Der Hobby 700 ist ein Unikum: flache Formgebung, drei Achsen, doppelter Boden und reichlich Platz für Freunde.
Der Hobby 700 ist ein Unikum: flache Formgebung, drei Achsen, doppelter Boden und reichlich Platz für Freunde.
Auf dem schnelllebigen Reisemobilmarkt findet man Originale nicht eben häufig. Umso bemerkenswerter sind die Teilintegrierten von Hobby: Seit über 15 Jahren wird im hohen Norden eine Baureihe kultiviert, die nie zu den Platzhirschen zählte, aber stets Freunde und Bewunderer hatte wie kaum ein zweites Mobil. Der Hobby 600 schrieb Reisemobilgeschichte. Jüngste Kapitel: die 1996 präsentierte XXL Version, die auf den Namen 700 hört, und der zwei Jahre später in den kürzeren Modellen eingeführte Doppelboden. Zur Saison 2002 findet beides zusammen. Das Ergebnis: ein typischer Hobby. Auch der doppelbödige 700er strahlt jene Mischung aus Rundungen und Kanten, Klassik und Avantgarde aus, die nicht nur bei eingefleischten Fans bewundernde Blicke einbringt. Dass er mit XXLder Neuauflage einige Sicken verlor, ist sicher kein Nachteil. Bei der Funktionalität müssen Freunde der tonnenförmigen Aufbaukonstruktion aber nach wie vor Abstriche machen. Die ohnehin schmale Aufbautür öffnet nicht weit genug und lässt sich nicht arretieren. Große Passagiere stoßen sich leicht am niedrigen Türrahmen, Kleinere vermissen eine zusätzliche Trittstufe. Zu einfach gestaltet sich dagegen der unbefugte Einstieg durch die Fenster: Die Riegel haben keine Druckknopfsicherung.
Außerdem schwenken die Klappen nicht weit genug auf. Dafür bietet der große Heckstauraum mehr als erwartet: lange und flache Gepäckstücke können über die gesamte Aufbaubreite durchgeladen werden. Probleme mit der Staukapazität kennt auch die Hobby- Küche nicht. Weitere Pluspunkte erschweren die Entscheidung, auswärts zu essen: die riesige Arbeitsfläche, der gegenüber in bequemer Höhe untergebrachte Kühlschrank oder die zwei Müllbehälter im Auszug darunter. Beim Spüldienst vermisst man allerdings eine Abtropffläche. Außerdem wünschen sich Großgewachsene den gesamten Küchenblock ein paar Zentimeter höher. Im äußersten Eck des Küchenwinkels hat Hobby Platz sparend die Heizung untergebracht. Für wichtige Wartungsarbeiten gibt es eine Außenklappe. Hier erreicht man nicht nur das Boilerventil, sondern ebenso die Bordbatterie, das Ladegerät, die Wasserpumpe und den Schieber für den Abwassertank – eine übersichtliche und praktische Sache. Von Warmluft umgeben, lagert die Wasseranlage inklusive Ablassschieber im relativ flachen Zwischenboden. Schwachpunkt im Wintereinsatz ist allein das Fahrerhaus. Der Vorhang rund um die unisolierten Fenster fällt dünn aus, ein Warmluftausströmer ist hier nicht vorgesehen. Die vorne installierten Isri- Sitze zeigen sich auf langen Strecken von bester Qualität. Wegen der starken Ausformung passen sie allerdings nur Fahrern mit nicht zu breitem Kreuz wie angegossen. Insgesamt gehören Fahrkomfort und -stabilität zu den Stärken des langen Dreiachsers. Auch mit der Zuladung gibt es keinerlei Probleme. Trotz subjektiv leichtfüßiger Fortbewegung gilt es jedoch, stets einen gigantischen Wendekreis von knapp 18 Metern einzukalkulieren. Ausstrahlung, nicht Perfektion machten eben schon immer den Reiz der Teilintegrierten von Hobby aus. Auch der neue 700er macht da trotz vieler sichtbarer Fortschritte keine Ausnahme.
Technische Daten (Stand: Dezember 2001) Hersteller: Hobby Modell: 700 /750 FML Basisfahrzeug: Fiat Ducato Maxi Typ: Teilintegrierter Preis: ab 58600 EUR Sitze mit Gurt: 4 Schlafplätze: 3 Zul. Gesamtgewicht: 4500 kg Länge: 7920 mm Breite: 2315 mm Höhe: 2845 mm Basismotor: Diesel KW: 94 PS: 127