Kurz und gut: Der Junior zeigt solides Handwerk. Aber: Klappt der Familienurlaub im 5-Meter-Camper?
Kurz und gut: Der Junior zeigt solides Handwerk. Aber: Klappt der Familienurlaub im 5-Meter-Camper?
Reisemobilurlaub ist etwas für freiheitsliebende Genießer. Wie genießen sich die Ferien im hoch gebauten CSB Junior 510 DK? Mit nahezu drei Meter Höhe ragt er aus der fast unübersehbar gewordenen Masse der ausgebauten Citroën Jumper und Co. mit serienmäßigem Blechhochdach deutlich heraus – und läuft diesen rein raumökonomisch den Rang ab. Weil CSB dem Junior ein sehr sauber angepasstes Hochdach aufsetzt, kommt er mit kompakten 5,10 Meter Länge aus, ist dadurch handlich und relativ wendig, ohne dass sich der nach oben verlagerte Schwerpunkt auf das Fahrverhalten negativ auswirkt. Mit seiner straffen Federung liegt der Citroën satt auf der Straße und erreicht dank optionaler Topmotorisierung von 127 PS exzellente Fahrleistungen.
Höhenverstellbare Pilotensitze unterstützen die gute Ergonomie des Jumper und erlauben eine bequeme Sitzposition. Fahrtechnisch erfüllt der Campingbus die Ansprüche einer Klientel, die gerne flott und halbwegs alltagstauglich unterwegs ist.
Der Einstieg durch die Schiebetür fällt ohne Trittstufe recht hoch aus. Drinnen empfängt den Junior-Bewohner eine wohnliche Atmosphäre. Seitenwände und Decke sind überwiegend mit Velours verkleidet. Besonders gefallen die soliden, hellen Möbel, die sich größtenteils auf dem Podest im Heck des CSB versammeln. Alle Schränke sind sorgfältig aus fünfzehn Millimeter starkem Pappelsperrholz gearbeitet. Allerdings zeigt sich da schon, dass der Junior als Familiencamper nur bedingt funktioniert. Denn obwohl CSB jedes Eckchen für Staufächer nutzt, ist gut zugänglicher Schrankraum vor allem für Kleidung sehr knapp. Der vordere Bereich gehört der Sitzgruppe mit – zumindest theoretisch – vier Plätzen. Auf dem gedrehten Beifahrersessel sitzt man mangels Tischverlängerung etwas abseits. Zwei Reisende müssen eng zusammenrücken, um an der bequemen, vielfach verstellbaren Sitzbank Platz zu finden. Im Gegensatz zum Testwagen, der hier nur einen Gurtplatz bot, haben alle Junior inzwischen vier Dreipunktgurte.
Ausflüge zu viert sind also immerhin möglich. Trickreich werden Lehne und Polster der Bank so auseinander gefaltet, dass die nicht profilierte Rückseite nach oben kommt.
So entsteht eine einigermaßen plane, aber kleine Liegefläche. Gegen Aufpreis gibt’s eine Verbreiterung auf 1,30 Meter. Über der Sitzgruppe hängt, von Gasdruckdämpfern gehalten, das große und bequeme Dachbett. Darunter bleibt auch dann noch genug Kopffreiheit zum Sitzen, wenn einer das heruntergeklappte Hochbett schon erklettert hat – was dank Aufstiegshilfe auch recht gut gelingt. Die schlanke Nasszelle links hinten gibt es auf Wunsch auch mit Brause. Eine Duschwanne, die Spritzer nicht verübelt, ist immer an Bord; ebenso ein flaches Waschbecken, eine Toilette mit separatem Wassertank und rollbarer Cassette, ein großer Spiegel, Handtuchhaken und ein Fenster. Die Dichtfugen zeigen wie überall im Junior eine tadellose Verarbeitung. Ins rechte Eck winkelt sich eine schmale Küchenzeile. Auf dem Zweiflammkocher passen nur kleinere Töpfe nebeneinander. Mit 60 Liter Inhalt fasst der hochgesetzte Kühlschrank eine durchschnittliche Menge Kühlgut. Warmwasser zum Spülen gibt es nur gegen Aufpreis.
Die übrige Bordtechnik liegt auf dem klassenüblichen Niveau, was auch für die eingeschränkte Wintertauglichkeit dieser Fahrzeuggattung gilt. Traditionell erfüllt CSB auch individuelle Kundenwünsche. Am Konzept des Junior 510 DK ändert das wenig. Warum auch? Der Junior verkauft sich wie geschnitten Brot. Und das, obwohl er seine Artgenossen außer in der Höhe auch im Preis überragt.
Technische Daten (Stand: November 2004) Modell: Junior 510 DK Basisfahrzeug: Citroën Jumper 33 M 2,8 HDI Typ: Campingbus Preis: ab 39000 EUR Sitze mit Gurt: 3 Schlafplätze: 4 Zul. Gesamtgewicht: 3300 kg Länge: 5100 mm Breite: 2024 mm Höhe: 2940 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 94 PS: 127