Rakete mit Badezimmer: Nur bei CS gibt’s im VW T5 ein Bad. Der Apollo offeriert komplettes, sehr exklusives Urlaubsvergnügen.
Rakete mit Badezimmer: Nur bei CS gibt’s im VW T5 ein Bad. Der Apollo offeriert komplettes, sehr exklusives Urlaubsvergnügen.
Das Wichtigste zuerst: Der Apollo macht fast schon verboten viel Spaß. Wenn sich die Ausfallstraße nach dem Heslacher Tunnel in Stuttgart auf zwei Spuren verbreitert, besetzen allzu optimistische Pkw-Fahrer erst mal die linke, um die hoch aufragende Transportergestalt des Apollo schnellstmöglich hinter sich zu lassen. Zu beobachten, wie sie auf dem folgenden Bergaufstück im Rückspiegel immer kleiner werden, ist ein ganz besonderes Vergnügen. Der durchzugsstarke, kultivierte und teure 174-PS-Motor bietet Apollo-Fahrern ganz großes Kino. Nur heftige Windgeräusche der optionalen Dachhaube ab Tempo 120 verhindern Daueraufenthalte auf der linken Autobahnspur. Über jeden Zweifel erhaben ist die knackige Sechsgangschaltung – bei allerdings recht langer Getriebeübersetzung.
Bei all dem erfreut der T5-Ausbau durch sein ausgewogenes Handling. Zwar wieselt der Apollo nicht so flink um die Kehren wie ein Fahrzeug mit niedrigerem Schwerpunkt, gehorcht aber Lenkbefehlen spontan und bleibt leicht beherrschbar. Und demnächst wird es für den T5 mit langem Radstand auch ESP geben. Die kommode Federung pariert Fahrbahnunebenheiten souverän.
Der hochwertige Ausbau von CS steht dem Basisfahrzeug in nichts nach. Das schöne, aufpreispflichtige Echtholzmobiliar wirkt nicht nur edel und wohnlich, sondern besticht geradezu mit seiner handwerklichen Akkuratesse und Detailliebe. Selbst die Umleimer sind aus massiver Buche, das Cassettenrollo des rechten Rahmenfensters hat sogar einen eigenen Holzrahmen bekommen.
Mit Stauraum allerdings geizt der Apollo. Neben dem Kleiderschrank stehen fürs Reisegepäck nur zwei Schränkchen im Bad zur Verfügung. Der flache, von hinten zugängliche Zwischenboden nimmt eine kleine Campinggarnitur auf. Viel Bewegungsfreiheit darf man von dem schlanken Campingbus ebenfalls nicht erwarten. Das sauber aufgesetzte GfK-Hochdach sorgt zumindest für Stehhöhe im ganzen Wohnraum. Ein entscheidender Vorteil gegenüber Campingbussen mit Aufstelldach. Klar, dass bei solchen Platzverhältnissen auch das Fahrerhaus als Wohnraum genutzt wird.
Drehbare Vordersitze ergänzen daher die halbe Dinette. So finden bis zu vier Personen ein recht bequemes Plätzchen. Nur drei davon sind unterwegs mit Dreipunktgurten gesichert. Die Variositzbank, die sich mit etwas Übung zügig zum Bett umbauen lässt, kostet runde 1000 Euro extra. Obwohl die Liegefläche nicht ganz plan wird, empfiehlt sich die Investition für alle, denen es zu zweit im Oberstübchen zu eng wird. Das Dachbett kommt zwar dank seitlicher Zusatzpolster auf eine für Camper dieser Größe beachtliche Breite von 1,30 Meter, doch der Aufstieg fällt recht eng aus. Ansonsten gefällt die Konstruktion durch Stabilität und Leichtgängigkeit. Ein Lattenrost zählt ebenso zur Ausstattung wie zwei Leselampen und zwei Seitenfenster.
Fein, aber klein: Die Küche im Apollo weist auf der Habenseite eine tiefe Edelstahlspüle mit stabiler Haushaltsarmatur, eine ausziehbare Arbeitsfläche und einen Extralüfter für den Kompressorkühlschrank im Sommerbetrieb aus. Der kleine Kocher erlaubt nur einfache Gerichte. Die Steakpfanne passt nicht darauf, Frühstücksei und Kaffee sind aber allemal drin. Gourmets empfiehlt sich der Gang ins Restaurant, zumal sie sich auch bei der Vorratshaltung auf das Nötigste beschränken müssen. Ein Kunststück, dass CS im Heck des kompakten Apollo auch noch ein vollwertiges Bad untergebracht hat. Mit den Platzverhältnissen tun sich aber selbst normalgewachsene Mitteleuropäer schwer: Die Stehhöhe ist nicht üppig, und die Verkleidung des Dachverstärkungsrahmens schränkt die Bewegungsfreiheit auf Brusthöhe und damit das Duschvergnügen stark ein. Andererseits: Bis hin zur Toilette ist alles an Bord. Und zum Thema Staumöglichkeiten hat sich CS einiges einfallen lassen, auch wenn die Bordbatterie die Hälfte des Unterschranks benötigt.
Den großen Gel-Akku liefert CS optional zusammen mit einem starken 30-Ampere-Lader. Die übrige Bordtechnik gefällt durch ihre durchdachte Installation. Die überdurchschnittlichen Wasservorräte lagern frostgeschützt im hinteren Doppelboden. Zwei Fünf-Kilo-Gasflaschen versorgen den Kocher und die Kombiheizung, die auch heißes Wasser bereitet.
Technische Daten (Stand: März 2005) Hersteller: CS-Reisemobile Modell: Apollo Basisfahrzeug: VW T5 2.5 TDI Typ: Campingbus Preis: ab 45900 EUR Sitze mit Gurt: 3 Schlafplätze: 3 Zul. Gesamtgewicht: 3300 kg Länge: 5290 mm Breite: 1904 mm Höhe: 2700 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 128 PS: 174