Im Crafter setzt VW auf den Ur-TDI mit fünf Zylindern aus dem T4. Und als einziger Transporteranbieter auf SCR-Technik mit Adblue-Zugabe zur Abgasreinigung. NutzfahrzeugKenner wissen: Das Verfahren senkt Verbrauch und Schadstoffe, steigert die Performance, erhöht aber auch das Gewicht. Das heißt beim Crafter mit 136 PS mehr Durchzugskraft und extrem wenig Schadstoffe. Vom zusätzlichen Betriebsstoff Adblue wird man über Tausende Kilometer nichts bemerken. Bevor der Stoff zur Neige geht, warnt eine Anzeige. Zu haben ist Adblue an Tankstellen, Kosten übernimmt zunächst VW.
In der Praxis zeigt der Crafter eigenen Charakter. Der Motor läuft etwas unruhig, der Lader schnorchelt, der Diesel klingt bei Belastung guttural und kehlig – hier packt ein echter Kerl zu. Wer niedrige Drehzahlen und schonenden Umgang mit dem Motor schätzt, den irritiert im Leerlauf ab und zu eine erhöhte Drehzahl. Dann brennt die Technik Rückstände im Partikelfi lter frei – im Crafter auffallend häufig. VW koppelt den Diesel mit einem weitgespreizten Sechsganggetriebe. Viel Zugkraft unten, niedrige Drehzahlen oben, so das Motto. In der Praxis kommt der 3,5-Tonner flott in Tritt, fährt bei Autobahntempo trotzdem ohrenschonend. Indes entpuppte sich der VW beim Verbrauch als nicht so knauserig wie erwartet. Fünf Zylinder fordern ihren Tribut. Die Crafter-Kenner greifen trotzdem gern zum VW. Weil er sauber ist. Weil er kräftig zupackt. Oder einfach, weil er zu den besten seines Fachs gehört. Trotz oder wegen seines Zwillings mit dem Stern.