Einsam ist es hier oben auf dem Campocecina, aber der grandiose Ausblick auf die Marmorbrüche von Cararra entschädigt für fehlende Infrastruktur. Der silberne Globecar macht mit seiner robusten Cross-Optik ebenfalls keinen deplatzierten Eindruck. Die enge Steige hat er jedenfalls – von einem kurzen Traktionsaussetzer in der vorletzten Spitzkehre abgesehen – tapfer gemeistert. Die Anfahrt verlief entspannt schnell. Zwischendurch stieg aber das Alpine-Einbaunavi aus – kein GPS-Empfang. In Zeiten, in denen man keinen Atlas mehr an Bord hat, ist es ungeheuer beruhigend, noch ein Ersatzgerät im Handschuhfach zu finden.
Nimmt man den nicht eben windschnittig hohen Bus mit 148-PS-Motor ran, gönnt er sich 11,6 Liter auf 100 km, mit weniger als zehn geht’s aber auch. Und noch einen Vorteil hat die gemütlichere Gangart: Die Windgeräusche von der großen Dachhaube drängen sich weniger nervend in den Vordergrund. Doch sonst stört wenig am neuen Dauertester.
Vieles ist besser im neuen Globecar Revolution
Im Gegenteil: Die erste Bestandsaufnahme, anderthalb Jahre nach dem großen Supercheck des damals brandneuen Modells, verläuft positiv. Wesentliche Kritikpunkte des Tests haben Globecar und Pössl an ihren weitgehend baugleichen Modellen "behandelt". Inzwischen gibt es ein zweites Bedienpanel für das höhenverstellbare Bett zumindest optional, so dass es sich von innen und außen anheben lässt. Man muss doch ziemlich oft an den großen Heckstauraum.
Das klappt so aber nur, wenn man das Zusatzbett unter der Hauptliegefläche zu Hause lässt. Wirklich komfortabel ist dieses ohnehin nicht, und Platzangst ist tabu, will man den Globecar Revolution wirklich als Vier- oder gar Fünfschläfer nutzen. Dafür sind die 350 Kilo Zuladung des 3,5-Tonners zwar knapp, aber der Revolution hat seit dem ersten Test ordentlich abgespeckt.
Ausstattungsbereinigt ist er fast 100 Kilo leichter geworden. Stauraum gibt es im Revolution reichlich. Allein in den Bettkasten passt eine Menge: Gasgrill, Keile und Kabeltrommel, Campingstühle und Tisch, zwei, drei Klappboxen, Strandtasche, ein bis zwei Klappräder (fährt man das Bett hoch, sogar normale) und viele Liter Olivenöl und Wein als Mitbringsel aus der Toskana.
Eine weitere wichtige Verbesserung: Den Spalt zwischen Bett und Hecktüren schließen nun anklettbare Polsterstücke. So wächst die Liegelänge um rund zehn Zentimeter und zumindest links auf 1,95 Meter. Und damit ist klar: Dieser Revolution hat noch viel vor.
Ihre Erfahrung ist gefragt
Der eine kommt, der andere geht. Der Eura Mobil Integra Line absolviert derzeit seine letzten Meter im Dauertest bei promobil. Fahren Sie ebenfalls ein solches Modell? Oder einen Globecar Revolution oder ein vergleichbares Modell? Dann interessiert uns und andere Leser Ihre Erfahrung mit Ihrem Fahrzeug. Schreiben Sie uns, worin für Sie die besonderen Vorzüge Ihres Mobils bestehen oder wo Sie Mängel entdeckt haben, an Redaktion promobil, Stichwort Dauertest Eura bzw. Globecar, 70162 Stuttgart oder an dauertest@promobil.de