Man darf gratulieren. In 40 Jahren haben sich Reisemobile und Caravans von Adria zu slowenischen Exportschlagern entwickelt. Im aufstrebenden neuen EU-Mitgliedsland rangiert der Hersteller mit dem Reiselust weckenden Namen unter den zehn größten Exporteuren. Europaweit belegt Adria nach eigenen Angaben unter allen Reisemobilherstellern inzwischen den sechsten Platz – mit einem Marktanteil von komfortablen 6,5 Prozent. Neue Absatzmärkte werden auch weitab vom alten Kontinent erschlossen. In Japan hat Adria bereits Fuß gefasst. Noch dieses Jahr kommt Australien an die Reihe.
Dabei waren die Bedingungen für eine solche Entwicklung keineswegs immer optimal. Anfang bis Mitte der 90er Jahre sorgte der Balkan-Krieg für einen tüchtigen Durchhänger. 1996 dann ein Neuanfang: Seitdem geht es stetig bergauf. In nur acht Jahren stieg die Zahl der Mitarbeiter von 250 auf mittlerweile wieder knapp 800.
Das erste Reisemobil entstand 1982, nachdem man sich fast 20 Jahre ausschließlich auf Caravans konzentriert hatte. Heute baut Adria in Novo Mesto schon mehr als 6000 motorisierte Urlaubsfahrzeuge pro Jahr. Doch es dürfen noch mehr werden: Im Herbst 2005 beziehen die Slowenen ein neues und natürlich größeres Werk, das sie für 35 Millionen Euro auf der grünen Wiese nahe Novo Mesto errichtet haben.
Zum runden Geburtstag hat sich Adria selbst das schönste Geschenk gemacht. 2004 lieferte Rekorde bei Umsatz und Gewinn. Mit über zehn Millionen Euro lag der Profit satte 31 Prozent über dem des Vorjahres. Mit dazu hat die kontinuierliche Erweiterung des Modellprogramms beigetragen. Verstärkt setzt Adria dabei auf den Renault Master als Basis, der schon für das erste Mobil der Marke den Rücken breit machte. Der jüngste Spross heißt Izola und ist der erste Alkoven der gleichnamigen Baureihe, zu der auch zwei bereits eingeführte Teilintegrierte gehören. Alle Izola-Modelle besitzen Sandwichwände mit GfK-Beplankung und Rahmenfenstern. Als Basis fungiert auch beim Alkoven das Flachbodenchassis, das Platz lässt für einen niedrigen Doppelboden.
Im Innenraum schließt sich an das recht breite Master-Fahrerhaus eine Halbdinette mit Seitenbank in Fahrtrichtung rechts an. In der geräumigen Koje darüber schläft man auf Federkernmatratzen. Für Alkovenmobile recht ungewöhnlich sind die Einzelbetten im Heck, unter denen sich eine Fahrradgarage verbirgt. Zum Preis ab rund 52 000 Euro sind ABS, Fahrerairbag, elektrische Fensterheber und Spiegel sowie eine fernbedienbare Zentralverriegelung bereits an Bord.
Bei den aufgebauten Mobilen dümpelt Adria in Deutschland noch bei recht niedrigen Marktanteilen herum. Doch die seit 2003 als Adria zu günstigen Konditionen verkauften Campingbusse haben hierzulande richtig eingeschlagen. Den Anfang machten ausgebaute Fiat Ducato. Dann kam der 3-Way genannte Aufstelldachcamper auf Renault Trafic; schließlich folgte der Starvan auf Mercedes Sprinter. Und Adria legt nach. Zur Saison 2006 wird ein Renault Master mit einem Campingausbau angeboten, dessen Grundriss sich konsequenterweise an den gefragtesten Modellvarianten orientiert. Mit einem rund 1,90 auf 1,30 Meter großen Bett quer im Heck und darunter liegendem Stauraum dient sich der neue Twin M vor allem Paaren als Urlaubsbegleiter an. Zum Einrichtungsumfang gehören ebenso Bad und Küche. Der Eingangspreis einschließlich 99 PS starkem 2,5-Liter-dCi liegt bei 32 000 Euro.
Technische Daten (Stand: Juni 2005) Hersteller: Adria Modell: Izola A 697 SL Basisfahrzeug: Renault Master 2.5 dCi Typ: Alkoven Preis: ab 51900 EUR Sitze mit Gurt: 4 Schlafplätze: 4 Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg Länge: 7050 mm Breite: 2300 mm Höhe: 3050 mm Basismotor: Turbodiesel KW: 84 PS: 114