Facebook-Gruppe: Wohnmobil-Dinner zu Coronazeit
Restaurant-Essen im eigenen Camper genießen

Überall in Deutschland bieten Gastronomen jetzt Wohnmobil-Dinner an. Zu Corona-Zeiten ist es eine Möglichkeit, um Restaurant-Essen in der eigenen Sitzgruppe zu genießen. Die Idee verbreitet sich dank einer Facebook-Gruppe.

Resi's Jägerhaus, Corona-Wohnmobil-Dinner
Foto: Resi's Jägerhaus

Der zweite Corona-Lockdown geht in die Verlängerung. Dies bedeutet, dass viele Restaurants geschlossen bleiben müssen beziehungsweise nur noch Take-Away-Essen anbieten dürfen. Das ist sicherlich eine Option, um ein Teil des Umsatzes in Stadtumgebung wieder einzufahren, doch Gastronomen in ländlicheren Bereichen leiden unter den erneut verlängerten Regelungenteilweise noch extremer. Und auch in Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage bangen viele Restaurants um die wichtigen Umsätze.

Corona und die Wohnmobil-Branche

Doch Not macht bekanntermaßen erfinderisch und so gibt es seit wenigen Wochen die Gruppe "WohnmobilDinner" auf Facebook. Mittlerweile hat die stetig wachsende Gruppe fast 11.000 Mietglieder.

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Dinner durch die Aufbautür gereicht

Die Idee des Wohnmobil-Dinner ist denkbar einfach: Wenn Gäste nicht im Restaurant essen dürfen, bringen die Restaurant- und Gasthofbetreiber eben das Essen zu den Gästen. Doch statt langem Lieferweg parken die Reisemobilisten direkt vor der Tür. Das bestellte Gericht wird dabei in der Regel auf richtigen Tellern und nicht etwa im Wegwerf-Lieferkarton zum Wohnmobil gebracht. Die Camperküche bleibt kalt und das dreckige Geschirr muss auch nicht abgewaschen werden.

Restaurantfeeling mit Sicherheitsabstand

Das Konzept kommt an und deutschlandweit versuchen sich immer mehr Restaurantbetreiber an der Umsetzung. So hat ein Gast des Lieferservices beispielsweise Maria Theresia Bayrle, Inhaberin von Resi’s Jägerhaus im bayerischen Königbrunn, auf die Internet-Idee aufmerksam gemacht.

Seit dem 22. November können sich Reisemobilisten oder auch Caravaner via Telefon einen Stellplatz auf dem Restaurant-Parkplatz reservieren und vor Ort ein frisch zubereitetes Essen genießen. Es gibt sogar Landstromanschluss für bis zu fünf Mobile, die keine Wohnraumbatterie haben, damit sie bei Licht das servierte Essen genießen können.

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Ja, tolle Idee und man unterstützt gleichzeitig lokale Gastronomie.Nein, geliefertes Essen im eigenen Wohnmobil ist nicht das gleiche Feeling wie im Restaurant.

Unterschiedliche Auslegung vom Ortnungsamt

Auf Facebook findet sich eine bunte Mischung an Angeboten, vom Geburtstagsdinner bis zu Weihnachts-Menüs im Dezember. So schön die Idee ist, so unterschiedlich reagieren Ordnungsämter darauf. So schreibt etwa ein Restaurant aus Aachen, dass der Antrag auf eine Bewirtung parkender Wohnmobile mit der Begründung der 50-Meter-Zone abgelehnt wurde.

Fazit

Super Idee in angespannten Zeiten sowohl für reisefreudige Wohnmobilisten als auch für unter dem Corona-Lockdown leidende Restaurantbetreiber. Das Tolle: Für genügend Sicherheitsabstand ist dank eigenem "Esszimmer" gesorgt. Es bleibt nur zu hoffen, dass Ordnungsämter diese wichtige Einnahmemöglichkeit für Restaurantbetreiber nicht direkt wieder im Keim ersticken.

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Erscheinungsdatum 03.05.2023

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