Erfolgsmodelle verändert man möglichst behutsam. So blieb über Jahre eine klassische Concorde-Stärke unangetastet: die hübschen, etwas konservativen Möbel mit den planen Furnierfronten.
Erfolgsmodelle verändert man möglichst behutsam. So blieb über Jahre eine klassische Concorde-Stärke unangetastet: die hübschen, etwas konservativen Möbel mit den planen Furnierfronten.
Umdenken im neuen Credo
Gerundete Klappen mit verborgenen Schnappverschlüssen prangen an den Oberschränken. Der Haptik der edlen Furniere tut das ebenso wenig Abbruch wie der Stabilität massiver Scharniere und robuster Kunststoffumleimer. Auch die zurückhaltende Geräuschkulisse beim Fahren bürgt für die Solidität. Dazu trägt auch der Aufbau seinen Teil bei. Dicke, von beiden Seiten mit Aluminium beplankte Wände im Verbund mit den doppelschaligen Heck- und Bugteilen aus GfK machen den Credo verwindungssteif. Die labbrige, hakelige Motorhaube passt allerdings nicht ins Bild, auch wenn sie weite Teile des Motorraums frei gibt. Auf doppelte Dichtungen an den Außenklappen wie bei manchem Mitbewerber müssen CredoFahrer verzichten. Kein Mangel herrscht beim Stauraum. Neben dem großen Kleiderschrank wartet der getestete Credo Passion 833 M mit drei Wäscheabteilen und zwei Spinden links und rechts des Queensbetts auf. Auch der Doppelboden lässt sich gut zur Aufbewahrung von Kleinkram nutzen. Hinzu kommt die riesige Heckgarage; der Boden ist bis 250 Kilogramm belastbar. Zurück in die gute Stube.
Die Sitzgrupe des 833 M ist nicht die größte aller CredoModelle, doch vier Personen finden auf hochwertigen, bequem gepolsterten Mikrofaserbezügen genug Platz. Der große Tisch steht recht stabil, lässt sich für die Mitnahme von Passagieren aber nicht abbauen. Für ein gepflegtes Menü steht die Winkelküche bereit, die sich optional mit Backofen, großem Kühlschrank, Ventilatordachhaube und Mineralwerkstoff-Arbeitsplatte komplettieren lässt. Stauraum und Arbeitsfläche sind reichlich vorhanden, sogar ein Mülleimer.
Bad mit geschmackvoller Einrichtung und Bewegungsfreiheit
Wer den schmalen Korridor nach hinten geht, findet links ein Bad mit geschmackvoller Einrichtung und viel Bewegungsfreiheit. Spiegelschränke, Ablagen, ein tiefes Waschbecken und die große Duschkabine sind gut arrangiert. Ein Schwenk der Tür verbindet die Toilette blickgeschützt mit dem Kleiderschrank gegenüber. Feudal – von der knappen Stehhöhe abgesehen – geht es im festlich beleuchteten Schlafzimmer zu. Maße, Komfort und guter Zugang des zentralen Betts bürgen für eine geruhsame Nacht. Für das indirekte Ambientelicht – wie alle Lampen in sparsamer LEDTechnik – wünscht man sich aber einen im Liegen erreichbaren Schalter. Die Bedienung des Hubbetts erfordert etwas Kraft. Da es weit herunterschwenkt, steigt man problemlos über die Sitze ein. Der Komfort passt, Länge und vor allem Breite bleiben aber unter den Erwartungen an diese Klasse. Eine Warmwasserheizung erwärmt den Innenraum angenehm gleichmäßig. Bordbatterie und Tanks räumt Concorde platzsparend im Doppelboden auf. Klare Empfehlung bei der Fülle an Verbrauchern: die optionale 160-Ah-Batterie. Kritik muss der Iveco Daily mit seinem rustikalen Charakter, der ungelenken Automatik und der eingeschränkten Sicht auf die Instrumente einstecken. ESP und Airbags sind wegen des hochgesetzten Cockpits nicht lieferbar. Allerdings dient die Sitzposition der Übersichtlichkeit. Schwacher Trost: Basis-Alternativen, die ähnlich viel Zuladung bieten, sind in dieser Klasse rar. Vielleicht wäre ab 2011 der dreiachsige 6-TonnenSprinter eine Überlegung wert.
Billig ist das Vergnügen, einen Con corde Credo Passion zu fahren, in keiner Beziehung. Der solide Aufbau, das noble Interieur, reichlich Platz und hochwertige Technik zeigen deutlich, wofür man sein Geld ausgegeben hat. Ein wenig Kritik muss er sich jedoch gefallen lassen. Zu so guten Anlagen
will der rustikale Charme des Iveco Daily einfach nicht so recht passen.