Vanlife und gutes Essen harmonieren perfekt – meint jedenfalls Bloggerin Victoria Lommatzsch, die jetzt ein Kochbuch geschrieben hat.
Vanlife und gutes Essen harmonieren perfekt – meint jedenfalls Bloggerin Victoria Lommatzsch, die jetzt ein Kochbuch geschrieben hat.
Gängige Vorurteile bringen Camping oft mit Dosenfutter zusammen. Dass es auch ganz anders geht, zeigt Vicky auf ihrem Blog www.thevantaste.com. Mit ihrem selbst ausgebauten VW Crafter bereist sie Europa und berichtet darüber. Aus Vickys besten Rezepten wird nun ein rund 200 Seiten starkes Buch. Wir wollten mehr darüber wissen.
Seit wann bist du in deinem Van unterwegs und welche Länder hast du schon bereist?Ich bin kurz nach meinem 30. Geburtstag im März 2019 losgefahren und war mittlerweile in 18 Ländern. Die meiste Zeit habe ich bisher in Portugal, Frankreich und Norwegen verbracht. Darüber hinaus war ich unter anderem in Spanien, Schweden, Kroatien, Griechenland und Italien.
Die Idee eines Kochbuchs und der Besuch vieler lokaler Produzenten waren tatsächlich von Anfang an geplant. Jedoch war es eher als ein privates Projekt und eine Erinnerung für mein Auszeitjahr zu sehen, damit ich einen roten Faden verfolgen konnte und nicht Gefahr laufe, mich zu langweilen.
Durch die vielen inspirierenden Menschen und leckeren Spezialitäten, die ich kennenlernte durfte, sowie die tollen Rezepte, die daraus entstanden, wurde es erst zu einem wirklich einzigartigen Kochbuch, mit dem ich mich dann bei Verlagen bewarb. Dadurch fand ich glücklicherweise auch Ramona und Ulrich vom "Wenn Nicht Jetzt-Verlag", welche vom Kochbuch genauso begeistert sind wie ich.
Das Kochbuch folgt den ganz eigenen Ansprüchen der Reiseküche im Camper. Die Rezepte benötigen nicht viele Zutaten und lassen sich problemlos saisonal und regional variieren. Auf außergewöhnliche Zutaten oder Gewürze wird verzichtet und auch der Gebrauch von allerlei Equipment wird vermieden. Ergo habe ich Rezepte geschaffen, welche wandelbar, mit wenig Zutaten und Equipment umsetzbar sind. Auch ist es so aufgebaut, dass Reste leicht in anderen Rezepten aufgebraucht werden können. Lebensmittel werden so optimal genutzt.
Ebenso ermöglicht das Kochbuch durch ein Glossar nach Zutaten eine saisonale beziehungsweise regionale Küche. So kann man auf den lokalen Markt schlendern und mit dem vorhandenen Angebot in Sekundenschnelle passende Rezepte im Buch finden. Darüber hinaus regt es die eigene Kreativität an und bietet allerhand Tipps für Variationen und eigene Ideen.
Zum einen betreibe ich umfangreiche Recherchen im Vorfeld und suche nach regionaltypischen Spezialitäten sowie kleinen Manufakturen. Diese schreibe ich an und bitte um ein persönliches Kennenlernen.
Fast immer kommt dann eine positive Rückmeldung und die Menschen hinter den Produkten sind richtig begeistert, von ihren Erzeugnissen zu berichten. Nicht selten erhalte ich dann weiterführende Tipps oder ich werde sogar direkt weitergeleitet zu "einem Bekannten, der übrigens die regionale Brauerei betreibt". So führte eins zum anderen.
Da ich ein absoluter Foodie bin und meine früheren Küchen meist sehr opulent ausfielen, konnte ich auf eine gute Vanküche nicht verzichten. Daher habe ich einen kleinen Ofen mit zwei Kochfeldern sowie einen großen Kühlschrank mit Gefrierfach. Die meisten Schubladen in meinem Van sind auch nicht mit Klamotten, sondern eher mit Lebensmitteln und Getränken gefüllt. Jedoch ist das Kochbuch auf eine einfacher ausgestattete Küche abgestimmt, so dass diese Ausstattung keinesfalls Bedingung ist.
Du bist in deinem Van allein unterwegs. Macht es nicht manchmal mehr Spaß, wenn man Geschmackserlebnisse teilen kann?Natürlich ist das Reisen zu zweit oder mehreren schöner als allein. Das kann und möchte ich nicht abstreiten. Jedoch gab es niemanden, der – ebenso wie ich – den Job kündigen und für ein Jahr verreisen mochte und konnte. Da ich jedoch für mich eine Auszeit brauchte und endlich das tun wollte, was mir wirklich Spaß macht, gab es keine andere Option. Und rückblickend bin ich sogar dankbar, dass es so kam. Zum einen lernt man sich viel besser kennen und zum anderen begegnete ich so unglaublich vielen inspirierenden Menschen. Ich bin für diese Begegnungen unglaublich dankbar und habe mich nie allein gefühlt.
Ich glaube, jeder Camper hat so sein "Lieblingsrezept", das er auf die Schnelle gern zubereitet und welches ziemlich häufig auf dem Teller landet. Für mich ist es Pasta mit Shrimps, Kirschtomaten und Knoblauch. Einfach zubereitet und unglaublich lecker. Und zum Frühstück sind es Pancakes – der Klassiker. Ich wandle diese gern etwas ab und füge etwa Kaffee zum Teig hinzu.
Was sind deine kulinarischen Ziele für die Zukunft?Ich bin derzeit in Griechenland und besuche eine Olivenfarm. Danach folgt Italien, das kulinarisch nicht fehlen darf. Danach ist mein Auszeitjahr leider zu Ende und ich widme mich neuen Aufgaben. Ich plane die Eröffnung eines eigenen B & B mit angeschlossenem Café. In diesem plane ich ab und zu kulinarische Abende oder Wochenenden zu veranstalten, bei denen ich mein ganzes Wissen, das ich mir über das Jahr angeeignet habe, teilen und weitere Genussmomente schaffen kann.