Eura Mobil Profila 580 LS
Fast alles ist neu

Kurvenreiche Aufbauform, fröhliche Dekorelemente und attraktive Preise – am Eura Mobil Profila mit Alkoven ist fast alles neu.

Fast alles ist neu

Soll das ein Eura Mobil sein? Sonst erkennt man die Alkovenmodelle der Marke seit Jahren auf Anhieb an betont geraden Linien, dezent blau-gelben Dekorstreifen und einem roten Klecks auf der Stirn. Der neue Profila tanzt aus der Reihe. Die locker angeordneten Rot- und Grautöne auf seinen Seiten signalisieren auf den ersten Blick: Ich bin anders als die anderen Eura-Mobile.

Heißt anders in diesem Fall auch besser? Nicht, wenn es um die Einstufung in die Modellhierarchie geht. Der Profila-Alkoven siedelt sich unterhalb der Sport-Baureihe an, was aus Käufersicht wiederum einen dicken Pluspunkt bedeutet: Mit dem vorgestellten 580 LS startet der Profila künftig zu Preisen ab etwa 35 000 Euro. Dafür gibt es eine Menge Eura.

Unter Markenkennern löst das Basisfahrzeug jedenfalls keine Überraschung mehr aus. Ein Jahr zuvor hielt der Ford Transit zusammen mit dem Namen Profila in Form eines Teilintegrierten Einzug ins Modellprogramm. Der neue Profila-Alkoven greift auf Komponenten des T-Modells zurück, kopiert das Konzept jedoch nicht.

Wichtigster Unterschied zum Teilintegrierten: Das Alkoven-Modell verfügt über einen echten doppelten Boden, stolze 27 Zentimeter hoch und in markentypischer Machart. Zur 2004 verfeinerten Konstruktion kommt nun ein robuster GfK-Innenboden, der beim Einladen in die großen Staufächer nichts übel nimmt. Mit seinem beheizten Kellergeschoss besinnt sich der neue Profila gleichzeitig auf Grundwerte, die vor Jahren den Aufstieg der Marke Eura Mobil auslösten: bezahlbare und praxisorientierte Reisemobile mit bedingungsloser Winterfestigkeit.

Ebenso selbstverständlich erwarten Eura-Kunden einen solide gemachten Aufbau. In diesem Punkt hebt sich der Profila deutlich aus der Masse seines Preissegments hervor. Äußere Zeichen dafür sind Rahmenfenster, eine besonders großflächige elektrische Trittstufe und eine breite Tür mit Fliegengitter. Doch auch dort, wo man es nicht sofort bemerkt, zeigt der Profila-Aufbau gute Anlagen für dauerhafte Haltbarkeit: Steinschlagresistentes GfK bedeckt die Unterseite, die in weiten Teilen auf dem blechernen Flachboden des Transit aufliegt.

Ein stabiles Aluminiumprofil statt verschraubter Holzleisten verbindet Bodenplatte und Wände. Für den Betrachter unsichtbar, geben Aluschienen gleichfalls den Hängeschränken erhöhte Steifigkeit, was lästigen Nebengeräuschen während der Fahrt entgegenwirkt. Dagegen auf Anhieb spürbar: das überraschend gute Raumgefühl im Premierenmodell 580 LS. Der Wohnraum gleicht eher einem Apartment mit guter Aussicht als einem Multifunktionsauto. Dabei hält sich der Profila 580 äußerlich angenehm zurück. Mit sechs Meter Länge, drei Meter Höhe und 3,5 Tonnen Gesamtgewicht orientiert er sich exakt an gängigen europäischen Grenzwerten bei Autobahngebühren und Fähren. Selbst die Außenbreite von 2,23 Meter darf als gemäßigt gelten. Die Grundidee für den ausgeprägten Saloncharakter des 580 ist einfach und keinesfalls neu. Kernstück dabei: die Seitenbank.

