Vollintegrierte Reisemobile haben ihren ganz besonderen Reiz. Sie sind andererseits aber auch schwierig zu bauen. Manche sprechen da-rum von der Königsklasse. Nun ist TEC nicht gerade die Marke für die Schönen und Reichen, sondern eher in der handfesten Mittelschicht beheimatet. Deshalb galt der Verzicht auf die anspruchsvollste Reisemobilkategorie bislang als konsequente Markenpositionierung. Doch was gestern reichte und richtig war, kann morgen zu wenig sein. Die Markenmacher um Geschäftsführer Markus Winter wollen aufstiegswillige TEC-Fans nicht verlieren. Aber wenn schon ein Integrierter, dann sollte es ein Fahrzeug sein, das zum TEC-Markenimage passt: preiswert, praktisch, ohne viel Schnörkel, mit pfiffigen Grundrissideen und relativ leicht, um mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht auszukommen. Doch wo sollte das Fahrzeug gebaut werden?
An der heimischen Produktionsstätte im münsterländischen Sassenberg war zwar das Know-how für Integrierte vorhanden, doch der „I" der Schwestermarke LMC ging in eine andere Richtung als die Vorstellungen der I-TEC-Planer. Fündig wurde man schließlich beim Konzernverwandten Dethleffs, der mit seinen drei Integrierten-Baureihen genügend „Spielmasse" in petto hatte, um einen Integrierten für TEC zu bauen. Der neue I-TEC lehnt sich im Kabinenbau an die Advantage-I-Reihe des Allgäuer Herstellers an. Die GfK-Front übernimmt die typischen eingezogenen Seitenwände, die dafür sorgen, dass das Fahrzeug elegant und nicht wuchtig wirkt. Innen wiederum vermitteln sie ein angenehmes Gefühl von Übersichtlichkeit. Rundscheinwerfer von Hella und Dekor-Aufkleber in den TEC-Farben geben dem I-TEC ein eigenes Gesicht. Eine von Dethleffs abweichende Formgebung haben zudem die Motorhaube und der vordere Stoßfänger, der die Fiat-Crashbox beherbergt. Die war bei der Advantage-Front noch nicht berücksichtigt worden. Eine Besonderheit leistet sich der I-TEC noch mit seinen markentypischen Rahmenfenstern. Ganz ähnlich gemixt geht es im Ausbau weiter. TEC-Kenner entdecken die bekannten wie bewährten Bügelgriffschlösser an den Hängeschränken.
Dethleffs-Fans fühlen sich dagegen in der Küche heimisch – wegen der Rahmenklappen mit Füllungen in Aluminiumoptik. Typisch TEC ist wiederum der pfiffige Grundriss: die beliebte Halbdinette mit Seitenbank, kombiniert mit einer noch relativ neuen Idee für die Heckaufteilung. Eine kompakte Garage versteckt sich dabei unter Küche, Kleiderschrank und Bad. Anders als andere Anbieter dreht TEC den Sanitärraum aber um 180 Grad. Vorteil ist die größere Bewegungsfreiheit in Bad und Dusche, Nachteil die stärker verwinkelte Heckgarage. Für den I 6300 G peilt TEC einen Einstiegspreis an, der in jedem Fall noch unter 60 000 Euro liegen soll. Beim unvermeidlichen Blick in die Deth-leffs-Preisliste erscheint ein ähnlich langer Advantage I allerdings deutlich günstiger. Die TEC-Strategen erklären das mit einer erheblich umfangreicheren Serienausstattung. Immerhin sind Hubbett, Fahrertür, ABS und ASR, Pilotensitze, Fahrerhausklimaanlage und -verdunkelung, 97-Liter-Kühlschrank, Panoramadachfenster, Fliegengittertür, Kurbelstützen, elektrische Trittstufe sowie isolierte und beheizte Wassertanks bestimmt keine selbstverständliche Grundausstattung in dieser Klasse. Das Gesamtpaket kann Integriertenfans überzeugen, Teil der TEC-Familie zu werden oder zu bleiben.
Technische Daten (Stand: Juli 2004) Hersteller: TEC Modell: I-Tec 6300 G Basisfahrzeug: Fiat Ducato 15 Typ: Integrierter Preis: ab 59590 EUR Sitze mit Gurt: 2 Schlafplätze: 3 Zul. Gesamtgewicht: 3495 kg Länge: 6391 mm Breite: 2245 mm Höhe: 2970 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 84 PS: 115