Fiat ruft eine Charge Ducato-Transporter zurück, bei denen eine Kraftstoffleitung falsch verlegt ist. Es sind rund 1.396 Fahrzeuge in Deutschland betroffen.
Fiat ruft eine Charge Ducato-Transporter zurück, bei denen eine Kraftstoffleitung falsch verlegt ist. Es sind rund 1.396 Fahrzeuge in Deutschland betroffen.
Bei weltweit 3.756 Ducatos könnte im schlimmsten Fall ein Motorbrand drohen. Im Produktionszeitraum 24. August bis 26. Oktober 2018 wurde im Motorraum dieser Fahrzeuge eine Kraftstoffleitung nicht korrekt verlegt. Dadurch könnte sie eventuell aufscheuern, Kraftstoff austreten und so zu einem Brand führen.
In Deutschland sind 1.396 Fahrzeuge betroffen. In der Vertragswerkstatt wird der Sitz der Leitungen innerhalb einer halben Stunde überprüft und wenn nötig korrigiert. Laut Fiat-Pressesprecher wurden alle betroffenen Camping-Fahrzeuge schon vor Auslieferung an den Endkunden saniert. Zu den baugleichen PSA-Modellen Citroën Jumper und Peugeot Boxer liegen (noch) keine entsprechenden Behördenmeldungen vor.
Fiat rief 2018 in der Aktion 6152 insgesamt 18.000 Ducatos in Deutschland zurück, um das Rohr zur Abgasrückführung zu tauschen. Bei diesem Ersatzteil gibt es Lieferschwierigkeiten, einige Wohnmobile waren dadurch offenbar wochenlang stillgelegt.
promobil bekam vermehrt Zuschriften von Lesern, deren Fahrzeuge länger stillgelegt wurden. Sie berichteten darüber, dass es bis zu drei Monate dauern kann, bis das Fahrzeug wieder fahren darf. Das Problem: Da Reisemobile vom Gesetzgeber als Luxusgut eingestuft werden, besteht – anders als beim Pkw – während der Stilllegung kein Anspruch auf ein Ersatzfahrzeug.
Zu den unplanmäßigen Verzögerungen bei der Rückrufaktion kommt es offenbar, weil es Lieferschwierigkeiten bei einem der benötigten Ersatzteile gibt.
Betroffen sind nur die neuen Euro-6-Modelle, die sich alle noch im Garantiezeitraum befinden. Die Modelle mit dem 2,3-Liter-Multijet-Diesel stammen aus dem Bauzeitraum Februar 2016 bis Juli 2017. Für Kunden entstehen dabei keine Kosten. Das KBA schreibt alle Fahrzeughalter dieser Ducatos an.
Wir haben die Rückrufaktion im Winter gestartet und sind nicht davon ausgegangen, dass sich in dieser Jahreszeit bereits so viele Wohnmobil-Besitzer zum Rückruf anmelden. Bei einigen Fahrzeugen kann ein Austausch von Bauteilen erforderlich sein. FCA (Fiat Chrysler Automobiles) hat sämtliche Maßnahmen eingeleitet, um die Ersatzteilverfügbarkeit zu maximieren, während der Kundendienst die notwendige Unterstützung bietet und Verzögerungen auf ein Minimum zu reduzieren versucht.
Von der Rückrufaktion sind die Modelle Fiat Ducato 2,3 Multijet Euro 6 betroffen.
Wie viele Fahrzeuge mit Reisemobilzulassung wurden insgesamt zurückgerufen und welcher Anteil ist bereits abgearbeitet?Insgesamt sind weltweit 55.001 Ducato mit Reisemobilzulassung betroffen. Ein großer Teil der Rückrufaktion wurde bereits durchgeführt. Aufgrund der verbesserten Ersatzteilsituation wird die Umsetzungsquote nun weiter signifikant steigen.
