Vor zwei Jahren setzte sich das Unternehmen aus Isny erstmalig mit der Thematik "Elektroantrieb" auseinander. Jetzt, im Jahre 2017, ist das Thema Elektromobilität in Zeiten von Diesel-Skandal, Stickoxiden und Co. wohl aktueller denn je – zumal die meisten herkömmlichen Wohnmobile derzeit auf Dieselfahrzeugen basieren.
Mit dem E-Alkovenmobil auf Grundriss-Basis eines XXL Globetrotter präsentiert Dethleffs das erste vollelektrische Wohnmobil: Batterien und Solarzellen sind seine einzigen Energiequellen. Wenn zunächst auch nur als Studie vorgestellt, zeigt der Hersteller aus dem Allgäu bereits heute, wie Wohnmobil-Urlaub von morgen aussehen könnte – und zwar ziemlich grün.
E-Antrieb mit 200 Kilometer Reichweite

Drei Batterien sind in dem E-Projekt im Chassis eines Iveco Daily Electric verbaut. Die Energiespender sollen eine Reichweite von 200 Kilometer nachweisen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. Ist der Akku einmal leer, so lässt er sich innerhalb von 24 Stunden zu Hause an der Steckdose vollständig aufladen. Deutlich schneller geht es einer speziellen Ladesäule. Sie verspricht eine 80 prozentige Ladung in nicht mehr als zwei Stunden. Natürlich wirken sich die Batterien auf das Gesamtgewicht aus: Gut 300 Kilogramm schwerer ist das E-Alkovenmobil im Vergleich zum Diesel-Modell. Insgesamt hat das Alkovenmobil eine zulässige Gesamtmasse von 5,6 t.
Elektro pur Innen und Außen
Ziel von Dethleffs ist es, eines Tages ein vollelektrisches Wohnmobil auf den Markt zu bringen. Dieses benötigt zwangsläufig viel Strom. So sind bereits von außen sind die Unterschiede zum "normalen" XXL-Alkoven deutlich zu erkennen. Dünnschichtsolarzellen zieren die Wände. Insgesamt 31 qm davon wurden verbaut. Das entspricht einer Leistung von ca. 3000 Watt.
Grüne Ideen finden auch im Inneren ihre Anwendung: Statt Gasheizung und -kocher kommen Infrarot-Flächenheizelemente zum Einsatz, verbaut in Boden, Decke und in vielen Wandmöbeln. Diese heizen nicht die Luft, sondern die Möbel im Innenraum. Das führt zu einer angenehmeren Temperatur im Wohnmobil. Ebenfalls wird PCM-Material eingesetzt. Ein latenter Wärmespeicher, der Wärme aufnimmt und abends, wenn es kälter wird, diese gespeicherte Wärme wieder abgibt. Ein weiteres Highlight ist mit Sicherheit die Sitzheizung unter der Hecksitzgruppe und die Bettheizung, die sogar individuell voneinander – je nach den jeweiligen Vorlieben – eingestellt werden kann.

Ein Elektroboiler sorgt für warmes Wasser und ein Elektro-Ceranfeld bietet Platz zum Kochen. Die Fensterflächen lassen sich elektrisch verdunkeln. Wer es wiederum heller mag, kann einen Speigel dank Leuchtfolie auch ganz einfach zur Lichtquelle unfunktionieren. Lästiges Handyladen ist ebenfalls vorbei: Fünf induktive Ladestationen versorgen das Handy kabellos mit Strom. Für Romantik sorgt ein LED-Lichterhimmer im Alkoven.
Konnektivität: Steuerung über Tablet und Alexa

Gesteuert wird die gesamte Bordelektronik über ein Tablet oder über die Sprachsteuerung Alexa, die ebenfalls im Alkovenmobil verbaut ist. Alexa ist lernfähiger digitaler Assistent. Mit ihr können bestimmte Szenarien wie "Licht ausschalten" oder "Wohnmobil verriegeln" mit einfachen Kommandos ausgeführt werden.
Natürlich handelt es sich bei dem E-Alkoven zunächst nur ein Projekt. Mit der Studie erhofft sich Dethleffs vor allem eines: Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln, alles eng im Austausch mit den Kunden und Käufern.
Das Dethleffs E-Alkovenmobil im Überblick
- Reichweite: 200 Kilometer
- Aufladedauer: 24 Stunden bei 230 Volt
- Leistung: 80 Kilowatt
- Preis: Noch nicht bekannt