieder zurück aufs Wesentliche konzentrieren:
"So ein bisschen wie die Tiny-House-Bewegung in den USA, die oft mit einem minimalisitschen Lebensstil einhergeht, aber trotzdem gute Materialien und aufwendiges Design einsetzt."
Vier Jahre hat Kniebetschs Entwicklung für die Campingmöbel im Fiat Fiorino gedauert. Mit seinen Hochdach-Kombi-Ausbauten will er den Riesenmobilen mit seinem kleinen Reisemobil entgegentreten. Das Basisfahrzeug für den Mini-Camper könnte jedes beliebige Modell sein: ein VW Caddy, Renault Kangoo, Citroën Berlingo, Dacia Dokker oder Peugeot Partner. Alles Fahrzeuge, die alltagstauglich, schnell auf der Autobahn und recht sparsam im Unterhalt sind.
Mini-Camper für Camping-Singles

Der größte Vorteil der Camping-Kombis: Der Fiat Fiorino beispielsweise ist nur 3,90 Meter lang und kann somit auf jedem Parkplatz stehen. So kann man ganz unauffällig fast überall eine Nacht verbringen, um seine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. Der Flexcamper eignet sich vor allem für Tages- und spontane Wochenend-Ausflüge, und wie Stephan Kniebetsch sagt "weniger für drei Wochen Campingplatz".
Die Liegefläche in seinem Ausbau auf dem Fiorino ist 1,80 Mal 70 Zentimeter groß. Dadurch ist es die perfekte Campingbegleitung für spontane Singles. Hinzu kommt: Der Fiorino hat schon ab Werk nur zwei Gurtplätze. Andere Hochdach-Kombis mit bis zu fünf Plätzen lassen sich allerdings auch ausbauen.
Flexcamper Hochdach-Kombi-Komplettausbauten
Der Komplettausbau von Flexcamper kostet 5.620 Euro inklusive Anfahrt und Einbau. Dabei wird der Pkw mit Modulmöbeln und einem wohnlichen Interieur ausgestattet. Dazu gehört eine isolierte Bodenplatte mit Zurrmulden für die Möbelmodule und eine Bodenrosette für den Fiamma-Tischfuß. Hinzu kommt eine Isolierung und Verkleidung mit Dämmstoff, der auf den Blechen verklebt wird. Der Stoff ist schimmel- und rostfrei. Als Dach- & Wandverkleidung dienen Multiplex-Leisten mit 3 Millimeter dicken Pappelplatten.

Die Fenster bekommen im Heck und an der Seite nicht nur eine Tönung, die mehr Privatsphäre verspricht, sondern auch Vorhänge. Die bestehen aus blickdichtem Stoff und sind einfach abnehmbar, weil sie mit Saugnäpfen oder Magneten befestigt werden. Der schwer entflammbare Stoff, sorgt zusätzlich als Feuchte- und Kälteschutz. Für die Beleuchtung bei Nacht sorgt eine 5-Watt-Alu-Deckenleuchte.
Die Möbelmodule setzten sich aus einer Küche mit Ein-Flamm-Edelstahlkocher, Wasser- und Abwasserkanister, Spülbecken, einer 7-Liter-Kühlbox und der Sitzbank bzw. dem Bett mit Tisch sowie der Camping-Toilette Porta Potti Qube 335 zusammen. Die Sitzbank kann man zu dem oben beschriebenen Single-Bett ausklappen.
Einzelne Möbelmodule für Selbstausbauer
Die Möbel sind auch einzeln bestellbar. Die Küchenbox besteht aus 12 mm dickem Multiplex und bietet neben einem einflammigen Edelstahlkocher viel Stauraum. Hier kann man in einer Schublade Besteck verstauen und in den Staufächern Koch- und Essgeschirr unterbringen. Die vordere Klappe dient ausgeklappt als Tisch. Preis: 250 Euro.
Auch das Flexboard kann zum Selbsteinbau bestellt werden und kostet 380 Euro. Die Sitzbank aus 22 mm dicker Birke mit 6 Füßen und Kopfteil dient tagsüber als Sitzgelegenheit und nachts als Bett. Die beiden Polster haben eine Anti-Ruck-Unterseite, die Matratze besteht aus Kaltschaum. Form und Höhe der Bank kann ans Auto angepasst werden.
Wer sich selbst eine Küchenbox oder ein Flexboard bauen will, findet auf der Seite von Flexcamper eine Gratis-Bauanleitung.