Ford Nugget Plus Bernd Thissen
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Ford Nugget Plus 11 Bilder

Ford Nugget Plus

Ford Nugget Plus Eine Nummer größer

Ford baut seine Freizeitfahrzeug-Palette um ein zweites Goldstück aus. Der Nugget Plus auf dem langen Transit Custom bietet in jeder Hinsicht mehr Platz.

Es ist dieses annähernd einmalige Konzept, das den Nugget so beliebt macht. Seitdem der Campingbus auf dem moderneren Transit Custom basiert, liefern Ford-Händler pro Jahr rund 1500 Nugget-Modelle aus. Viele Fans dürften erleichtert gewesen sein, dass Ford dem Vorbild der vorangegangenen Nugget-Generationen auch beim großen Modellwechsel 2013 treu geblieben ist.

Mit dem neuen Nugget Plus wächst die Modellfamilie auf drei Mitglieder an, die bis zur Heckküche identisch sind. Diese Raumaufteilung ist der erfolgreichste Alternativentwurf zum klassischen Layout kompakter Campingbusse mit seitlicher Möbelzeile hinter dem Fahrersitz. Bei allen Nugget-Modellen gehört der vordere Bereich allein der Sitzgruppe. Auf den neuen Pilotensesseln sitzt man bequem. Die breite Bank in der zweiten Reihe bietet zum Fahren drei Gurtplätze – mehr als üblich – und macht den Nugget sogar familientauglich.

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Die neuen Vordersitze sind bequemer konturiert und lassen sich leichter drehen.

Während der Fahrt hängt der Tisch seitlich aufgeräumt in einer Schiene verschiebbar an der linken Innenwand. Im Stand wird er einfach hochgeklappt und bei Bedarf ausgezogen. Einfacher geht es nicht. Eine kräftigere Hand und eine ausgefeilte Technik verlangt der Bettenbau im Erdgeschoss. Sitze ganz vorschieben. Dann die Sitzbank nach vorne ziehen, Sitzfläche und Rückenlehne auseinanderfalten und in die Horizontale legen. Ein Zwischenpolster überbrückt die Lücke bis zum Fußende, das tief in den Küchenblock ragt. Auch so kann man Platz sparen. Trotzdem reicht der Platz für zwei.

Großzügiger sind jedoch die Liegemaße im ersten Stock. Wie bei Ausbaupartner Westfalia typisch werden die Einzelteile des Dachbetts in Schienen geführt nach hinten gezogen. Über den Küchenblock steigt man vergleichsweise bequem ein. Abhängig davon, ob man den Nugget mit festem GfK- oder Aufstelldach geordert hat, ist die Kopffreiheit über der tellergefederten Matratze mal okay, mal gewaltig. Die Liegefläche ist stolze 2,10 Meter lang. Bei der Breite zeigt sich ein Vorteil des stämmigen Transit, dessen Außenwände oben weniger stark einziehen als bei manchem Wettbewerber: Auf bis zu 1,40 Meter Breite können sich müde Camper im Dachbett ausstrecken.

Direkt unter dem Kopfende des Betts, das man am besten nach hinten zum Einstieg hin ausrichtet, liegt der L-förmige Küchenwinkel. Im Tresen hinter der Sitzbank sind der kleine Zweiflammenherd und das runde Spülbecken ergonomisch griffgünstig positioniert. In den hinteren Schenkel der Arbeitsplatte ist die 40-Liter-Kühlboxeingelassen, für Milch, Käse, Wurst und Co. Mittels Kompressor kühlt sie schnell herunter und taugt deshalb auch zum Transport von Gefriergut vom Supermarkt nach Hause. Wer im Küchenwinkel steht, kommt an alles bestens heran, einschließlich der praktischen Ablagen im Tresen.

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Mit Hochdach ragt der Nugget 2,80 Meter auf.

Das alles – im Grunde eigentlich eine Drei-Zimmer-Maisonette-Wohnung – findet beim kurzen Nugget auf gerade mal 4,97 Meter Länge und 1,99 Meter Breite statt, egal ob das Auto dank Hochdach auf 2,80 Meter Höhe aufragt oder mit Aufstelldach die Zwei-Meter-Marke um sechs Zentimeter übersteigt. Doch Ford hat nachgelegt. In Zusammenarbeit mit Westfalia ist der Nugget Plus entstanden, der dem kleinen zwar konzeptionell gleicht, in mancherlei Hinsicht aber spürbar mehr bietet. Knapp 40 Zentimeter mehr Länge münzt der große Nugget in zweierlei um: mehr Raum und mehr Unabhängigkeit.

Dabei ist dem neuen Modell die gewachsene Statur auf den ersten Blick kaum anzusehen. Das komplett neu konstruierte GfK-Dach nimmt exakt die Linienführung und den Schwung der Kurzversion auf – einschließlich der kleinen Nase über der Windschutzscheibe. Dank der ausmodellierten Wölbung im hinteren Bereich schließt das Dach allerdings eleganter mit dem übrigen Heck ab. Hinter der großen Klappe befindet sich nun auch Stauraum für etwas größere Gepäckstücke, den bisher wohl mancher vermisst hat. Direkt hinter der Küche lassen sich nun faltbare Campingstühle festzurren. Ein entsprechendes Set können Käufer gleich mitbestellen, inklusive dazugehörigen Tisches, der innen an der Heckklappe befestigt wird.

Auch die Bewegungsfreiheit an der Küche hat deutlich gewonnen, was nicht nur breitschultrige Menschen zu schätzen wissen. Mehr Schrankraum gibt es ebenfalls. Ein zweiter Kleiderschrank links hinten ergänzt den seitlich angrenzenden. Beide lassen sich variabel mit Fachböden oder Kleiderstange nutzen. Außerdem kommen beim Nugget Plus zwei Hängeschränke hinzu. Ebenso ist am Sidebord im Durchgang hier auch die untere Etage frei, weil der Radkasten rund 40 Zentimeter weiter hinten sitzt.

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Rechts im Heck liegt die Banktoilette mit eigenem Spülwassertank.

Der eigentliche Clou jedoch ist das Klo, das Nugget-Plus-Fahrer unabhängig von Campingplätzen macht. Rechts hinten im Heck nimmt der Ford seine eigene private Bedürfnisanstalt nun einfach mit in den Urlaub. Die Banktoilette ist fest montiert und hat sogar ihren eigenen Spülwassertank mit 15 Liter Inhalt, sie bedient sich also nicht bei den 42 Liter Frischwasser, was auch den Installationsaufwand in Grenzen hält, weil keine Leitungen quer durch das Auto verlegt werden müssen. Die WC- Kassette verbirgt sich hinter einer Blende und ist nach hinten entnehmbar. Ein halbhohes Trennrollo sorgt für ein wenig Privatsphäre.

Ein kleines Klappwaschbecken komplettiert den Sanitärbereich. Es ist gegenüber unauffällig an der Seitenwand untergebracht und lässt sich bei Nichtgebrauch einfach aus dem Weg räumen. Verschiedentlich haben Kunden indes auch bereits nach einer Abwahlmöglichkeit für das WC angefragt. Ford denkt ernsthaft darüber nach, diese künftig anzubieten. Der neu gewonnene Platz käme dann mehr Stauraum zugute.

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