Während die Stellplatznachbarn noch mit dem Drehen der Vordersitze beschäftigt sind, lässt sich die Eura-Besatzung bereits auf ein breites Sofa fallen. Den Durchstieg vom Fahrerhaus nach hinten vereinfacht ein hochklappbarer Alkovenboden. Aber auch diese Anordnung kommt nicht völlig ohne Nachteile aus. Für die Küche bleibt etwa nur wenig Raum. Mit weiteren Handicaps geht der Profila 580 allerdings erstaunlich souverän um. Ein bewährtes Rezept hilft, im zwangsläufig beengten Sanitärraum maximale Bewegungsfreiheit und eine feste Duschabtrennung zu verbinden: viertelkreisförmige, verschiebbare Plexiglasteile umschließen eine wasserdichte Kabine. Wie bei einer separaten Dusche wartet darin eine eigene Brausearmatur. Mit der Neuordnung des Sanitärbereichs entschied man sich bei Eura Mobil gleich für geänderte Farbtöne. Metallic-Blau und -Grau bilden ein klares Kontrastprogramm zum in dieser Klasse üblichen Weiß. Das bei diesem Grundriss normalerweise begrenzte Stauraumangebot profitiert vom erwähnten Doppelboden. Im Bereich der Seitensitzbank nimmt er selbst Kisten und Kästen auf. Ebensowenig braucht man zu befürchten, dass die große Sitzgruppe auf Kosten des Schlafkomforts geht.

Im Alkovenbett des Profila nächtigt es sich nicht unbedingt schlechter als oberhalb so mancher Heckgarage. Bei nahezu 80 Zentimetern Kopffreiheit reicht der Raum kleiner gewachsenen Zeitgenossen sogar zum Sitzen. Die breiten Matratzen haben es mit körpergerecht ausgelegtem Kaltschaum in sich. Heizungsausströmer und indirekte Beleuchtung machen das Vergnügen für Langschläfer komplett. Ein drittes, rund 1,85 Meter langes Bett entsteht rasch durch den Umbau der Seitenbank. Benötigt man weitere Schlafplätze, führt am Umbau der Dinette kein Weg vorbei. Oder aber man entscheidet sich für eine der beiden längeren Profila-Varianten: Die Typenbezeichnung 660 HB steht für das klassische Garagenmodell, 675 VB für eine Variante mit Etagenbetten längs im Heck. In beiden Fällen bilden die gedrehten Fahrerhaussessel einen Teil der Sitzgruppe.

Beim 580 macht sich der Verzicht auf Drehkonsolen während der Fahrt angenehm bemerkbar. Die Sitzposition bleibt gegenüber dem Original-Transit unverändert und damit unproblematisch. Mit dem serienmäßigen 125-PS-Turbodiesel geht es zumindest auf Landstraßen zügig und vergleichsweise geräuscharm vorwärts. Mehr Kraft gibt es für die frontgetriebenen Transit-Varianten auch gegen Mehrpreis nicht. Einziges Extra fürs Basisfahrzeug wird ein Komfortpaket sein, das Klimaanlage, CD-Radio und elektrische Außenspiegelverstellung sowie Fensterheber umfasst. Zwei Airbags und ABS sind inklusive. Bei der Preislistenlektüre fällt auf, dass die Komfortextras im Profila-Teilintegrierten zum Serienumfang gehören. Käufer eines Profila-Alkovens brauchen dabei nicht ins Grübeln zu geraten. Schließlich liegt der Grundpreis des neuen Modells um einige tausend Euro tiefer. Im Fall des 580 LS bleibt zudem die Gewissheit: Hier handelt es sich zweifellos um das preislich attraktivste Modell der Marke und unbestritten um einen echten Eura Mobil.

Technische Daten (Stand: Juli 2005) Hersteller: Eura Mobil Modell: 580 LS Basisfahrzeug: Ford Transit FT 350 Typ: Alkoven Preis: ab 35000 EUR Sitze mit Gurt: 4 Schlafplätze: 5 Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg Länge: 5990 mm Breite: 2230 mm Höhe: 2990 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 92 PS: 125