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Rimor Europeo 87 P

Rimor Europeo 87 P Hotel Europa

Die stark exportorientierte italienische Marke Rimor will mit den neuen Europeo-Modellen auch bei uns Terrain erobern.

Geschmäcker sind verschieden und gerade Reisemobilnutzern wird ein hoher Grad an Individualismus nachgesagt. Dennoch gibt es vielleicht eine Handvoll Mobilkonzepte, mit denen sich, quer über Ländergrenzen und Nutzungsarten hinweg, bereits ein großer Anteil der Interessenten ansprechen lässt.

Technische Daten (Stand: Oktober 2006) Hersteller: Rimor Modell: Rimor Europeo 87 P Basisfahrzeug: Fiat Ducato Multijet 130 Typ: Teilintegrierter Preis: ab 42570 EUR Sitze mit Gurt: 4 Schlafplätze: 4 Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg Länge: 7148 mm Breite: 2340 mm Höhe: 2900 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 116 PS: 157

In der teilintegrierten Form ist das neben dem klassischen Längsbettgrundriss die Querbett-Garagen-Aufteilung, gerne kombiniert mit Winkelküche und einer Sitzgruppe aus Halbdinette, Seitenbank und gedrehten Cockpitsitzen. Diesem Zuschnitt vertraut auch der Europeo 87 P, einem von fünf Modellen ­– zwei Teilintegrierten und drei Alkovenmobilen – in der komplett neu aufgelegten mittleren Rimor-Baureihe.

Als Basis dient – nach längerer Abstinenz bei Rimor – die jüngste Fiat Ducato-Generation. Aus der neuen Variantenvielfalt pickten sich die Entwickler die breite Hinterachsspur heraus, gepaart mit dem klassischen Leiterrahmen. Im Vergleich zum neuen, speziell für Reisemobile entwickelten Flachrahmen verspricht der Standardrahmen eine bessere Steifigkeit, mit dem Nachteil des etwas höher gelagerten Schwerpunkts. Diese konstruktiven Unterschiede machen sich im Fahrverhalten des Rimor aber nur als Nuancen bemerkbar. Der ausschließlich mit dem angemessenen 130-PS-Motor lieferbare Europeo 87 P lässt sich unproblematisch, ja fast schon sportlich über kurvige Landstraßen pilotieren, trotz seiner stattlichen 7,15 Meter Länge.

Der komfortablen Serienausstattung des Fahrerhauses  fehlt nur die elektrische Spiegelverstellung. Die Fahrerhaus-Klimaanlage kostet – klassenüblich – Aufpreis. Mit ABS und zwei Airbags ist die Sicherheitsausstattung erfreulich komplett. ESP ist nicht im Angebot.  

Der Aufbau in konventioneller GfK-Sandwichtechnik und mit schnittiger GfK-Haube über dem Fahrerhaus präsentiert sich schnörkellos und routiniert verarbeitet. Gegenüber dem alten Europeo ist er um 12 Zentimeter auf 2,34 Meter in die Breite gegangen – ein Zuwachs, der sich innen positiv auf das Raumgefühl auswirkt. Freundlich empfangen von der großzügigen Sitzgruppe, die sich mit himbeerfarbenen Mikrofaser-Applikationen herausputzt, ist der erste Eindruck auf jeden Fall gelungen.

Auch die Hängeschränke können, trotz eher einfacher Konstruktionsweise mit aufgesetzten Klappen, durch eine nette Gestaltung mit silbern abgesetzten Leisten und soliden Beschlägen gefallen. An manchen Stößen zeigen Spalten, dass die Passform der Möbelteile beim Testmuster aus der ersten Serie noch nicht optimal sitzt. Rund um die Sitzgruppe könnten sich noch ein paar offene Ablagen nützlich machen. 

An die Sitzgruppe schließt sich die Winkelküche an. Die große Edelstahlspüle mit solidem Auftischhahn steht für vernünftiges Arbeiten bereit. Abstellfläche findet sich in der  Ecke. Dem Dreiflammkocher stünde eine Piezozündung gut zu Gesicht. Der komplette Küchenunterschrank hält sich für Vorräte und Geräte bereit und ist über zwei Türen zugänglich. Um bis in den Winkel zu gelangen, muss man freilich fast hineinkriechen. Eine pfiffige Einteilung kann die Besteckschublade vorweisen: Die Wannen sind diagonal angeordnet, so dass auch lange Messer Platz finden. Für die Preisklasse ungewöhnlich großzügig zeigt sich der Thetford-Kühlschrank mit 180 Litern Inhalt und komfortabler Displaybedienung.

Schräg gegenüber verwöhnt der Sanitärbereich mit einer separaten Dusche und ansprechender Bewegungsfreiheit. Die Wände sind in Schichtstoff gekleidet, Kanten und Stöße überwiegend sorgfältig verfugt. Ein Vorhang als Abtrennung stört allerdings das ansonsten positive Bild. Ähnlich unpassend wirkt der schlichte Kunststoff-Hängeschrank im Bad über dem hübsch gerundeten Waschtisch in Holzdekor.

Mit dem üblichen Polster-Puzzle entsteht aus der Sitzgruppe ein Gästebett mit relativ großzügigen Maßen. Mehr Komfort verspricht die Eignerkabine im Heck, die durch eine praktische Ausziehleiter zu erklimmen ist. Klassenüblich sind Bettenmaße und -ausstattung. Für unruhige Schläfer könnte ein Herausfallschutz nicht schaden, denn die Liegefläche ist in 1,25 Meter Höhe eingebaut.

Umso üppiger kann das Gepäckabteil darunter ausfallen, das über zwei große Außen- und eine Innentür zugänglich ist. Vier solide Zurrösen sind vorhanden, lediglich eine Beleuchtung fehlt. Die ließe sich sicherlich leicht ergänzen und kann die Freude über das Platzangebot kaum trüben. Schließlich sind sich darin alle einig: Stauraum hat man nie zuviel.

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