1. Der richtige Zeitpunkt zum Buchen
Das Angebot an Miet-Wohnmobilen und -Caravans ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen, allerdings auch die Nachfrage. Wenn Sie für 2022 in Ferienzeiten feste Urlaubspläne haben, dann sollten Sie besser jetzt buchen. Sonst kann es passieren, dass ihr in der Hochsaison leer ausgeht oder irgendein Modell nehmen müsst, das übrig bleibt.
Anders sieht es aus, wenn man zeitlich und bei der Fahrzeugwahl flexibel ist und ohnehin die Nebensaison bevorzugt. Einige große Vermieter bieten günstigere Last-Minute-Preise für Schnellentschlossene. Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht aber auch für die Vor- oder Nachsaison möglichst frühzeitig, manchmal wird das sogar mit Rabatten belohnt.
2. Mietzeitraum nicht zu knapp wählen
Zwei Wochen mieten für den Trip von Bayern nach Schweden? Besser nicht. Sie sollten einige Tage mehr einplanen, als Sie vor Ort im Urlaubsgebiet wirklich benötigen. Am Übernahmetag ist erst einmal Ausprobieren und durchdachtes Einpacken angesagt. Das spart später Zeit. Die erste Etappe darf außerdem nicht zu lang ausfallen.

Das Fahren mit einem größeren Wohnmobil oder Caravan-Gespann braucht Gewöhnung, ebenso die typischen Handgriffe beim Ankommen und Losfahren am Übernachtungsplatz. Auf der Heimreise klappt das sicher schon schneller, doch auch hier braucht man am Ende einen Tag fürs Ausladen, eine gründliche Reinigung und die Rückgabe. Nur wenn Sie den Zeitraum großzügig planen, lassen Sie die Hektik wirklich zu Hause.
3. Was mieten Caravan oder Wohnmobil?

Wohnwagen finden sich seltener in der Vermietung und erfordern ein passendes Zugfahrzeug. Bei Wohnmobilen geht die Auswahl vom Campingbus im Bulli-Format bis zum großen Integrierten. Wer einen Kompakten bevorzugt, muss sich die Frage stellen, ob er eine Toilette und Duschmöglichkeit an Bord benötigt. Reisen mehr als zwei Personen, fällt die Wahl meist auf einen Teilintegrierten. Das Fahren überfordert auch Ungeübte nicht, und der Raumvorteil macht sich bezahlt, wenn das Wetter mal weniger freundlich sein sollte.
Für Familien gilt grundsätzlich: Lieber eine halbe Nummer größer als zu eng. Es nervt, wenn man jeden Abend umständlich Betten bauen muss. Deshalb sind Alkovenmobile in der Vermietung nach wie vor beliebt. In dieser Klasse gibt es oft auch mehr als vier Sicherheitsgurte an Bord, was sonst selten vorkommt.
4. Der passende Führerschein
Während mit dem früheren Führerschein der Klasse 3 praktisch alle Möglichkeiten offenstehen, müssen InhaberInnen der aktuellen Fahrerlaubnisklasse B vor der Anmietung einen Blick auf das Fahrzeuggewicht werfen. 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht ist das Limit bei der Wohnmobilmiete. Die großen Vermieter nehmen bei ihrer Fahrzeugauswahl Rücksicht auf diese Grenze.
Aus Sicht einer mehrköpfigen Familie betrachtet man das dennoch mit gemischten Gefühlen: Bei einem geräumigen 3,5-Tonner und vier Personen an Bord wird es mit der noch erlaubten Zuladung fürs Urlaubsgepäck oft knapp. Mit dem B-Führerschein darf man ebenfalls Caravan-Gespanne mit insgesamt 3500 Kilogramm Gesamtgewicht bewegen. Das genügt für einen Kompaktwagen mit einem Zwei-Personen-Wohnwagen, nicht aber für familiengerechte Gefährte. Mehr Informationen zum Thema Führerschein finden Sie hier, bei den KollegInnen von CARAVANING.
5. Anbieter zum Mieten
Der nächste Weg führt zum Wohnmobil- und Caravan-Händler vor Ort, der meist auch Vermieter ist – und das kann schon wegen der kurzen Wege eine gute Wahl sein. Bei der Online-Recherche trifft man auf große Vermietketten und Sharing-Portale. Die Ketten haben zahlreiche Anmietstationen, vor allem in größeren Städten. Ihre Stärken sind Professionalität bei der Abwicklung und durchweg neue und gängige Fahrzeuge. Etwas gemischter ist das Bild bei den Sharing-Portalen. Hier bieten Händler ebenso ihre Modelle an wie private Vermieter.

