Schnell hat sich der Name Forster etabliert. Eigentlich kaum verwunderlich, wenn man die Akteure hinter der Marke kennt: Da ist der italienische Hersteller McLouis als erfahrener Produzent und Eura Mobil als deutsche Zentrale. Beide gehören zur französischen Trigano-Gruppe. Hinter Forster steckt außerdem eine Idee, die immer mehr Freunde findet: bodenständige und günstige Reisemobile.
Kaum ein Modell aus dem Forster-Programm verkörpert diesen Ansatz so klar wie der T 682 SB. Es ist ein Teilintegrierter wie früher – und das soll an dieser Stelle keine Kritik sein. Sein Grundriss mit Längsdoppelbett ist frei von Überraschungen, und das gilt auch für die Preisliste. Sinnvoll ausgestattet und motorisiert kostet der T 682 SB noch unter 50 000 Euro.
Beim Fahren fühlt sich der Forster nicht weniger modern an als andere Teilintegrierte. Die üblichen 130 PS wirken eher ein wenig kräftiger, denn der Testwagen bringt nur 2,8 Tonnen auf die Waage. Daraus ergibt sich außerdem eine Zuladung von rund 700 Kilogramm. Ein hervorragender Wert, denn der T 682 SB ist auf zwei Personen ausgelegt.
Schon aus Sicherheitsgründen sollten auf der hinteren Bank keine Erwachsenen mitreisen. Die Kopfstützen sind zu kurz, die Gurte verlaufen unbequem. Besonders störend erscheinen hier auch die Fahrgeräusche. Sie kommen nicht zuletzt aus dem abgesenkten Einstieg, mischen sich im offenen Wohnraum mit zirpenden Rollos und schwer lokalisierbarem Scheppern zu einem lästigen Klangteppich.
Der Lärm lässt jedoch keine Schlüsse auf die Bauweise zu: Insgesamt vermittelt der Forster den Eindruck handfester Solidität. Sein holzfreier Aufbau könnte sich auch in gehobenen Kategorien sehen lassen. Gespart wurde woanders. Aus einfachem Kunststoff bestehen die Seitenschürzen, die in Höhe des Radlaufs seltsamerweise ihr Design wechseln. Die Fenster werden von simplen Riegeln verschlossen – mit Ausnahme des nicht zu öffnenden Exemplars vorne rechts. Am Badfenster fehlt ein Insektenschutz.
Dass weniger mehr sein kann, beweist der Wohnraum. Weil der Testwagen auf ein Hubbett verzichtet, genießt man eine Stehhöhe von bis zu 2,16 Meter. Auch gut fürs Raumgefühl: Bänke, Küche und das Schlafabteil wirken offen und liegen auf einer Ebene. Das Ambiente schwankt zwischen kleidsam und kernig. Hier die Chromleiste am Tisch und Stimmungsbeleuchtung hinter den Schränken, dort die kantigen Klappen und eine nackte GfK-Wand hinter dem Bett.
An der Sitzgruppe überwiegt die praktische Seite. Dank breiter Seitenbank und ausziehbarem Tisch entstehen hier für die Mahlzeiten fünf Plätze. Kleckern nehmen die Kunstlederbezüge nicht übel. Allerdings sollte auch die Besatzung nicht zimperlich sein. Die Lehnen stehen steil. Wer auf den gedrehten Fahrerhaussesseln Platz nimmt, sitzt etwas zu hoch und kann wegen der Stufe zum Wohnraum mit den Beinen baumeln.
Passend zum langen Esstisch steht eine große Küche bereit. Für die Vorräte bieten sich viele Fächer sowie ein hoher Kühlschrank an. Nur allzu viele Feinheiten darf man nicht erwarten. Der Kocher hat zwar einen Ablauf, aber keine elektrische Zündung, in den Fächern verlaufen Leitungen und Kabel teils ungeschützt. Vergebens sucht man in den Oberschränken Einlegeböden, weiter unten einen Besteckeinsatz sowie einen Mülleimer. Unterm Strich aber kein Problem, das man nicht mit Selbsthilfe lösen könnte.
Unverrückbar ist dagegen die platzsparende Parallelanordnung von Bett und Bad. Kann man damit auskommen? Großgewachsene Paare eher nicht, denn die Liegefläche ist nur 1,89 Meter lang. Geschmacksache bleibt die relativ harte Matratze, etwas lästig das Fehlen von Ablagen.
Im Bad macht sich die schlanke Linie vor allem durch eine knappe Stehfläche vor dem Waschbecken bemerkbar. Besser kommt man auf dem WC und in der vollwertigen Duschkabine zurecht. Auch an Staufächern mangelt es nicht. Eher an Kleinigkeiten wie Handtuchhaltern oder einem gut einsehbaren Spiegel. Für den Luftabzug nach oben ist allein ein Pilzlüfter zuständig.
Die Einrichtung im Heck hat ebenfalls massiven Einfluss auf das Stauraumangebot. Für eine echte Garage fehlt der Platz. Doch Paare, die nichts Sperriges an Bord nehmen, können vermutlich damit leben. Neben dem Bettkasten gibt es eine Vielzahl von Schränken und Fächern.
Die Technik beansprucht einen Teil des Bettkastens für die Heizung und die große Sitztruhe für den Wassertank. Wenig Platz benötigt der Gaskasten, der aber unpraktisch konzipiert ist: Wenn ein Behälter leer ist, müssen beide Flaschen raus und wieder rein. Auch die übrigen Installationen könnten Liebe zum Detail vertragen. So verteilt die Heizung ihre Wärme vor allem im Heck. Der Abwasserschieber mit seinem zentralen Ablass lässt sich zwar leicht bedienen, was aber nur über einem großen Bodeneinlass funktioniert. Für den Abwasserpegel ist keine Anzeige vorgesehen, während die Sensorik des Frischwassertanks früh durch nervige Pieptöne vor drohender Leere warnt. Teils willkürlich erscheint die Anbringung der Schalter für die vielen Lampen. Nicht ganz so kritisch muss man die sparsame Ausstattung mit Steckdosen betrachten. Tritt der Forster doch in der Günstig-Liga an, was hier und da einen kleinen Verzicht mit sich bringt.
Forster T 682 SB
- Gurte/Schlafplätze: 4/2+2
- Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg
- Länge/Breite/Höhe: 6,82/2,35/2,85 m
- Grundpreis ab 42 990 Euro
Beladungstipps:
Geradezu vorbildlich schneidet der Forster T 682 SB im Kapitel Zuladung ab. Dank des geringen Eigengewichts darf die für diesen Grundriss typische Zwei-Personen-Besatzung nahezu bedenkenlos einpacken. Auch zusätzliche Extras bringen den Forster so schnell nicht an seine Grenzen. Am Testwagen war beispielsweise keine Markise montiert, die rund 25 Kilogramm wiegt.
Fazit
Es gibt gute Gründe, warum das Längsdoppelbett selten geworden ist: Liegefläche und Außenstauraum sind kleiner als heute üblich. Paare, die damit zurechtkommen, erhalten mit dem günstigen Forster einen geräumigen und unkomplizierten Teilintegrierten.