Der Fiat Ducato ist das beliebteste Wohnmobil-Basisfahrzeug in Deutschland, wie die monatlichen Zulassungszahlen beweisen. Alleine im September 2016 basieren von 1796 neuzugelassenen Wohnmobilen 1067 Fahrzeuge auf dem Ducato.
Am 23. Oktober 1981 startete die Produktion des Tranpsorters in Val di Sangro in der Nähe von Verona. Dafür wurde eigens ein Werk errichtet, die Societa Europea Veicoli Leggeri. Die Fabrik ist heute einer der größten ihrer Art in Europa. 2015 rollte der fünfmillionsten Trasporter vom Band.
Der Fiat Ducato revolutionierte mit Vorderradantrieb, leistungsstarken Motoren und üppigem Laderaum das Transportersegment. Heute wird das Fahrzeug in über 10.000 Verianten gefertigt und in mehr als 80 Ländern weltweit verkauft, darunter auch in Nordamerika als Modell ProMaster der Marke RAM, die ebenfalls zu Fiat Chrysler Automobiles gehört. Heute gibt es vom Fiat Ducato bereits die sechste Modellgeneration.
Überblick über alle Fiat Ducato Generationen
Die erste Modellgeneration (Typ 280, 1981 bis 1990): Schon die erste Generation des Fiat Ducato überzeugte mit einem neuen technischen Layout. Die Bauweise ermöglichte eine deutlich bessere Raumnutzung als bei bis dahin verwendeten Konzepten. Dafür sorgten der Vorderradantrieb und ein vorne quer eingebauter Motor und Antrieb, der zusammen mit dem Tank in einem Modul im Führerhaus zusammengefasst wird.
Die streng rechteckig gebaute Karosserie wurde vom Start weg in zwei Dachhöhen sowie in den Varianten Kastenwagen, Kombi, Bus und Pritsche angeboten. Besonders komfortabel war die Busvariante Panorama mit Teppichboden sowie Zusatzheizung und einzeln verstellbaren Sitzen für die Passagiere. Zwei Radstände (2.923 und 3.653 Millimeter) führten beim Kastenwagen zu einem Ladevolumen von bis zu 9,8 Kubikmeter und zwei Nutzlastklassen (1,0 und 1,3 Tonnen) bei einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 2,8 Tonnen.
1984 wurde die erste Generation des Fiat Ducato technisch überarbeitet. Dank schräg gestellter Stoßdämpfer war der Laderaumboden nun durchweg flach. Bei der 1985 neuen Modellvariante Maxi waren bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen. Ab 1989 gab es den Fiat Ducato auch mit Vierradantrieb, der vom österreichischen 4x4-Spezialisten Steyr-Puch stammte.
Die zweite Modellgeneration (Typ 290, 1990 bis 1994): 1990 fand der erste Generationswechsel statt. Optische Erkennungszeichen waren unter anderem die in Details geänderte Front, die jetzt einteiligen Seitenfenster, die größeren Außenspiegel und die größere seitliche Schiebetür. Die Leistung des 2,5-Liter-Turbodiesels stieg auf 70 kW (95 PS). Außerdem war erstmals eine weitere zukunftsweisende Antriebstechnologie verfügbar – der Fiat Ducato Elettra fuhr rein elektrisch. Ein dritter Radstand (3.200 Millimeter) ergänzte zusätzlich das Angebot. Am 1. Oktober 1991 wurde ein erster Meilenstein erreicht – der 500.000ste Fiat Ducato rollte vom Band. Am 1. Oktober 1991 wurde ein erster Meilenstein erreicht – der 500.000ste Fiat Ducato rollte vom Band.
Die dritte Modellgeneration (Typ 230, 1994 bis 2002): 1994 präsentierte Fiat die dritte Modellgeneration. Aerodynamischer Feinschliff – der cw-Wert verbesserte sich von 0,47 auf 0,35 – und ein modernes Design verpassten der bis dahin kantigen Karosserie deutlich rundere Formen. Ab diesem Zeitpunkt waren außerdem drei unterschiedliche Dachhöhen lieferbar, womit sich das maximale Ladevolumen auf 12,0 Kubikmeter erhöhte.
Außerdem etablierte der Fiat Ducato eine technische Neuerung, die heute als Standard bei Transportern gilt: den im oberen Bereich der Mittelkonsole platzierten Schalthebel. Einen zusätzlichen Schub erfuhren die Verkaufszahlen mit der Auszeichnung des Fiat Ducato als "Van of the Year 1994".
Die vierte Modellgeneration (Typ 244, 2002 – 2006): Einen weiteren großen Schritt in Richtung Pkw-Komfort ging der Fiat Ducato 2002. Unter anderem Sitzhöhenverstellung und höhenverstellbares Dreispeichen-Lenkrad hielten Einzug. Auch motorenseitig entwickelte sich der Fiat Ducato weiter. Turbodiesel mit Common-Rail-Einspritzsystem kombinierten ab 2002 hohe Leistung mit niedrigem Verbrauch. Der Fiat Ducato Bipower, der wahlweise mit Benzin oder Erdgas betrieben werden konnte, legte den Grundstein für die Position von Fiat Professional als Europas Marktführer bei Transportern mit Erdgas-Antrieb.
Die fünfte Modellgeneration (Typ 250, 2006 – 2014): Ab 2006 war die fünfte Modellgeneration des Fiat Ducato auf dem Markt. Sie wurde in zahlreichen Karosserievarianten für den Warentransport, als Fahrgestell mit Einzel- oder Doppelkabine und für den Personentransport angeboten. Zur Verfügung standen fünf Längen auf vier Radständen (3.000 bis 4.035 mm) mit einem Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmeter. Die Motorenpalette bildeten drehmomentstarke Turbodiesel, die mit der weiterentwickelten Generation der MultiJet Direkteinspritzung ausgerüstet waren.
Die sechste Modellgeneration (Typ 250, seit 2014): Die aktuelle, bereits sechste Generation des Fiat Ducato bietet im Segment die höchste Achslast vorne (bis zu 2,1 Tonnen), die höchste Achslast hinten für Fahrzeuge mit einfacher Hinterachse (bis zu 2,5 Tonnen) sowie die höchste Nutzlast. Erstmals ist der Fiat Ducato darüber hinaus mit Luftfederung an der Hinterachse erhältlich. Seit 2015 steht außerdem wieder eine Variante mit Vierradantrieb zur Verfügung, die beim französischen Spezialisten Dangel komplettiert wird.