Noch immer ziert der Vierbeiner die Reisemobile von Laika – eine hübsche tierische Geschichte. Beherzt sind die Italiener bei Teilintegrierten mit Hubbett. Für zwölf Modelle gibt es die Koje optional. In allen Modellen fährt das Bett senkrecht hinunter – auch im Testwagen, dem 6,59 Meter langen 610 R. Der elektri sche Antrieb reagiert jedoch etwas verzögert. Das Tastgefühl der Folienschalter ist wenig präzise; ein Wippschalter wäre die bessere Wahl. Laika bietet das Hubbett in zwei Varianten an. Die günstigere „Light-Duty“-Ausführung des Testwagens ist für gelegentlichen Gebrauch bestimmt, hat eine dünnere Matratze, verzichtet auf einen Lattenrost. Dafür ist die Stehhöhe darunter größer. Man ruht nicht gerade wolkenweich. Aber die Liegefl äche, die sich beim 610 ab Brusthöhe stark verjüngt, reicht für einen Erwachsenen.
Mit üppigen Maßen und einer bequemen ausklappbaren Treppe als Zugang verwöhnt das hoch gelegene Doppelbett quer im Heck. Für Unterlüftung der Matratze ist gesorgt. Federwirkung hat der simple Rost aber kaum. Zwei praktische LED-Leuchten mit Schwanenhals lassen sich beliebig ausrichten. An Kopf- und Fußende gibt es statt Hängeschränken vier große, offene Ablagen. Fürs leibliche Wohl steht eine kompakte Pantry bereit. Umfangreiche Bevorratung erlaubt sie nicht, doch für Töpfe und Geschirr reicht es. Abfälle fi nden den Weg in einen großen Mülleimer in der Türverkleidung. In Reihe angeordnete Kochfl ammen schaffen den Platz für eine kleine Arbeitsfl äche neben der großen Spüle mit solider Metallarmatur.
Das hell erleuchtete Bad gegenüber lockt mit vielen praktischen Details wie Seifenschale, Handtuch- und Toilettenpapierhalter. Das Waschbecken ist vorteilhaft tief. Die Materialien erinnern insgesamt nicht gerade an ein Grandhotel. Mit einer Schwenkwand und zwei Plexi-Elementen lässt sich die Dusche separieren. Schlanke kommen mit der Bewegungsfreiheit zurecht, doch Duschtasse und Deckenverkleidung schränken die Stehhöhe ein. Die Sitzgruppe gefällt mit Behaglichkeit und viel Platz für bis zu fünf Personen rund um den großen Tisch. Die Rückenlehnen sind dezent ausgeformt, die Sitzpolster etwas weich. Zur Not fi ndet hier ein weiterer Gast einen Schlafplatz. Das Hubbett verdeckt das Dachfenster über dem Tisch. Wer es hell mag, sollte also das weitere Fenster in der Haube über dem Cockpit mitbestellen.
Unter dem Heckbett versteckt sich der von oben und vorn zugängliche Kleiderschrank. Ebenso zwei weitere Fächer, sie sind angesichts des knappen Schrankraums sehr willkommen. Insgesamt stehen nur drei Hängeschränke zur Verfügung. Dies kann zum Teil die hohe Heckgarage ausgleichen, deren Boden jedoch nicht isoliert ist. Erreichbar ist sie über zwei große Türen. Ein Piepton warnt, falls sie beim Losfahren geöffnet sind. Praktisch: Die Aufbautür wird per Fiat-Fernbedienung verriegelt. Türen und Klappen besitzen doppelte Dich tungen. Auch mit breiten Kantenprofi len kann der recht sauber verarbeitete Aufbau überzeugen. Strom sparende LED-Lampen und stabile Wasserleitungen zeichnen die Bordtechnik aus. Wieder einmal erfreut der Fiat Ducato als Basisfahrzeug mit guten Fahreigenschaften. Serienmäßig bringen 130 PS das T-Modell in angemessenem Tempo vorwärts. Einzig die hohe Sitzposition stört. Klarer Fall: Wer im Laika X reist, der ist nur symbolisch auf den Hund gekommen.
Fazit
Mit der Neuaufl age des Laika X zur Saison 2010 sattelte Laika auf den Fiat Ducato um, fahrdynamisch ein großer Sprung. Weitere Vorzüge der Serie X sind die moderne Bordtechnik, die hochwertige StyrofoamIsolierung und die gute Serienausstattung. Neue Möglichkeiten eröffnet das
Hubbett. Zu dritt oder zu viert wird der Schrankraum im 610 R aber knapp.