4x4-Antriebs-Konzepte für Wohnmobile im Test
So testet promobil

1000 Kilometer über Stock und Stein: So testet promobil die Allradantriebe.

Allradtechnik im Vergleich

Permanent oder zuschaltbar. Beim Original-System für den Sprinter lässt sich der Vorderradantrieb zuschalten. Ein Verteilergetriebe nimmt an der Kardanwelle Drehmoment ab und leitet etwa 35 Prozent der Antriebskraft an das Vorderachsdifferenzial und die Antriebswellen. Mit 65 Prozent schieben die Hinterräder.

Der stärker auf Geländegängigkeit ausgelegte Iglhaut-Allrad ist permanent aktiv. Die Kraft wird im Verhältnis 50:50 nach vorn und hinten verteilt. Serienmäßig ist neben einer zuschaltbaren 2,5-fachen Geländeuntersetzung ein zentrales Sperrdifferenzial. Optional sind zwei weitere 100-Prozent-Sperren für die Hinter- und die Vorderachse verfügbar. Sie sorgen für starren Durchtrieb und eine gleichmäßige Momentenverteilung zwischen linkem und rechtem Rad.

Allrad für Alle

Mercedes liefert seinen 4x4 nur für die mittellangen Modelle des Sprinter. Iglhaut rüstet dagegen grundsätzlich alle Längen mit seinem Allradsystem aus, entsprechend auch den kurzen ML-T/I 540 mit Querbett und die langen 620er- und 630er-Modelle mit Einzel- oder Queensbetten. Die Werksgarantie bleibt vom Umbau übrigens unberührt. Außerdem übernehmen Mercedes-Werkstätten den Service. Sowohl die Nachrüstung als auch Neufahrzeuge mit Iglhaut-Allrad können exklusiv über das Hymer-Zentrum Sulzemoos, das auch zwei der drei Testwagen stellte, bestellt werden. Der Handelsbetrieb realisiert den Umbau in vier bis zwölf Wochen.

So testet promobil

1000 Kilometer über Stock und Stein. Da sich die Fahrpraxis auf Reisen hauptsächlich auf befestigten Straßen abspielt, mussten sich die Testwagen auch hier beweisen. Fahrkomfort und Geräuschentwicklung wurden ebenso ermittelt wie die Fahrleistungen (Beschleunigung und Elastizität), der Wendekreis und natürlich der Verbrauch. Um die Zuladung zu bestimmen, wurden die Fahrzeuge außerdem genau gewogen. Beim Vergleich der verschiedenen Antriebskonzepte standen aber natürlich die Geländeeigenschaften im Fokus. Hier zählen Traktion in unterschiedlichen Fahrsituationen, Überhangs- und Rampenwinkel sowie die Bodenfreiheit und die Steigfähigkeit, die wir im Offroadpark Langenaltheim testeten.

Das Fazit unserer Allrad-Tester

Jürgen Bartosch: "Der Iglhaut-Allrad ist ,Heavy Metal fürs Gelände‘ – herrlich. Da fühlt man sich am besten für unvorhersehbare Situationen gerüstet. Noch besser wär’s mit kürzerem Hecküberhang und Radstand – die Lösung: der ML-T/I 540."

Dominic Vierneisel: "Der Original-Allrad hat mich echt überrascht. Sowohl im Gelände als auch auf der Straße hält er gut mit – ein sehr gelungener Kompromiss."

Thomas Gerhardt: "Mit Heckantrieb ist der ML-T im Gelände zwar verloren, auf Asphalt ist er dafür deutlich komfortabler und erfordert nur einen B-Führerschein."