2011 kaufte Ron Onrust einen gebrauchten Doppeldecker-Bus von Neoplan, Baujahr 1992. Sein Traum: Aus diesem Bus mit 90 Sitzen das ultimative Wohnmobil machen. Vor dem Kauf lies Onrust den Doppeldecker von einem Experten überprüfen, der keine gravierenden Schäden feststellen konnte. 15.000 Euro bezahlte Onrust für das Transport-Vehikel und lies es anschließend sofort grau umlackieren.
Bevor der Umbau losgehen konnte, hat der Niederländer einen Entwurf auf dem Computer angefertigt. Dann mussten alle Sitze und Gepäckablagen herausgerissen werden, die an das frühere Leben des Busses erinnerten.
Vom Doppeldecker-Bus zum Mega-Luxusliner
Aufgrund seiner enormen Größe von 600 Litern musste der Wassertank als erstes eingebaut werden. Mithilfe eines Stahlrahmens wurde der Tank unter der Treppe angebracht. Als nächstes baute Onrust verschiedene Trennwände ein, die zum Teil aus alten Tischen bestehen.
Durch die zahlreichen Fenster ist der Onmibus nicht so gut isoliert wie ein herkömmliches Wohnmobil mit speziell gefertigten Sandwichplatten. Deswegen musste weiteres Isoliermaterial angebracht werden. Im nächsten großen Schritt wurden Stromkabel durch den ganzen Bus gelegt. Onrust plante drei Stromkreise: Einen 24 Volt-Stromkreis, 230 Volt-Stromkreis und einen 230 Volt mit Anschluss an Landstrom.
Der Grundriss des Doppeldecker-Wohnmobils
Als ersten Raum nahm er sich das „Masterbedroom“ im oberen Stockwerk im Heck vor. Er baute ein großes Doppelbett sowie eine Klimaanlage mit Heizfunktion ein. Selbstgebaute, elektronische Rollläden sorgen nachts für Dunkelheit.
Beim Badezimmer wurde es schon schwieriger: Aufgrund der Wölbung des Busses passt in das Mobil keine Dusche, sondern nur eine Badewanne. Trotzdem konnte es Onrust nach seinen Vorstellungen gestalten.
Für seine Kinder hat er ein Stockbett im vorderen Teil des Busses eingebaut. Gegenüber entstand ein großer Schrank. Zwei weitere große Schränke befinden sich zwischen Schlaf- und Badezimmer.
Ein weiteres schwierigeres Projekt im Wohnbus war die Deckenverkleidung und -beleuchtung. Mit mehreren Platten und Lampen hat Onrust ein harmonisches Ambiente geschaffen.
Nach dem oberen Stockwerk war das Erdgeschoss an der Reihe. Als erstes wurde in der Küche eine Wasserpumpe installiert und die nötigen Rohre für das Abwasser verlegt. Zwei 100 Liter Abwassertanks hat Onrust in der Küche installiert, hier waren zur Abwechslung keine Sonderanfertigungen nötig. Der Fäkalientank ist im hinteren Teil des Busses angesiedelt und fasst 300 Liter.
Um autark stehen zu können, sind in dem Doppeldecker-Wohnmobil vier AGM 220 Ah Batterien eingebaut. Bevor es dann so richtig mit der Küche los gehen konnte, brauchte der Bus aber einen neuen Motor.
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Der Mercedes Motor im Neoplan macht schlapp
Auf dem Weg zur Werkstatt, die die Küche einbauen sollten, machte der Mercedes V6 255 HP Motor schlapp. Bevor es mit dem Innenausbau weiter gehen konnte, musste Ron Onrust einen neuen Motor kaufen und einbauen lassen. Mit diesen zusätzlichen Kosten hatte der Selbstausbauer zuvor nicht gerechnet hatte. Trotzdem ging es im Anschluss gleich mit dem Bau der Küche weiter. Eine Werkstatt hat die Küche eingesetzt und benötigte dafür nur zwei Wochen.
Ebenfalls von einem Profi eingebaut wurde der Teppich auf der gesamten Bodenfläche des Doppeldecker-Wohnmobils. Im speziellen bei der Treppe Teppich zu verlegen, wäre für Onrust selbst zu schwierig gewesen. Zum Abschluss hat der Selbstausbauer noch ein Sofa eingebaut und das Wohnmobil nach seinen Vorstellungen dekoriert.
Im Sommer 2016 war das zweigeschössige Wohnmobile dann endlich startbereit und Ron Onrust unternahm mit seiner Familie die erste Tour nach Deutschland. Auf seinem Blog finden Sie weitere Infos zum Wohnmobil und seine nächsten geplanten Reisen: sites.google.com/site/bigbuszz/