Rekord-Neuzulassung 2016 bei Reisemobilen
Bestes Verkaufsergebnis seit 25 Jahren

Der CIVD spricht von einem Rekordjahr der Neuzulassungen im Jahr 2016. Insgesamt 35.135 Wohnmobile wurden zugelassen – das beste Ergebnis seit 25 Jahren. Die Verkäufe zeigen einen fortwährenden Aufwärtstrend.

CMT 2017 Tourismus
Foto: Christian Hass

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamt stiegen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen (Caravans und Reisemobilen) 2016 um 16,4 Prozent auf 54.865 Fahrzeuge. Damit schlägt das Jahr 2016 alle Rekorde der Vorjahre.

Von Januar bis Dezember 2016 wurden laut Caravaning Industrie Verband Deutschland (CIVD e. V.) 35.135 Wohnmobile und 19.748 Wohnwagen neu zugelassen, was eine Steigerung von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Insgesamt produzierte die Branche 101.060 Freizeitfahrzeuge, davon 57.000 Wohnmobile und 44.060 Wohnwagen, die im In- und Ausland verkauft wurden.

Caravaning-Branche boomt auch im Ausland

Auch im Ausland läuft es für die Branche gut. 2016 wurden in ganz Europa 170.064 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Zusammen mit Deutschland bilden Frankreich und Großbritannien die größten Fahrzeugmärkte. 46.100 Reisemobile und Caravans wurden ins Ausland exportiert, 2016 erstmals wurden mehr Reisemobile als Caravans exportiert. Das sind 13,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Rekordumsatz 2016

Infolgedessen wurde in Deutschland ein Umsatz von 8,74 Milliarden Euro erwirtschaftet – mehr als jemals zuvor und 15,4 Prozent mehr als 2015. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich das Umsatzergebnis verdoppelt.

Wie wichtig der Gebrauchthandel ist, verdeutlicht folgende Zahl: 3,14 Milliarden Euro setzte der Handel mit gebrauchten Freizeitfahrzeugen um. Zubehör spülte insgesamt 810 Millionen Euro in die Kassen.

Gebrauchte Freizeitfahrzeuge so beliebt wie nie

Auch die Zahl der Besitzumschreibungen wuch deutlich, also das Geschäft mit gebrauchten Freizeitfahrzeugen. Bereits im November 2016 wurden die Zahlen des gesamten Vorjahres übertroffen. Bis dahin haben 2016 insgesamt 136.200 gebrauchte Freizeitfahrzeuge den Besitzer gewechselt. Etwa 72.100 davon waren Caravans, deren Besitzumschreibungen damit um 6,3 Prozent anstiegen. Die übrigen 64.100 waren gebrauchte Reisemobile, deren Absatz damit um 6,4 Prozent wuchs.

Zulassungszahlen 2016

Bestes Ergebnis seit 25 Jahren

Insgesamt ist die Bilanz 2016 der Caravaningbranche die beste seit 1991. Nach der Wende verkauften sich in Deutschland vor allem Wohnwagen sehr gut, erst später wurden die Wohnmobile zum Verkaufsschlager. Heutzutage verkaufen sich deutlich mehr Reisemobile, aber auch die Wohnwagen-Verkäufe steigen stetig an. Die Neuzulassungen 2016 sind die höchsten seit 25 Jahren. In Deutschland sind im Reisemobil-Segment vor allem die Kastenwagen beliebt.

2017 sollen Neuzulassungen weiter steigen

Auch 2017 sollen die Neuzulassungen weiter ansteigen. Kai Dhonau, Präsident des Deutschen Caravaning Handels Verbandes DCHV: „Wir spüren die in den vergangenen Jahren deutlich gewachsene Zahl unserer Kunden auch in den Bereichen Werkstatt, Shop und Vermietung. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir den Schwung des Caravaning-Booms auch in das Jahr 2017 mitnehmen können.“

Die positive Stimmung unter den Caravaning-Fachhändlern wird durch das regelmäßige Branchenbarometer der Unternehmensberatung Cramer, Müller & Partner cm&p bestätigt. Mit 64,4 Punkten liegt die Marke deutlich im positiven Bereich oberhalb der neutralen 50 Punkte.

Gestützt werden diese Prognosen durch Zahlen des deutschen Tourismus Verbandes (DTV). Noch deutlich vor dem Jahreswechsel wurden mehr Übernachtungen auf Campingplätzen registriert als im gesamten Jahr 2015. Von Januar bis Oktober 2016 wurden 29,9 Millionen Campingübernachtungen in Deutschland gezählt. 86 Prozent der Gäste sind Deutsche, gefolgt von Campern aus den Niederlanden, aus der Schweiz und aus Dänemark.

Die Trends 2017

Was bringt das neue Jahr? Laut DTV sollen Campingplätze in Zukunft noch komfortabler und größer werden. Allerdings setzen die Betreiber vermehrt auf Mietunterkünfte wie Mobilheime, als auf mehr Stellflächen für Fahrzeuge. Wie sich das auf die Branche auswirkt, werden die Entwicklungen der nächsten Jahre zeigen.

Der CIVD nennt einige Entwicklungen und Innovationen als Trendsetter fürs kommende Jahr. Dazu zählen kreative Leichtbaulösungen und digitale Steuerungssysteme. Ein weiterer Trend seien außerdem kompakte Fahrzeuge und die Möglichkeit zur individuellen Auswahl der Ausstattung.