Der Eura Mobil Profila RS hat seine erste Feuertaufe hinter sich. Zehn promobil-Leser nahmen den neuen Teilintegrierten mit Hubbett gründlich in die Mangel. Doch wie kam er bei unseren Testern an?
Der Eura Mobil Profila RS hat seine erste Feuertaufe hinter sich. Zehn promobil-Leser nahmen den neuen Teilintegrierten mit Hubbett gründlich in die Mangel. Doch wie kam er bei unseren Testern an?
Wenn eine brandneue Wohnmobil-Baureihe auf den Markt kommt, sind viele mit Recht neugierig. Man schaut sich die neuen Modelle auf der Messe oder bei einem Händler an, doch so intensiv und so früh wie beim Lesertest von promobil kann man nur selten ein Reisemobil unter die Lupe nehmen. Zehn Leser haben dieses Mal Gelegenheit dazu.
Das Modell, das ihre Neugier weckt, ist ein Eura Mobil Profila RS – ein Teilintegrierter mit Hubbett, den der Hersteller 2014 erst mal in einer eigenständigen Baureihe auflegt. Man erkennt ihn unschwer an seinem Außendesign: die geschwungene Dachlinie birgt ein Dachbett, das innen fast unsichtbar in der Decke verschwindet. Clever gemacht, schick zweifellos. Aber auch gut? Die fünf Paare sind sehr gespannt.
Doch bevor es ans Testen geht, ein wenig Theorie. Eura-Mobil-Chef Holger Siebert erzählt die Geschichte der Marke, beschreibt die Besonderheiten der Wohnmobile mit dem roten Kringel und was es mit ihrer Sealed Structure, der besonderen Klebe-Aufbautechnik, auf sich hat.
Projektleiter Jürgen Kasper, sozusagen der Vater des RS, erläutert die Überlegungen, die den Profila RS hervorgebracht haben. Die anschließende Führung durch die Produktion liefert Anschauungsunterricht in Sachen moderner Reisemobilbau. Leider rollt gerade kein Profila RS durch die Fertigung, sondern Exemplare des Integra Line.
Länger darf man die Leser nicht auf die Folter spannen. Ein Fahrzeug, das Queensbettmodell, wird im Stand unter die Lupe genommen, zwei weitere gehen mit je einem Paar auf Probefahrt. Obwohl alle bis auf den frisch vom Wohnmobilvirus infizierten Karl-Heinz Kohlruß schon seit Jahren auf Achse sind, fahren manche zum ersten Mal einen Fiat Ducato X 250. Der Fahrkomfort findet durchweg Gefallen. Die leichte Bedienung wird allseits gelobt. Der 130-PS-Diesel wird als ausreichend empfunden, vom Multijet 150 hätten einige mehr Bums erwartet.
Die Strecke ist durchaus schonungslos angelegt. Schlaglöcher lassen das Hubbett beben, einigen wackelt es noch zu sehr. Jürgen Kasper notiert die Kritikpunkte in Gedanken mit, nimmt sich sein Baby anschließend auf der Heimfahrt noch mal zur Brust und sinnt auf Verbesserungsmaßnahmen.
Gefallen findet die Integration des Hubbetts. Es verschwindet in der Tat vollständig in der Decke. Schränkt die Stehhöhe nicht im Geringsten ein. Unterschiedlich wird der Kraftaufwand bewertet, der nötig ist, um das Bett herunterzuziehen. Den einen fällt es leicht, den anderen schwer. Dass man zuvor zwei, drei Polster umlegen muss, ist akzeptabel. Für Familie Münster, die häufig die 12-jährige Tochter dabeihaben, oder Ingrid Matysiak und Winfried Komescher, deren 7-jährige Enkelin fast jedes Wochenende mit auf Reisen geht, wäre das Hubbett ein adäquates Nachtlager für den Anhang. Ein Nachteil bleibt den Testern jedoch nicht verborgen: Obwohl die Hängeschränke unter dem Hubbett, verglichen mit Konkurrenzmodellen, relativ groß sind, kostet die Hubkonstruktion absolut gesehen wertvollen Stauraum.
Was die Anordnung der hinteren Betten betrifft, gehen die Geschmäcker auseinander. Für Karla und Franz Bernhofer, die mit ihrem Activa 716 bereits die Panamericana bereist haben, ist ein bequemer Bettzugang zwar obligatorisch, doch Einzelbetten müssten es dennoch nicht sein. Für sie ist der ausklappbare Tritt zum Aufstieg in das Querbett des 660 HB durchaus eine befriedigende Lösung. Auch Familie Münster hat eher ein Doppelbett-Modell im Auge. Rita und Jürgen Suffa dagegen neigen zu Einzelbetten. Gern in Verbindung mit einem Raumbad.
Rita nutzt die Dusche fast täglich. Eine separate, ausreichend große Kabine sollte es daher schon sein. Am besten ohne überbauten Radkasten, denn der stört im Profila schon etwas, obwohl er zu einem großen Teil im Doppelboden verschwindet. Der Platz im Waschraum reicht gut. Angenehm ist der Raumteileffekt durch die den Gang verschließende Badtür. Der freie Blick auf die Toilette wäre dabei aber verzichtbar. Das eine gibts indessen nicht ohne das andere.
Sogar der Kühlschrankzugang ist eine Frage des Standpunkts. Susanne Kohlruß und Rita Suffa finden unpraktisch, dass man einen Schritt aus der Küche treten muss, um den Kühlschrank zu öffnen. Von der Sitzgruppe aus ist der Zugriff leichter. Das hat Methode, wie Holger Siebert später erklärt. Eine höhere Einbauposition fänden beide Damen gut. Sonst werden der Winkelküche große Ablageflächen attestiert. Den Backofen für Frau Kohlruß gäbe es optional. Mehr Steckdosen lassen sich nachrüsten.
Nicht wegdiskutieren kann man die hohe Ladekante in der Heckgarage, die Winfried Komescher auffällt. Besonders hoch sei die Garage nicht. Die Eura-Mobil-Macher erläutern, dass man dabei auch den Böschungswinkel im Auge behalten müsse. In vielen Punkten bescheinigen die Leser Eura Mobil am Ende des Tages gute Arbeit. Manches wird in der Abschlussrunde auffallend oft gelobt. Der niedrige Einstieg zum Beispiel und ein schönes Außendesign. Auch die Verarbeitungsqualität kommt gut an.
Gut kommen auch die vielen Anregungen der promobil-Leser beim Eura-Mobil-Team an. In einem sind sich alle einig: Gute Aktion. Gern wieder.