Der Zeitpunkt zum Kauf eines Gebrauchtmobils ist günstig. Die generell hohe Nachfrage schwächt sich im Herbst etwas ab. Das stärkt die Verhandlungsposition der Käufer. Außerdem sortieren Vermieter nach der Saison ihre Flotte aus, geben die Fahrzeuge oft unter Marktwert ab.
Der Wertverlust von Wohnmobilen beträgt rund 20 Prozent im ersten Jahr, zwölf Prozent im zweiten und acht bis zehn Prozent in den Folgejahren. Marktübliche Preise recherchiert man am einfachsten in den Internetbörsen. Über die einschlägigen Portale laufen rund 85 Prozent des Handels.
Offerten privater Verkäufer sind meist günstiger. Dahingegen gewährt der Kauf beim Wohnmobil-Händler die Sicherheit einer mindestens einjährigen Haftung für Sachmängel.
Preisvorstellungen sind fast immer verhandelbar – und mitunter auch überzogen. Dann hilft ein Blick in die Schwacke-Liste, in der die letzten zwölf Jahrgänge von rund 22.600 Serienmodellen aufgeführt sind, weiter. In die Notierungswerte fließen Marktbeobachtungen sowie die Einschätzung von Händlern ein, ob ein Modell oder eine Marke besonders beliebt oder kaum nachgefragt wird.
Fast alle Händler haben die halbjährlich aktualisierte Liste im Regal stehen. Fragen Sie einfach danach! Oder rufen Sie die Eurotax-Schwacke-Hotline unter 0900/5003222 an.
Listenpreise, die oft unter den geforderten Summen liegen, muss man zu deuten wissen. Der theoretischen Einschätzung liegen definierte Jahreskilometerleistungen zugrunde: bei ausgebauten Kastenwagen werden 20.000, bei Alkoven bis zu 15.000, bei Integrierten 12.000 und bei Teilintegrierten 10.000 gefahrene Kilometer pro Jahr angenommen. Käufer oder Verkäufer können also eine Laufleistungskorrektur vornehmen. So rechtfertigt 10.000 Kilometer Mehrfahrleistung einen Abzug von drei Prozent, 10.000 Kilometer weniger einen Zuschlag von einem Prozent.
Regionale Preisunterschiede bildet die Schwacke-Liste nicht ab. Und von Motorisierung und Chassisvariante beziehungsweise Gesamtgewicht abgesehen, werden die Wohnmobile in der Serienausstattung dargestellt. In der Regel haben sich jedoch der oder die Vorbesitzer das eine oder andere teure Extra gegönnt.
Nachrüstungen sollten mit Quittungen nachgewiesen werden können. Hier entscheidet auch das Einbaudatum. Extrazubehör hat einen vergleichsweise hohen Wertverlust. Nach fünf Jahren ist eine ursprünglich 900 Euro teure Markise gerade noch 250 Euro wert.
Das Alter ist freilich nur ein theoretischer Anhaltspunkt. Weit mehr noch entscheidet der individuelle Pflege- und Erhaltungszustand des Wohnmobils über dessen Wert. Ein zehn Jahres altes Mobil kann wie neu dastehen oder völlig verwohnt sein. Duftmarken von Rauchern oder Hunden mindern den Wert eines gebrauchten Reisemobils. Ebenso viele Vorbesitzer; von Eigner zu Eigner nimmt statistisch auch die Bereitschaft zu regelmäßiger Wartung ab.
Lassen Sie sich das Service-Scheckheft zeigen. Natürlich sollten Dichtigkeitskontrollen und sonstige Arbeiten gemacht worden sein.