Wie sollen sich betroffene Besitzer verhalten, die noch keine Werkstatt aufgesucht haben?Die Besitzer setzen sich am besten zeitnah mit einem Fiat-Professional-Service-Partner in Verbindung und vereinbaren einen Termin für die Umsetzung der Rückrufaktion.
FCA bedauert etwaig eingetretene Verärgerungen bei Kunden. Es wurden weitreichende Maßnahmen eingeleitet, um die Ersatzteilverfügbarkeit mit zusätzlichen Produktionskapazitäten zu maximieren. Eine Optimierung des Bestellprozesses reduziert Verzögerungen auf ein Minimum. Falls erforderlich, bieten wir umfangreiche, kundenspezifische Mobilitätslösungen an.
Parallel läuft auch noch die Rückrufaktion 6172. Um was geht es da? Gibt es zwischen beiden einen Zusammenhang und wie kommt man bei diesem Rückruf voran?Nein, zwischen beiden Aktionen gibt es keinen Zusammenhang, auch wenn viele Fahrzeuge von beiden Aktionen gleichzeitig betroffen sind. Bei der Aktion 6172 wird lediglich eine Schlauchschelle im Bereich des Ladeluftkühlers ersetzt, die gut zugänglich ist. Da hier in jedem Fall die Ersatzteile verfügbar sind und keine Erschwernisse auftreten können, wird die Aktion zügig abgearbeitet.
Die Fiat Rückruf-Aktion 6152 ist keine Service-Aktion, sondern eine technisch notwendige Prüfung der EGR-Leitung. Das Rohr für die Abgasrückführung kann in den betroffenen Fiat-Ducato-Modellen brechen. Wenn dieses dann in Kontakt mit der Lichtmaschine kommt, könnte im schlimmste Fall dadurch ein Kurzschluss entstehen. Deshalb werden Fahrzeuge, die nicht sofort repariert werden können vorübergehend stillgelegt.
Bei den betroffenen Fiat Ducato handelt es sich um Motoren mit Niederdruck-Abgasrückführung, also ohne Adblue-System. Aufgrund baulicher Vorteile und des Gewichts verzichtet Fiat bei der Nutzfahrzeugvariante des Ducato, die auch als Reisemobilbasis dient, auf die Adblue-Technik. Welche Vorteile diese aufwendigere Abgasnachbehandlungstechnik in puncto Emissionswerte bieten kann, hat promobil erst kürzlich in einem Abgas-Real-Test herausgefunden.
Im Oktober 2017 erklärte ein Sprecher von Fiat zur Rückrufaktion 6152, dass die Prüfung zur Rückrufaktion rund 25 Minuten dauert. Falls die Leitung getauscht werden muss, benötige die Werkstatt noch weitere 45 Minuten. Dabei werde eine neue Rohrleitung eingebaut und ein Halter nachgerüstet, was Schwingungen minimieren soll. Allerdings zeigte sich bei der Untersuchung der betroffenen Fahrzeuge inzwischen, dass in einigen Fällen noch weitere Schäden entstanden sind, deren Reparatur einen erheblichen Mehraufwand an Zeit und Teilen erforderte, auf den die Werkstätten nicht vorbereitet waren.
Der Fiat Ducato ist das beliebteste Basisfahrzeug für Reisemobile in Deutschland, daher können auch viele Wohnmobil-Besitzer von den Ducato-Rückrufaktionen betroffen sein. Wer sich unsicher ist, ob sein Fahrzeug auch in die Werkstatt muss, kann sich an die Fiat Camper Assistance wenden. Der Kundendienst ist kostenfrei unter 00 800 342 811 11 erreichbar oder via der App Fiat Ducato Camper, die sich im Apple Store und auf Google Play gratis herunterladen lässt.
Auch im Internet auf www.fiatcamper.com lässt sich unter dem Menüpunkt „Fahrgestell-Kontrolle“ durch Eingabe der Fahrgestellnummer überprüfen, ob das eigene Fahrzeug von einer Rückruf- oder Service-Aktion betroffen ist.