Für das Ausleihen von Privatfahrzeugen spricht die meist vollständige Campingausstattung an Bord, der persönliche Kontakt und oft auch der günstigere Preis. Interessieren Sie sich ausschließlich für Campingbusse im California-Format, dann kommen außerdem eine Reihe von speziellen Bulli-Vermietern in Frage. Bei weiten Reisen außerdem eine Überlegung wert: Vermieter mit Stationen im jeweiligen Urlaubsland.
6. Kosten für den Miet-Camper
Welche Summe müssen Sie für die Miete eines Wohnmobils einkalkulieren? Hier kommt es stark auf die Saison und die Fahrzeugklasse an. Geht es um eine erste grobe Daumenpeilung, müssen Sie mit etwa 100 Euro pro Tag rechnen. Trotz Transparenz bei Online-Angeboten fällt der Preisvergleich nicht leicht. Es stellen sich folgende Fragen:
- Wie viele Kilometer sind pro Tag inklusive?
- Ist eine komplette Campingausstattung mit Tisch und Stühlen an Bord?
- Werden zusätzlich Service- oder Reinigungspauschalen verlangt? Kostet ein Fahrradträger extra?
- Oder die Mitnahme von Haustieren?
- Wie umfangreich sind die Versicherungen? Sehr hohe Selbstbeteiligungen stellen für AnfängerInnen ein Risiko dar, denn kleine Parkrempler am Wohnmobil können richtig teuer sein.
7. Kaution nicht vergessen
Nicht unüblich ist eine Kaution in Höhe der Selbstbeteiligung bei den Versicherungen (oft per Kreditkarte). Damit ist der Vermieter auf der sicheren Seite. Als Mieter passt man lieber auf, damit der Urlaub nicht beispielsweise um 1500 Euro teurer wird als eingeplant. Viele Schäden im Mieteinsatz entstehen durch typische Anfängerfehler. Umsichtiges Verhalten spart also bares Geld. So verlässt man sich in kniffligen Parksituationen besser auf klare Zeichen eines Einweisers und kennt die Höhe seines Alkovenmobils. Man kurbelt die sturmempfindliche Markise am Ende des gemütlichen Abends wieder ein. Außerdem lässt man sich Zeit für eine gründliche Abfahrtskontrolle. Sind wirklich alle Schränke, Fenster und Dachluken geschlossen sowie das Landstromkabel entfernt? Will man die Kaution in voller Höhe zurückbekommen, kümmert man sich entsprechend um die Endreinigung und leert selbstverständlich auch die Toilette.
8. Einweisung bei der Abholung
Endlich ist der große Tag da, das Mietfahrzeug steht bereit. Kann es endlich losgehen? Ein guter Vermieter nimmt sich gerne eine Stunde Zeit, um alle Funktionen an Bord zu erklären. So viel Zeit solltet ihr mindestens mitbringen, um auch Fragen zu stellen (und eventuelle Schäden zu dokumentieren).

Einige Vermieter bieten außerdem Einweisungsvideos an, die man sich vorher schon auf Youtube ansehen kann. Das hilft auf jeden Fall, doch jeder Fahrzeugtyp funktioniert ein wenig anders. Wasser, Abwasser, Strom, Gas und Toilette – die gesamte Ver- und Entsorgungstechnik verlangt nach regelmäßigen Handgriffen, die bald zur Routine werden. Je schneller das klappt, desto eher hat man den Kopf frei für das eigentliche Ziel, den entspannten Campingurlaub.
Wenn Sie sich weiter zum Thema Wohnmobil oder Camper von privat mieten wollen, haben wir hier einen ausführlichen Artikel zu Wohnmobil von privat mieten.
Fazit
Für absolute Camping-EinsteigerInnen ist es eine gute Idee, sich für den allerersten Urlaub im Camper einen solchen zu mieten. Dann können Sie in Ruhe ausprobieren, ob Ihnen diese Art des Reisens gefällt und ob Sie eher der Typ Wohnwagen oder Wohnmobil sind. Ein paar Dinge sollten Sie vor dem Mieten aber beachten! Wir haben die 8 wichtigsten Tipps zum Camper mieten zusammengefasst.