Ein Mann hatte einen Traum. Nein, nicht Martin Luther King ist gemeint, sondern Pierluigi Alinari, der Altmeister des italienischen Reisemobilbaus. Nach Ci, McLouis und Joint nun also Dream. Nur eine weitere Marke in seiner Erfolgsstory?
Dream ist anders. Dream soll weniger durch den Preis bestechen als vielmehr durch seine Innovationen. Dream ist die Verwirklichung eines Traums. Doch Alinari wäre nicht Alinari, steckten darin nicht auch fertigungstechnische Ideen, die den Traum bezahlbar machen.
Monoshell nennt Dream seine besondere Aufbaukonstruktion und hat sich dafür als Maskottchen und Vergleich die Schildkröte ausgewählt. Aus technischer Sicht kein echter Monocoque, soll die Dream-Konstruktion dennoch ähnliche Stabilitäts- und Dichtigkeitsvorteile bieten. Alkoven, Dach und Heck bestehen aus fünf um die Seitenkanten herumgezogenen GfK-Formteilen, die mit den Sandwich-Seitenwänden formschlüssig verklebt sind.
Die Besonderheit der GfK-Teile ist jedoch, dass sie nicht von Hand laminiert, sondern in einem modernen, maschinellen Spritzgussverfahren hergestellt werden. Das soll Vorteile bei Maßhaltigkeit, Gewicht, Stabilität und nicht zuletzt beim Preis bringen. Auf diese Weise entsteht tatsächlich ein Aufbau wie aus einem Guss. Die Nähte sind kaum wahrzunehmen und bereits beim Prototyp sauber verarbeitet. Fließende Linien, gefällige Rundungen und dezente Zweifarblackierung vereinen sich zu einer attraktiven Gesamterscheinung. Linien, die vielleicht manchem nicht ganz fremd vorkommen, ähneln sie doch einem McLouis-Prototyp, der vor rund eineinhalb Jahren durch die Gazetten geisterte und mit einer vergleichbaren Aufbautechnik experimentierte.
Der Davos war so etwas wie ein inoffizieller Vorläufer des Dream. Alinaris Idee Nummer zwei steckt im Möbelbau verborgen. Leicht und dennoch stabil und dabei rationell zu fertigen, so sollen Reisemobilmöbel sein. In den fünfziger Jahren, als der Boom des Fernsehgerätes viele Unternehmen und Mitarbeiter nährte, ersann man eine besondere Art, die Gehäuse zu bauen: in vier Arbeitsschritten von der folierten Sperrholzplatte zum fertigen Korpus. In die Platten wurde damals eine Nut gefräst, ein massiver Vierkantholzstab eingelegt und die Platte entlang des Stabs umgebogen und zusammen verleimt.
Nach diesem Prinzip entstehen auch die Dream-Möbel, allerdings in weiterentwickelter Form. Der eingelegte Stab ist nun rund und gibt damit eine elegant abgerundete Außenkante vor. Die Vorteile dieser Armadillo genannten Konstruktion liegen auf der Hand: Das Möbeldekor läuft nahtlos um die Kante herum, und die Stabilität ist hoch, da praktisch ein unsichtbarer Massivholzrahmen eingezogen ist. Dream startet mit drei rund sieben Meter langen Alkovenmobilen. Neben dem gezeigten Garagenwagen gibt es zwei Modelle mit Etagenbetten, einmal längs, einmal quer eingebaut. Weitere Grundrisse, auch Teilintegrierte, sollen folgen.
Technische Daten (Stand: September 2005) Hersteller: Dream Modell: X-Dream 552 g Basisfahrzeug: Fiat Ducato Maxi Typ: Alkoven Preis: ab 55180 EUR Sitze mit Gurt: 4 Schlafplätze: 5 Zul. Gesamtgewicht: 3850 kg Länge: 7100 mm Breite: 2320 mm Höhe: 3150 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 107 PS: 146